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Das letzte Theorem

Das letzte Theorem

Titel: Das letzte Theorem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pohl Clarke
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eintausendachthundert Zuschauern in der Röhre ausbrach, kannte keine Grenzen mehr. Sie johlten, schrien und kreischten, und veranstalteten einen Lärm, wie ihn der Mond seit langem nicht mehr gehört hatte.
     
    Die Rückreise dauerte genauso lange und fand in denselben beengten Verhältnissen statt wie der Hinflug, aber dieses Mal hatten sie wenigstens Natasha dabei - und Natasha konnte sich im Glanz ihres Erfolges sonnen.
    Unglaublich viele Leute nahmen Anteil an diesem Sieg. Auf ihrem persönlichen Monitor erschienen pausenlos Nachrichten. Buchstäblich sämtliche Personen, die sie kannte, und eine Menge Menschen, die ihr wildfremd waren, übermittelten ihr Glückwünsche. Unter den Gratulanten befanden sich die Präsidenten Russlands, Chinas und der USA, und fast jedes Staatsoberhaupt, dessen Land den Vereinten Nationen angehörte, beglückwünschte sie zu ihrem Triumph.
    Dr. Dhatusena Bandara gratulierte im Namen der Organisation Pax per Fidem, und fast alle ihre Lehrer, Freundinnen und deren Eltern meldeten sich, um ihr mitzuteilen, wie sehr sie sich über ihren Sieg freuten. Natürlich befanden sich unter den Gratulanten auch die Menschen, die ihr wirklich am Herzen
lagen wie Beatrix Vorhulst und deren gesamtes Hauspersonal.
    Dann waren da noch Leute, die etwas von Natasha wollten - Nachrichtensender versuchten, Termine für Interviews mit ihr zu vereinbaren, und Vertreter mehrerer Dutzend Wohltätigkeitseinrichtungen und Bewegungen baten um Spenden. Das Internationale Olympische Komitee versprach dem neuen Champion einen Platz in dem geplanten Solarsegler-Rennen, das stattfinden sollte, sobald es im LEO genügend durch Sonnenlicht angetriebene Raumschiffe gab, und wenn man sie nicht mehr so dringend brauchte, um bestimmte notwendige Transportaufgaben zu übernehmen. »Ich wette, das IOC bekommt gewaltigen Druck von den drei Präsidenten«, sagte Myra ihrer Familie gegenüber. »Sie können ihre eigenen Interessen gar nicht schnell genug durchsetzen.«
    Ranjit tätschelte ihre Schulter. »Und welche Interessen sind das deiner Ansicht nach?«, fragte er. »Du behauptest doch immer, sie besäßen bereits alles.«
    Myra rümpfte die Nase und sah ihn von oben herab an. »Du wirst schon sehen«, erwiderte sie, ohne näher auf das Thema einzugehen.
    Sie hatten beinahe den oberen Van-Allen-Gürtel erreicht, ehe die an Natasha gerichteten Mitteilungen weniger wurden, und die mitreisenden Passagiere endlich auch Nachrichten von daheim empfangen konnten. Dieses Mal teilten sich die Subramanians die Kapsel mit sechzehn anderen Leuten; zwei wohlhabenden Familien aus Bulgarien, obwohl Ranjit nie herausfand, wie sie zu ihrem Reichtum gekommen waren, und eine Handvoll fast genauso vermögender Kanadier. (Die ihr Geld damit gemacht hatten, aus dem in Athabasca vorkommenden Teersand Erdöl zu gewinnen.)
    Ranjit fühlte sich bemüßigt, sich bei ihren Mitreisenden dafür zu entschuldigen, dass Natashas wegen der Kommunikationsfluss blockiert worden war. Doch die Passagiere winkten nur ab. »Für uns ist das kein Problem«, meinte die älteste der
Kanadierinnen. »Wir alle freuen uns mit Ihrer Tochter. Eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen zu gewinnen, und dann auch noch auf dem Mond, ist schon ein ganz besonderes Ereignis. Vor allen Dingen für ein so junges Mädchen. Und die Nachrichtenkanäle blieben ja offen. Meistens sendeten sie zwar nur diesen Blödsinn über die Fliegenden Untertassen, aber hin und wieder war auch eine interessante Meldung dabei. Haben Sie verfolgt, was in Ägypten und Kenia los ist?«
    Die Subramanians waren ahnungslos, doch nachdem sie sich informiert hatten, waren sie genauso erleichtert wie alle anderen. Kenia und Ägypten hatten sich nicht nur dahingehend geeinigt, das Nilwasser gerecht zu verteilen, sondern kurzfristig anberaumte Volksentscheide in beiden Ländern hatten zu der Entscheidung geführt, dem Pakt für Transparenz freiwillig beizutreten.
    »Das ist ja ausgezeichnet!«, sagte Ranjit erfreut.
    In diesem Augenblick schrillte die Alarmsirene; es war wieder an der Zeit, den Strahlenschutzraum aufzusuchen.
    Seufzend ging Ranjit voraus, Hand in Hand mit Myra, und gefolgt von Natasha, die sich mit einem kanadischen Mädchen unterhielt.
    Es dauerte mehrere Minuten, bis alle zwanzig Passagiere ihre Schlafpritschen gefunden hatten, und die ganze Zeit über nervte sie der jaulende Warnton. Myra schüttelte ihr jämmerlich dünnes Kopfkissen auf, doch jählings hielt sie inne, blickte sich

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