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Das letzte Theorem

Das letzte Theorem

Titel: Das letzte Theorem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pohl Clarke
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nicht mit einer hohen Lebenserwartung der beiden.
    Darunter befanden sich die Anderthalben, die Auftragskiller der Großen Galaktiker. Sie führten ihre Mission aus, die darin bestand, den dritten Planeten dieses unbedeutenden gelben Sterns zu säubern, und ihre Armada näherte sich dem Einsatzort. Da sie in Raumschiffen aus fester Materie reisten, konnten sie die Lichtgeschwindigkeit nicht überschreiten. Bis zu ihrer Ankunft würden noch viele Jahre vergehen, doch die tatsächliche Auslöschung der Menschheit nähme dann nur wenige Tage in Anspruch. Danach wären die Jungvermählten mitsamt der kompletten Erdbevölkerung tot.
    Besonders lange würden Ranjit und Myra sich also nicht ihres Lebens erfreuen.

20
Ehestand
    Nun, da sich Ranjits schönste Träume erfüllt hatten - er war in Freiheit, berühmt und mit Myra de Soyza verheiratet -, erschien es ihm, als würde es ihm persönlich immer besser gehen. Der allgemeine Zustand der Welt verschlimmerte sich jedoch zusehends und trübte ein wenig sein privates Glück.
    Was sich zum Beispiel in Nordkorea tat, gab durchaus Anlass zur Sorge. Ein Regimewechsel fand statt, und der aufgeblasene, nach Luxus süchtige Kim Jong Il wurde abgesetzt.
    In gewisser Hinsicht war das regelrecht schade. Kim mochte ja ein Irrer gewesen sein, aber er war ein Verrückter, der jedes Mal im allerletzten Augenblick davor zurückgeschreckt hatte, seine Nachbarn in großem Stil anzugreifen. Nun hatte ein neuer Typ das Sagen, den seine Anhänger nur als »der Anbetungswürdige Führer« bezeichneten. Falls er einen richtigen Namen hatte, dann war er vielleicht zu kostbar, um ihm der dekadenten westlichen Welt mitzuteilen.
    Zwar machte man um die Identität des Anbetungswürdigen Führers ein Geheimnis, seine Taten blieben jedoch niemandem verborgen. Seine Generäle behaupteten, ihre neueste Generation von Atomraketen könnten mit Leichtigkeit den nördlichen Teil des Pazifiks überqueren. Das hieß, dass sie Ziele in den USA treffen konnten - zumindest in Alaska, vielleicht sogar den nördlichen Bereich von Washington State. Darüber hinaus prahlten die Generäle, die neuen Raketen funktionierten absolut zuverlässig. Derartige Aussagen trugen nicht zu einer Förderung des Weltfriedens bei - im Gegenteil, in den Nachbarländern Nordkoreas sorgten sie für eine stetig wachsende
Nervosität. Die Staaten, die selbst noch keine eigenen Atomwaffen besaßen, gerieten mächtig unter Druck, sich welche zu beschaffen.
    An anderen Orten der Welt sah es nicht viel besser aus. Der afrikanische Kontinent hatte sich zurückentwickelt, und dort herrschten wieder Zustände wie in den fürchterlichsten Jahren des 20. Jahrhunderts. Schon wieder entstanden dort Armeen aus Kindersoldaten, und manche Knaben waren erst zwölf Jahre alt; man hatte sie rekrutiert, nachdem ihre Familien ermordet worden waren, und nun kämpften sie für eine Beute, die aus gestohlenen Diamanten und durch Wildern erbeutetes Elfenbein bestand …
    Man konnte glatt den Mut verlieren.
     
    Doch ganz frei von Problemen war Ranjits privates Leben auch nicht. Ein ganz bestimmter Punkt behagte ihm nicht, wenn er sich gestattete, sich Gedanken darüber zu machen, und er brachte ihn zur Sprache, als Mevrouw Beatrix Vorhulst eines Tages in ein Gespräch hineinplatzte, das er und Myra mit dem Anwalt De Saram führten, um zu fragen: »Was möchtet ihr heute zum Abendessen?«
    Diese Frage wurde ihnen an jedem Vormittag gestellt, doch dieses Mal fiel die Antwort ein wenig anders aus als sonst. Myra wandte den Kopf und sah Ranjit an; der erwiderte den Blick, hob eine Augenbraue, und erwiderte seufzend: »Wir müssen etwas mit dir besprechen, Tante Bea. Myra und ich glauben, es wird langsam Zeit, dass ihr das Haus wieder für euch allein habt. Wir möchten euch nicht zur Last fallen.«
    Zum ersten Mal erlebte Ranjit, dass Beatrix Vorhulst verärgert aussah. »Mein lieber Junge, lass mich das nicht noch einmal hören! Ihr könnt so lange hier wohnen, wie ihr wollt. Ihr gehört doch zur Familie. Wir freuen uns über eure Anwesenheit, und obendrein fühlen wir uns geehrt. Außerdem …«
    Dr. De Saram, der Myras Mienenspiel beobachtet hatte, schüttelte an dieser Stelle den Kopf. »Mir scheint, darum geht
es gar nicht, Mevrouw«, warf er ein. »Ranjit und Myra sind ein Ehepaar. Sie wollen ihr eigenes Heim, nicht ein paar Zimmer in Ihrem Haus, und ich finde, sie handeln richtig, wenn sie von hier ausziehen. Wir alle sollten uns zusammensetzen und bei einer

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