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Das Leuchten der purpurnen Berge (German Edition)

Das Leuchten der purpurnen Berge (German Edition)

Titel: Das Leuchten der purpurnen Berge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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seufzte, setzte
    das Fernglas ab und sprang vom Wagen. Es hatte keinen Sinn, hier zu warten.
    Selbst wenn Moses noch am Leben wäre, würde er nicht zurückkehren. Vielleicht
    würde er an einem anderen Ort auf ihn, Robert, warten. Er sah hinauf zu den
    Bergen. Hier war Moses zu Hause. Von hier hatte er fliehen müssen. Und jetzt
    war er vielleicht wieder in seine Heimat zurückgekehrt, um zu sterben. Es war
    Moses’ Entscheidung. Wütend trat er gegen einen Stein.
    „Warum, Moses!“, schrie
    er in die Weite. „Komm verdammt noch mal wieder her!“ Er hörte, wie sein Echo
    ganz schwach widerhallte, und das machte ihn noch hoffnungsloser. „Verdammt!“,
    murmelte er und ließ seinen Blick ein letztes Mal über die weite Ebene und die
    roten Berge schweifen. Er atmete die trockene, nach würzigem Eukalyptus
    duftende Luft ein. Moses war gegangen. Er war ein treuer Freund gewesen. Moses
    hatte seine Entscheidung getroffen, und die musste er respektieren.
    Niedergeschlagen packte
    er die Decken zusammen, legte sie in den Wagen unter die Plane zu seiner
    Fotoausrüstung und startete den Motor. Er musste nicht nachdenken, wohin er
    jetzt fahren würde: Er musste nach Neumünster, zu Emma. Seit jener Nacht hatte
    er sie nicht mehr vergessen. Sie hatte sein Leben aus dem Gleichgewicht
    gebracht. Dabei hatte er geglaubt, er könnte auf ewig so weiterleben. Jetzt
    hatte sich alles geändert: Moses hatte ihn verlassen, Paul Schott war tot, und
    John Wittling war von der Mission weggegangen. Mit beiden Händen griff er
    ans Lenkrad und trat aufs Gaspedal.
    Unter den Reifen spritzte der Sand auf.

    Als Emma zum
    Gemüsegarten hinüberging, glaubte sie zuerst, der Superintendent käme zurück,
    doch dann tauchte aus der Staubwolke der Kühler eines Wagens auf. Sie stellte
    den Wasserkanister ab, mit dem sie die Pflanzen gießen wollte, und ging dem
    Wagen entgegen. Es stoppte direkt vor ihr und hüllte sie in eine Wolke aus
    rotem Staub. Der Fahrer sprang aus dem Wagen. Er war Robert. Sie blieb stehen.
    Irgendetwas hinderte sie daran, sich von ihm umarmen zu lassen. Dabei hatte sie
    sich doch so sehr nach ihm gesehnt..
    „Paul ist tot“, sagte
    sie, und in diesem Augenblick hatte sie das Gefühl, als sei das alles schon
    sehr lange her. „Ich weiß.“ Robert schob den Hut mit den Schweißflecken aus der
    Stirn. Wie erschöpft er aussieht, dachte sie, als hätte er tagelang nicht
    geschlafen. „Woher ...“ „Ich habe John Wittling getroffen“, sagte er. „Dann hat
    John es doch nach Stuart geschafft?“

    Warum machte es ihm
    etwas aus, dass sie sich so über diese Nachricht freute? Er ließ seine Arme
    hängen, dabei hätte er Emma jetzt am liebsten umarmt. Doch sie wirkte
    reserviert und weit entfernt. Er versuchte seine Missstimmung wegzuwischen. „Er
    ist vom Sandsturm aufgehalten worden. Wohin er wollte, hat er mir nicht gesagt.
    Es kam mir eher so vor, als wäre er sich darüber selbst noch nicht im Klaren.“
    Ihr Blick schweifte ab
    und verlor sich in der Weite. Was war zwischen ihr und John?, fragte er sich.
    Dass John sich zu Emma hingezogen fühlte, war ihm nicht entgangen, aber Emma
    hatte sich ihm gegenüber immer sehr kühl verhalten. Oder hatte er etwas
    übersehen? Sie sah mitgenommen aus. Ihr helles Kleid war zerrissen und hing an
    ihrem Körper, als wäre es ihr zu groß geworden. Im Gesicht und an den Armen
    entdeckte er Schürfstellen und Verbrennungen von der Sonne. Ihre Hände waren
    rissig und rot von der Arbeit. Das weizenblonde Haar, das ihm damals am Bahnhof
    in Marree aufgefallen war und das er so bewunderte und liebte, war zwar zu
    einem Knoten gebunden, doch im Nacken und in der Stirn hatten sich Strähnen
    gelöst und klebten auf ihrer Haut. Bei dieser verdammten Hitze sollte sie nicht
    im Garten arbeiten, dachte er. Wahrscheinlich gab es kaum etwas zu essen. Er
    hatte weder Schafe noch Rinder vor der Station entdeckt. Sie musste eine Woche
    lang auf der Missionsstation ausgeharrt haben.
    „Warum ...“, sagte sie
    auf einmal, „... warum sind Sie zurückgekommen?“
    Warum sah sie nur so
    traurig aus? „Das fragen Sie noch? Emma ...“ „Weil ich die Nacht hier draußen
    nicht mehr vergessen konnte“, sagte er leise, „weil ich nur noch an Sie denke,
    weil ...“ Weil ich Sie liebe, wollte er sagen, doch er sprach nicht weiter.
    Warum stand sie wie
    versteinert da und wich seinem Blick aus? „Es ist so viel passiert ... Ich ...
    ich glaube, wir sollten hineingehen. Ich mache

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