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Das Leuchten der purpurnen Berge (German Edition)

Das Leuchten der purpurnen Berge (German Edition)

Titel: Das Leuchten der purpurnen Berge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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Neumünster. Die
    Aborigines tanzten und sangen, während der Regen über ihre Körper rann, in die
    Erde sickerte, die Zisternen und Wasserlöcher füllte, die Büsche und Bäume
    tränkte, die Blätter nach würzigem Eukalyptus duften und in der Wüste tausende
    von winzigen Blüten sprießen ließ.
    „Jalyuri“, sagte auf einmal der Älteste, dem das Wasser aus
    dem Bart tropfte, „du siehst, dass wir im Rat die richtige Entscheidung
    getroffen haben. Die Schuld ist gesühnt. Die Götter haben uns den Regen und das
    Leben zurückgegeben!“ „Ja.“ Jalyuri nickte lächelnd, legte den Arm um Mani, die
    den kleinen Jidi an ihre Brust gedrückt hatte, und hob den Blick zum Himmel.
    Der Regen lief über sein Gesicht und über seine Lippen und tropfte in seinen
    Mund. Jidi, der Regen, du bist unsere Hoffnung, dachte er und war glücklich,
    dass er seinem Sohn diesen Namen gegeben hatte. Er sah hinüber zu Jungala, der
    mit den anderen Kindern lachend in den Pfützen spielte. Da bemerkte er, dass
    Isi ihn ansah. Und es kam ihm vor, als ahne sie in diesem Augenblick, was wirklich
    geschehen war. Er konnte ihr nichts vormachen. Doch außer ihr sollte niemals
    jemand erfahren, dass er als Kadaitcha-Mann versagt hatte. Nur die Götter
    wussten es: der Gott der Weißen und der seiner Ahnen ... und sein Bruder Moses, der ihm einst die
    Narben in die Brust hatte ritzen dürfen, als lebenslanges Zeichen des
    Vertrauens und der Liebe.

     
    Epilog

    Emma wusste zwei Monate nach ihrer Ankunft in Stuart, im
    Februar 1923, dass sie schwanger war. Im März übernahm sie im halb fertig gestellten
    Krankenhaus von Dr. John Flynn die Pflegeleitung, und Amboora wurde von ihr als
    Schwesternhelferin angelernt. In den ersten Wochen wurden drei gesunde Kinder
    geboren: zwei Weiße und das Kind einer Aborigine.
    Im August brachte Emma eine Tochter zur Welt. Sie hatte das
    dunkle Haar ihres Vaters Robert, und Emma gab ihr den Namen Katherine, wie ihre
    Großmutter geheißen hatte. Katherine wurde in der Kirche von Neumünster von
    Pastor Bundle getauft. Alle Bewohner von Neumünster waren dabei.
    Robert Gordon hatte sich nach seiner Abreise aus Neumünster
    nicht mehr gemeldet, es hieß, er sei nach Europa gereist. Emma unternahm keinen
    Versuch, ihn über die Geburt seiner Tochter zu benachrichtigen. Sie widmete
    sich Katherine und dem Aufbau des Krankenhauses. An einem klaren Wintertag, im
    Juli 1929, erhielt sie ein Telegramm: John Wittling kündigte sein Kommen an.

     

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