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Das letzte Theorem

Das letzte Theorem

Titel: Das letzte Theorem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pohl Clarke
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nuschelte Ranjit beim Zähneputzen, »diese Pax-per-Fidem-Geschichte eingefädelt, und das mit Vertretern aus zwanzig verschiedenen Nationen …«
    »Alles neutrale Länder«, sagte Myra, die gerade die Kopfkissen aufschüttelte. »Samt und sonders Inselstaaten, die viel zu klein sind, um für irgendjemanden eine Bedrohung darzustellen.«
    Ranjit spülte den Mund aus und dachte nach. »Wenn man das Ergebnis betrachtet«, sinnierte er, während er sich das Gesicht abtrocknete, »dann ist doch etwas Positives dabei herausgekommen, meinst du nicht auch?«
    »Doch, ich gebe dir Recht«, pflichtete Myra ihm bei. »Nordkorea war immer eine Gefahr für den Weltfrieden. Wer ständig andere bedroht, muss schließlich damit rechnen, dass seine Gegner einen Präventivschlag führen, um nicht irgendwann einmal böse überrascht zu werden.«
    Ranjit starrte sein Spiegelbild an. »Ach ja«, seufzte er nach einer Weile, »ich wünschte mir, Gamini käme uns bald besuchen.«
     
    Als Gamini dann aufkreuzte, brachte er Myra Blumen mit, das Baby bekam eine riesengroße chinesische Rassel, und Ranjit wurde mit einer Flasche koreanischen Whiskeys beglückt. Und er hatte eine Menge Entschuldigungen parat.
    »Tut mir leid, dass ich erst jetzt komme«, erklärte er, hauchte Myra einen Kuss auf die Wange und hob sich die herzliche Umarmung für Ranjit auf. »Ich wollte euch wirklich schon viel früher besuchen, aber ich war mit meinem Vater in Pjöngjang. Wir wollten uns davon überzeugen, ob auch wirklich alles ordnungsgemäß
ablief, und hinterher mussten wir noch schnell nach Washington fliegen. Der Präsident ist wütend auf uns.«
    Ranjit blickte besorgt drein. »Wütend? Soll das heißen, dass dieser Coup nicht mit seinem Einverständnis durchgeführt wurde? War er etwa dagegen, Nordkorea anzugreifen?«
    »Nein, natürlich nicht. Das Ganze passierte durchaus mit seinem Wissen und seiner ausdrücklichen Billigung. Aber gleich hinter der Grenze, in einem Gebiet, das wegen seiner besonderen Bodenbeschaffenheit ohnehin als Problemzone galt, lagerten eine ganze Menge Waffen, die die USA und Südkorea dort deponiert hatten. Und die sind jetzt genauso unbrauchbar wie das gesamte Kriegsmaterial im Norden.« Er zuckte die Achseln. »Wir konnten es nicht verhindern, weißt du. Die Nordkoreaner hatten ihre Seite der Grenze mit eigenen Waffen total zugepflastert, und die entmilitarisierte Zone zwischen den beiden Ländern war viel zu schmal, um eine exakte Abschirmung vorzunehmen. Wir wollten hundertprozentig sichergehen, dass Nordkorea nach dem Einsatz von Stiller Donner über kein einziges modernes Waffensystem mehr verfügte, lieber nahmen wir eigene Verluste in Kauf. Der Präsident wusste darüber Bescheid, aber irgendjemand hat dann doch den Fehler gemacht, ihm zuzusichern, dass kein Material, das den USA gehört, beschädigt würde. Nun ja, und jetzt sind Amerikas tödlichste Hightech-Waffen im Wert von vierzehn Milliarden Dollar Schrott …« Er brach ab und sah Ranjit an. »Was ist, Ranj, hast du nicht vor, die Flasche zu öffnen?«
    Ranjit, der seinen alten Kumpel aus Kindertagen mit unverhohlenem Staunen angaffte, nahm sich nun die Flasche vor, während Myra Gläser holte. Als er den Whiskey einschenkte, fragte er: »Kriegt ihr jetzt Ärger?«
    »Ach, deshalb mache ich mir keine Sorgen. Er wird schon darüber hinwegkommen. Im Übrigen hat er mir etwas für dich mitgegeben.«
    Dieses Etwas entpuppte sich als ein Briefumschlag mit dem offiziellen Siegel des Weißen Hauses. Nachdem Ranjit alle
Gläser gefüllt hatte, kostete er von dem Whiskey - zog eine Grimasse - und öffnete den Brief. Darin stand:
    Sehr geehrter Mr. Subramanian,
im Namen der Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika
danke ich Ihnen für den Dienst, den Sie unserer Nation
erwiesen haben. Von Ihrem gegenwärtigen Posten muss ich
Sie nun entheben, und gleichzeitig bitte ich Sie, einen
anderen, viel wichtigeren anzunehmen, der sogar noch stärker
der Geheimhaltung unterliegt als Ihre erste Tätigkeit.
    »Er hat persönlich unterschrieben«, betonte Gamini voller Stolz. »Es ist keine maschinell erstellte Unterschrift. Ich habe selbst gesehen, wie er den Brief unterzeichnete, ich war dabei.«
    Ranjit setzte sein fast volles Whiskeyglas ab - den Rest würde er ums Verrecken nicht trinken - und fragte: »Gamini, inwieweit bist du in diese Geschichte involviert? Bist du einer der Hauptdrahtzieher, oder was?«
    Gamini lachte. »Ich? Wo denkst du hin! Ich bin eher der

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