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Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Titel: Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Malley
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Denkweisen, ja, aber nur als Teil eines normalen Diskurses«, erklärte die Computerstimme. »Für eine umfassendere philosophische Erörterung empfehle ich Ihnen, die Philosophie-App der Alpha-Website herunterzuladen. Falls Sie es wünschen, kann ich sie gleich herunterladen.«
    »Nein«, sagte Linus schnell. »Das ist nicht nötig.«
    »Sie wirken nervös«, stellte der Computer fest. »Soll ich Musik spielen? Oder würden Sie eine optische Darstellung vorziehen? Vielleicht mit grünen Wiesen? Oder ist Ihnen das Meer lieber?« Auf dem Bildschirm erschienen mehrere Optionen. Linus starrte darauf und schüttelte den Kopf.
    »Nein, keine Bilder«, sagte er entschlossen. »Aber verrate mir, wo du herkommst.«
    »Von Alpha Ltd., 11189 East Street, Sacramento, USA.«
    »Und wann bist du gebaut worden?«
    »Im Januar 2053. Im Februar wurde ich verschifft. Streng geheimer Auftrag.« Es klang, als sei der Computer stolz auf sich.
    Linus schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich«, sagte er wieder.
    »Nicht unmöglich«, erwiderte die Computerstimme. »Im Gegenteil, ich kann gar nicht vor diesem Datum gebaut worden sein, da die neueste Chip-Technologie erst 2052 eingeführt wurde.«
    »Aber es gibt die USA nicht mehr«, flüsterte Linus. »Jedenfalls nicht so, wie es sie mal gegeben hat.«
    »Nein«, sagte der Computer, »Sie sind …« Er zögerte. »Wussten Sie, dass sich auf dem Korridor jemand auf Zehenspitzen diesem Raum nähert, um Sie zu überraschen?«
    Linus hob eine Augenbraue. »Du bist wirklich klasse. Nur eine Person?«
    »Nur der Nachtwächter. Und danke.«
    »Nichts zu danken.« Linus duckte sich und schlich zur Tür.
    »Nein, gern geschehen«, sagte die Computerstimme.
    »Okay, sei jetzt still«, zischte Linus, und der Bildschirm wurde schwarz. Linus zog eine Pistole aus der Tasche, prüfte, ob sie geladen war, und machte sich bereit.
    Die Tür ging auf. Linus packte den Wachmann, hielt ihm die Waffe an den Kopf und gebot ihm, still zu sein. Dann öffnete er seine Tasche und holte eine Rolle Klebeband heraus. Innerhalb von ein paar Minuten hatte er den Wachmann an einen Stuhl gefesselt und ihm den Mund mit Klebeband zugeklebt. Zuletzt schob er den Stuhl mit dem Wachmann vor den Computer.
    »Jetzt hätten wir gern etwas mit Meerblick«, meinte Linus.
    »Natürlich«, sagte die Computerstimme, und sofort erschien auf dem Schirm das Bild von einem sonnigen Strand, an den sanft die Wellen rollten.
    »Noch eine letzte Bitte«, sagte Linus, nachdem er sich vergewissert hatte, dass es dem Wachmann trotz seiner Fesseln gut ging. »Der Patient in dem Krankenflügel. Stell die Medikation ein und gib ihm etwas, damit er wach wird.«
    »Dafür ist eine Genehmigung erforderlich«, erklärte der Computer. Linus ging zu dem Bildschirm, rief die Sicherheitsbestimmungen auf, gab den Code ein und suchte nach den nötigen Informationen. Schließlich tippte er zufrieden lächelnd das Passwort ein.
    »Tust du es jetzt?«, fragte er. »Und wirst du auch sämtliche Türen des Krankenhauses aufschließen?«
    »Fertig«, schnurrte der Computer.
    »Danke«, sagte Linus mit einem Grinsen und ging zur Tür. »Schön, dich kennengelernt zu haben.« Linus warf einen letzten Blick auf den Computer, und dann schlich er sich auf den Korridor, bevor der Kollege des Wachmanns auftauchte.

28
    L ucas wachte plötzlich auf und sah sich in dem Zimmer um. Es war steril, weiß, mit einem kleinen geschlossenen Fenster zum Korridor. Es gab einen Schrank und ein Waschbecken, und über ihm befand sich eine Art Apparat mit Schläuchen, die mit seinem Handrücken verbunden waren.
    Und er war nicht tot.
    Er fühlte sich sogar sehr lebendig, er hatte so viel Energie wie seit Wochen oder Monaten nicht mehr.
    Lucas sprang aus dem Bett, zog die verschiedenen Schläuche aus seinem Handrücken und fragte sich, warum er eigentlich so lange hier gelegen hatte. Es war so still, dass er annahm, es müsse Nacht sein, obwohl das ohne Fenster unmöglich festzustellen war. Er schlich zur Tür, drückte die Klinke herunter, und zu seiner Überraschung ging sie gleich auf. Das Zimmer führte auf einen schwach beleuchteten Korridor hinaus. Alles war ruhig, nichts regte sich; keine Krankenschwestern zu sehen, keine Wachleute, kein Mr Weizman.
    Lucas ging zurück in sein Zimmer, um nach etwas zu suchen, was er gebrauchen könnte. Er fand seine Kleider, sorgfältig zusammengelegt, in einem Schrank, eine Flasche Wasser und einen Beutel. Er stopfte die Sachen in den Beutel,

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