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Das letzte Theorem

Das letzte Theorem

Titel: Das letzte Theorem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pohl Clarke
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die Entwicklung irgendeiner neuartigen Waffe.«
     
    Als Ranjit sich so weit erholt hatte, dass der geplante Ausflug an den Strand stattfinden konnte, stellte Beatrix Vohulst ihm anstandslos einen Wagen mitsamt Chauffeur zur Verfügung. Nachdem sie eine ganze Weile unterwegs waren, kam ihm die Gegend immer bekannter vor. Während ihrer Streifzüge, die sie zu sämtlichen Sehenswürdigkeiten führten, die die Umgebung zu bieten hatte, waren er und Gamini natürlich auch an diesem Strand gelandet. Viel hatte sich nicht verändert. Noch immer tummelten sich an den Stränden jede Menge attraktiver junger Frauen in knapper Badebekleidung, so auch hier.
    Ranjit hatte nicht die geringste Vorstellung davon, wie das Strandhaus der Familie de Soyza aussehen würde, bis der Fahrer es ihm zeigte: Schindeldach, an der Vorderfront eine abgeschirmte, mit leuchtend bunten Blumen geschmückte Veranda. Erst als die Tür aufging und Myra de Soyza nach draußen trat, war er sich sicher, dass er das richtige Haus vor
sich hatte. Über einem Bikini, der genauso winzig und schick war wie die Badesachen der anderen Frauen am Strand, trug sie einen Überwurf aus einem fast durchsichtigen Stoff.
    Doch gleich hinter Myra tauchte ein fünf oder sechs Jahre altes Mädchen auf. Ranjit schluckte trocken und wusste nicht, was er davon halten sollte. Plötzlich hatte er das Gefühl einer Entfremdung, als fände er sich in der Realität nicht mehr zurecht. Es war eine eigentümliche, höchst beunruhigende Empfindung.
    Ein sechs Jahre altes Kind?
    Konnte es sich um Myras Tochter handeln?
    War er so lange fort gewesen?
    Keineswegs. Ada Labrooy war die Tochter von Myras Schwester, die nun mit dem zweiten Kind hochschwanger war und es der Kleinen deshalb gern erlaubte, so viel Zeit wie möglich mit ihrer Lieblingstante zu verbringen. Myra machte es nichts aus, sich um das Kind zu kümmern, im Gegenteil, sie liebte es, ihre Nichte um sich zu haben; und damit Ada nicht lästig wurde, hatte ihre Mutter ihr ihre Nanny mitgegeben.
    Nachdem Ranjit seine Badehose angezogen hatte und von Myra mit einem Sonnenschutzmittel eingecremt worden war - etwas so Angenehmes hatte er schon lange nicht mehr erlebt -, liefen die beiden über den glühend heißen Sand, um endlich in das herrlich kühle Wasser des Golfs einzutauchen.
    Was Sri Lankas Strände so besonders schön machte, war die Tatsache, dass das Wasser nur ganz allmählich tiefer wurde. Man konnte sehr weit ins Meer hinauswaten und immer noch aufrecht stehen.
    Und in diesem speziellen Fall machte die Gesellschaft, in der Ranjit sich befand, das Erlebnis noch beglückender.
    Er und Myra gingen nur so weit, bis das Wasser ihnen knapp über die Taille reichte, und sie schwammen auch nicht besonders viel. Stattdessen vergnügten sie sich damit, ausgelassen in der sanften Dünung herumzutollen. Ranjit gab der Versuchung nach, zu zeigen, wie weit er unter Wasser schwimmen
konnte - fast hundert Meter; als Teenager hatte er in der Nähe des Swami-Felsens noch ganz andere Strecken zurückgelegt, aber es reichte aus, Myras Bewunderung zu wecken, was ohnehin der eigentliche Sinn und Zweck dieser sportlichen Übung war.
    Die Anwesenheit der Nanny war ein Segen. Als Ranjit und Myra sich genug im Meer ausgetobt hatten, gingen sie wieder ins Haus, um zu duschen und sich umzuziehen. Als sie damit fertig waren, stand schon ein köstlicher Imbiss für sie bereit. Später brachte die Nanny Ada zu Bett, damit sie ihr Mittagsschläfchen hielt, und sie selbst zog sich dorthin zurück, wo immer sie sich aufzuhalten pflegte, wenn sie nicht im Dienst war.
    Ranjit genoss diesen Tag nach Kräften. In Myras Anwesenheit fühlte er sich wohl. Als sie dann ankündigte, sie würde noch einmal ins Wasser gehen, um mindestens ein paar Hundert Meter kräftig zu schwimmen, schickte er sich an, mitzukommen, doch davon wollte sie nichts wissen. Sie argumentierte, er dürfe sich noch nicht zu lange der Sonnenstrahlung aussetzen, denn durch den langen Gefängnisaufenthalt sei seine Haut empfindlich geworden. Er fügte sich in der angenehmen Gewissheit, dass sie bald zurückkommen würde. Und als er allein war, kreisten seine Gedanken auf einmal wieder um Fermats Letzten Satz. Ungefähr zwanzig Minuten lang sann er darüber nach, ob er eine von Sophie Germains Prämissen korrekt interpretiert und erweitert hatte. Zum Schluss zückte er sein Notizbuch, das er stets bei sich trug, und stellte noch einmal konkrete Berechnungen an.
    Gerade als er dabei

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