Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das letzte Theorem

Das letzte Theorem

Titel: Das letzte Theorem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pohl Clarke
Vom Netzwerk:
und
triumphierte. Eines der Hauptziele der Großen Galaktiker war auf den Weg gebracht.
    Und wie sah dieses Ziel aus?
    Es lässt sich nicht so beschreiben, dass Menschen es verstehen könnten, aber ein Schritt zu dessen Vollendung bestand darin, den Anteil der schweren Elemente im Verhältnis zu den leichten zu erhöhen. Mit »schwer« war in diesem Fall gemeint, dass die Elemente mindestens zwanzig Protonen in ihrem Kern enthalten mussten, dazu massenhaft Neutronen. Elemente, die im ganzen Universum nicht vorkamen - noch nicht! -, da sie bei der Schöpfung, beim Urknall, völlig vergessen worden waren.
    All diese leichten Elemente in schwere zu verwandeln, war mit viel Arbeit verbunden und erforderte einen immensen Zeitaufwand … aber das spielte keine Rolle, da die Zeit den Großen Galaktikern gehörte.

24
Kalifornien
    Die amerikanische Ostküste betrachtet sich als Zentrum der Macht, der Regierung und der Kultur. (Je nachdem, ob man von New York, Washington oder Boston spricht, natürlich.) Aber in einer sehr bedeutenden Hinsicht ist diese Region der Westküste der Vereinigten Staaten gewaltig unterlegen, das fanden jedenfalls die Subramanians. Es waren nicht die Palmen und die üppige Blumenpracht, die Ranjit und Myra so begeisterten. Schließlich stammten sie aus Sri Lanka und waren an eine exotische Vegetation gewöhnt. Nein, das Beste an Kalifornien war die Wärme! Es wurde niemals so richtig bitterkalt, vor allen Dingen nicht in der Gegend um Los Angeles, wo eigentlich immer milde Temperaturen herrschten.
    Pasadena, die Stadt, in der Ranjtit stationiert werden sollte, gefiel ihnen über alle Maßen. Hier ließ es sich gut leben, wenn man die Tatsache außer Acht ließ, dass ständig ein größeres Erdbeben möglich war. Oder dass man nach einer länger anhaltenden Trockenperiode mit verheerenden Waldbränden rechnen musste, die ganze Stadtviertel abfackeln konnten. Ganz zu schweigen von den Überschwemmungen, die ebenfalls schwerste Schäden anrichteten. Häuser, die an Steilhängen gebaut waren, weil es in der Ebene keine freien Grundstücke mehr gab, wurden schlichtweg von den Wassermassen mitgerissen. Überflutungen traten besonders häufig nach Buschbränden auf, selbst nach weniger schweren, weil die Vegetationsschicht, die das Erdreich zusammenhielt, abgebrannt und der kahle Boden den zerstörerischen Kräften der Erosion ausgesetzt war.

    Und wenn schon. Solche Katastrophen mussten ja nicht zwangsläufig eintreten. Vielleicht hatten die Subramanians ja auch Glück und blieben von Desastern dieser Art verschont. Und wenn dann doch etwas passierte, hatten sie möglicherweise längst ihre Sachen gepackt und waren woanders hingezogen.
    Auf jeden Fall eignete sich diese Gegend ideal dazu, um ein Kind großzuziehen. Zufrieden schob Myra Natashas Kinderwagen durch den örtlichen Supermarkt, in Gesellschaft anderer Mütter, die das Gleiche taten, und fand, sie sei in ihrem ganzen Leben noch nie so glücklich gewesen.
     
    Ranjit hingegen war nicht so fest davon überzeugt, dass er es gut getroffen hatte.
    Sicher, ihm behagten die angenehmen Seiten ihres Lebens in Südkalifornien genauso, wie sie Myra gefielen. Sie unternahmen Ausflüge zu interessanten Schauplätzen, wie es sie in Sri Lanka nicht gab. So ziemlich als Erstes besichtigten sie die La-Brea-Teergruben im Stadtzentrum, wo in grauer Vorzeit Tausende von urweltlichen Tieren hineingeraten waren, in der zähen Masse feststeckten und erhalten blieben, damit die Menschen im 21. Jahrhundert ihre Überreste staunend begaffen konnten. Sie besuchten die Filmstudios mit ihren brillant gestalteten Unterhaltungs-und Ausstellungsprojekten. (Myra hatte Bedenken, ob sie der kleinen Tashy die teils irrwitzigen Fahrten durch die spektakulären Kulissen zumuten konnten, doch selbst wenn es einmal sehr holperig wurde, gluckste das Baby nur fröhlich vor sich hin und schien den Spaß zu genießen.) Die Besichtigung des Griffith-Observatoriums mit den Seismografen, Teleskopen und dem weitläufigen Picknickgelände war natürlich ein Muss.
    Womit Ranjit sich nicht anfreunden konnte, war sein Job.
    Sicher, er bekam alles, was T. Orion Bledsoe ihm versprochen hatte, und obendrein noch eine ganze Menge mehr. Mit so vielen Vergünstigungen und Privilegien hatte Ranjit gar
nicht gerechnet. Er hatte sein eigenes privates Büro, ziemlich groß sogar (drei mal fünf Meter), wenn auch fensterlos (denn die komplette Anlage, in der Ranjit arbeitete, lag fast zwanzig Meter tief

Weitere Kostenlose Bücher