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Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Titel: Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Malley
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Leona hatte ihm etwas bedeutet, aber sie war nicht mehr da, mit ihrem leisen Geplapper im Hintergrund, mit den Puppen, die sie überall mit sich herumtrug. Sie war fort.
    Und das war gut so, sagte sich Devil. Sie war sein Schwachpunkt gewesen. Er hätte alles getan, um Leona zu beschützen, und er hätte jeden umgebracht, der ihr zu nahe kam. Aber was hatte das letztlich genützt? Gegen einen Unfall war man machtlos. Man konnte nur demjenigen die Schuld geben, der das Fenster offen gelassen hatte. Man konnte nur weggehen und sich fest vornehmen, in seinem ganzen Leben nie wieder jemanden gernzuhaben, weil es zu wehtat, weil man das Gefühl hatte, als würde man innerlich explodieren.
    Devil holte tief Luft. »Wo fahren wir eigentlich hin?«, fragte er.
    Der Mann mit der Waffe drehte sich zu ihm um und lächelte. »Wir wollen doch kein Geheimnis verraten, was, Devil?«
    Devil kniff die Augen zusammen. »Und woher kennst du meinen Namen?«
    »Oh, ich weiß eine Menge über dich, Devil«, sagte der Mann und drehte sich wieder nach vorn, während die Männer neben Devil ihn wieder zurück in den Sitz drückten. »Aber darüber sollten wir uns jetzt keine Gedanken machen, oder? Ich höre beim Fahren gern Musik, wenn du nichts dagegen hast. Außerdem sind wir schon fast da. Du wirst deine Antworten noch früh genug bekommen. Ich heiße übrigens Thomas. Schön, dich endlich kennenzulernen.«
    Devil wollte etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders. Ihm war klar, dass es keinen Sinn hatte. Deshalb schwieg er, als Thomas einen Knopf drückte, woraufhin laute Musik erklang. Egal, was dieser Typ vorhatte, er wollte es zu seinem Vorteil wenden. Das hieß stark sein. Das hieß, ein Gewinner sein.

18
    Raffy rannte in Richtung Zentrum, ohne zu wissen, wo er eigentlich hinwollte. Er kochte vor Wut. Für Evie war alles in Ordnung. Sie war hierhergekommen und hatte bereitwillig jede Gelegenheit ergriffen. Alle hatten Evie gern. Immer hatten alle Evie gerngehabt. Die Leute fühlten sich zu ihr hingezogen und wollten in ihrer Nähe sein. Leute wie Neil. Wie Lucas. Einfach alle.
    Und alle wollten sie ihm wegnehmen. Ihm, Raffy, den niemand mochte, den niemand gernhatte. Seine eigene Mutter hatte ihm die meiste Zeit seines Lebens kaum in die Augen gesehen, und sein Bruder hatte ihn im Auge behalten für den Fall, dass er aus der Reihe tanzte. In der Stadt waren ihm die Leute stets mit Misstrauen begegnet und hatten getuschelt, wenn er vorbeiging. Aber das hatte ihn nie gekümmert, weil er Evie hatte.
    Raffy wusste, dass er unvernünftig war. Er hätte ihr nicht nachspionieren dürfen. Aber sie war einfach zu vertrauensselig; sie erkannte nicht, wie die Menschen wirklich waren. Sie brauchte Raffy als Beschützer. Es war noch gar nicht lange her, dass sie um ihr Leben gerannt waren; er konnte das nicht so einfach vergessen wie Evie.
    Raffy drängte sich an einem Tisch vorbei. Er befand sich jetzt im Zentrum der Siedlung, wo Tische und Stühle aufgestellt worden waren, damit die Leute sich unterhalten, Karten spielen oder das von ein paar Bauern gebraute Bier genießen konnten. Die meisten Bauern kamen an zwei oder drei Abenden in der Woche hierher, um Dampf abzulassen, sich zu entspannen und miteinander zu reden. Und obwohl Raffy schon des Öfteren eingeladen worden war, war er nie hingegangen. Da er den ganzen Tag von Evie getrennt war, ging er nach der Arbeit immer lieber zu Evie nach Hause, um bei ihr zu sein und sie ganz für sich zu haben. Und außerdem mochte er kein Bier. Er hatte es einmal probiert und es hatte widerlich geschmeckt. Aber wenn er sich jetzt so umsah, fand er, dass ein Bier vielleicht gar keine schlechte Idee wäre. Vielleicht war ein Bier genau das, was er jetzt brauchte.
    Als Raffy sich gerade hinsetzen wollte, kam Simon auf ihn zu, ein Bauer, der Raffy unter seine Fittiche genommen hatte und der so etwas wie ein Mentor für ihn war. »Raffy! Endlich kommst du mal!« Er grinste. »Ich wusste, dass du schwach werden würdest. Komm, setz dich zu uns.«
    Raffy betrachtete die Gruppe – es waren ungefähr zehn Männer, alles Kollegen, die er mochte. Er nickte und folgte Simon an dessen Tisch. Kaum hatte Raffy sich hingesetzt, wurde schon ein Bierkrug vor ihn hingestellt.
    Er trank einen Schluck, aber Simon schüttelte den Kopf. »Wenn du trinkst, dann trink wie ein Mann«, sagte er augenzwinkernd. Raffy setzte den Krug an den Mund und kippte den Inhalt hinunter. Dabei hätte er sich fast verschluckt an dem

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