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Das Leuchten der Insel

Das Leuchten der Insel

Titel: Das Leuchten der Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McCleary
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fünfzehn bis fünfundvierzig Watt gegenüber bis zu zweihundertfünfzig Watt bei einem Schreibtischcomputer.«
    Betty verdrehte die Augen: »Sag ihr einfach, wo sie das verdammte Ding reinstecken soll.«
    »Dazu komme ich jetzt.« Jim zeigte auf die Steckdosen an der Sockelleiste im Wohnbereich. »Sie können sie in jede Steckdose stecken. Wir verfügen hier über einen Router und eine Wi-Fi-Verbindung. Die Wi-Fi funktioniert hier, also sollten Sie problemlos einen Zugang zum Internet bekommen. Aber ich muss Sie warnen: Unsere Internet- und Handyverbindung hängt von dem Empfang ab, den wir über eine Satellitenschüssel bekommen, die wir an einer Douglastanne neben unserem Häuschen befestigt haben. Manchmal, wenn es stark regnet oder sehr windig ist, haben wir keinen Empfang.« Er grinste: »Und Sie können nicht bei einem Versorger anrufen, wenn es nicht funktioniert. Sie müssen einfach warten, bis es vorbei ist.«
    Wie auf ein Zeichen klingelte in diesem Augenblick Susannahs Handy. Das Geräusch wirkte so laut und unangebracht, dass sie erschrocken zusammenfuhr.
    »Wir verschwinden jetzt«, sagte Betty und erhob sich. »Abendessen gibt es um halb acht. Aber kommen Sie, wann immer Sie möchten.«
    »Danke«, sagte Susannah so herzlich, wie sie konnte. Sobald die Fliegengittertür hinter den beiden zuschlug, klappte sie ihr Handy auf.
    »Susannah?«
    Susannahs Magen krampfte sich zusammen. Allmächtiger Gott, sie war kaum mal eine Stunde auf der Insel, und schon meldete sich ihre Mutter. Der bloße Klang ihrer Stimme erzeugte bei Susannah unterschwellig ein Gefühl von Zorn und Gereiztheit.
    Es war etwas Dunkles und Zähes, das kurz nach Katies Geburt begonnen hatte, als Susannah beim Anblick des winzigen Säuglings in ihren Armen von einer plötzlichen Wut erfüllt wurde. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass eine Mutter, irgendeine Mutter, es versäumte, ihre Kinder zu schützen, so wie ihre eigene Mutter das getan hatte. In dem Augenblick hatte sich Susannah geschworen: Mir wird das nicht passieren! Niemals.
    »Mom?«
    »Hallo. Hast du einen Moment Zeit?«
    Susannah holte tief Luft: »Ich bin im Moment ein wenig beschäftigt. Kann ich dich zurückrufen?«
    »Natürlich. Was machst du gerade?«
    »Nun, wir sind buchstäblich gerade hier angekommen, in unserem Haus. Wir haben noch nicht einmal ausgepackt.«
    »Ist es bewohnbar?«
    »Natürlich ist es bewohnbar. Es ist ein Haus mit vier Wänden und einem Dach und einem Bad und allem, was man erwarten kann.«
    »Ich war nicht sicher, was man da erwarten kann.«
    »Es ist schön. Es ist fraglos anders als das, was wir gewohnt sind, aber es ist schön.«
    »Ich wollte nur etwas für Quinn vorschlagen.«
    Quinn war eindeutig der Liebling ihrer Mutter, und er seinerseits vergötterte »Dida« – der Name war ihr nach seinen ersten Versuchen geblieben, als Kleinkind »Lila«, wie Susannahs Mutter eigentlich hieß, auszusprechen. Mit Quinns Geburt vor elf Jahren war die harte schützende Schale, mit der sich Lila so viele Jahre lang umgeben hatte, zerplatzt, und sie hatte es zugelassen, sich in dieses blonde, blauäugige Baby zu verlieben. Die kleine Katie mit ihrem dunklen Haar, ihren dunklen Augen und ihren widerspenstigen Launen hingegen erinnerte sie zu sehr an Janie, Susannahs kleine Schwester. Selbst Susannah sah diese Ähnlichkeit. Aber Quinn war Lilas zweite Chance. Sie telefonierten jede Woche miteinander und unternahmen einmal pro Jahr eine gemeinsame Reise – nach Cooperstown, zum Key West Turtle Museum, zum Grand Canyon.
    »Was ist mit Quinn?«
    »Er hat mir in der vergangenen Woche ein Foto geschickt, auf dem er mit langem Haar zu sehen ist. Ich weiß, dass er in der Schule gehänselt wurde, und das lange Haar kann nicht hilfreich sein. Du solltest es ihm schneiden, damit er an dieser neuen Schule nicht auch wieder gehänselt wird.«
    »Quinn gefällt es lang, Mom.«
    »Ja, aber es sieht schrecklich aus.« Lila hielt inne. »Kann Matt nicht mit ihm reden? Matt hat …«
    »Mom? Quinn liebt Jered Weaver, und Jered Weaver hat langes Haar. Es sind seine Haare. Und ich kann im Moment wirklich nicht reden, tut mir leid.«
    Lila seufzte: »Du bist immer zu beschäftigt, um zu reden. Ich hoffe, dass dieser Umzug zumindest das ändert. Du rennst ziellos von einer Sache zur nächsten – wie ein Huhn, dem man die Füße abgeschnitten hat.«
    »Den Kopf «, korrigierte Susannah sie. »Wie ein Huhn, dem man den Kopf abgeschnitten hat. Ein Huhn mit abgeschnittenen

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