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Das Leuchten der purpurnen Berge (German Edition)

Das Leuchten der purpurnen Berge (German Edition)

Titel: Das Leuchten der purpurnen Berge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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begann,
    den Kamelen, die geduldig in einer Reihe lagen, Decken aufzulegen, begannen
    Paul, John und Ian die Kisten aus dem Schuppen zu schleppen, über dessen
    dunklem Eingang in großen Lettern geschrieben stand: Hassan Khan Transport. Für
    Emma blieb nichts zu tun. Sie fand sich mit ihrer Rolle als Zuschauerin ab und
    beobachtete, wie Hassan und sein junger Helfer mit den Kamelen umgingen. Die
    Kamele hatten in ihrer Nase einen Pflock, an dem ein Seil befestigt war, das
    wiederum am Sattel des vor ihm liegenden Kamels endete. Dieses hatte ebenfalls
    einen Pflock mit einem Seil, das zum Sattel des nächsten Kamels geführt wurde.
    Auf diese Weise schien gewährleistet, dass sie stets im selben Abstand
    marschierten. Emma konnte sich vorstellen, dass der Nasenpflock selbst für die
    stoisch wirkenden Kamele sehr schmerzhaft war.
    Sie musste zugeben, dass
    Hassan seine Arbeit gut machte. Jede Bewegung seiner zähen, sehnigen Gliedmaßen
    wirkte so, als hätte er sie schon tausendmal ausgeführt. So wenig sie ihn
    mochte, vermittelte er ihr doch das Gefühl, dass sie sich auf dem langen Weg
    auf sein Wissen und seine Erfahrung verlassen konnte. Die beiden Pritschenwagen
    machten einen recht robusten Eindruck. Doch die Kisten, Fässer und Kanister,
    die die Männer dort hinaufhievten, schienen ein gehöriges Gewicht zu haben, und
    Emma mochte sich nicht vorstellen,
    wie alles wieder abgeladen werden musste, weil eine Achse oder ein Rad
    gebrochen war.
    Sie ließ ihren Blick
    gerade hinüber zum Hotel schweifen,
    als sie den Polizisten heranreiten sah. „Sie machen sich also heute auf,
    ja?“ Er glitt vom Pferd hinunter. Emma wies zu den Männern hin. „Wie Sie sehen,
    ist eine Menge zu tun, aber ich bin leider überflüssig.“ Er lachte auf. „Sie
    werden schon noch genug zu tun bekommen! Passen Sie jedenfalls auf sich auf. Es
    werden ein paar Leute vermisst. Drei Goldgräber. Sie sollten schon vor Tagen
    hier sein. Kein Mensch hat sie
    gesehen.“ „Vielleicht haben sie sich verirrt.“ Sie dachte an die immer gleiche Landschaft, durch die sie
    mit dem Zug gekommen waren. „Sie hatten einen Eingeborenen-Führer dabei, und
    die kennen sich normalerweise aus.“ Er zuckte die Schultern. „Tja, Sie haben ja
    Hassan Khan dabei, der kennt den Weg wie seine Westentasche. Auf ihn können Sie
    sich verlassen. Sollte die eine oder andere Wasserstelle ausgetrocknet sein - er
    kennt mit Sicherheit eine andere. Sein Onkel, der auch ein
    Transport-Unternehmen hier führt, hat übrigens im Krim-Krieg gekämpft und einen
    Orden von Königin Victoria verliehen bekommen.“ Sie stellte sich gerade vor,
    wie weit dieser Mann gereist war, um in einem fremden Land für eine Königin,
    die er nie gesehen hatte, und für Ideen, die ihn nichts angingen, sein Leben
    einzusetzen. Sein Blick kehrte zu ihr zurück. „Ich wünsche Ihnen jedenfalls
    alles Gute.“ „Ach, Officer?“ Sie kämpfte kurz mit sich, ob sie wirklich die
    Frage stellen sollte, deren Antwort sie vielleicht nur noch mehr beunruhigen
    würde. Er sah sie mit erwartungsvoller Freundlichkeit an, nun musste sie ihn
    doch fragen. „Kannten Sie eigentlich unsere Vorgänger in Neumünster, Pastor
    Hermann Weiß und seine Frau Margarete?“ Er schob seinen Hut ein wenig zurück,
    kratzte sich am Ohr, und nickte schließlich. „Ja. Ich war mal oben in Stuart,
    da habe ich sie getroffen.“ „Stimmt es, dass Margarete Weiß ... verrückt
    geworden ist?“ Er runzelte die Stirn. „Haben Sie das gehört? Nun, ich weiß
    nicht. Es wird einfach zu viel geredet. Wahrscheinlich hat sie die Einsamkeit
    nicht ertragen. Ist ja auch nicht gerade leicht.“ Er rückte den Hut zurecht,
    lächelte kurz, als ob damit alles erklärt wäre. Ganz offensichtlich wollte er
    sich nicht näher mit der Angelegenheit befassen. „Ach, beinahe hätte ich’s
    vergessen.“ Er zog ein Kuvert aus seiner Jackentasche. „Für Ihren Mann. Alles
    Gute!“ Er nickte ihr freundlich zu und stieg dann auf sein Pferd, zog am Zügel,
    wendete und ritt davon.
    „Was wollte der
    Polizist?“, hörte sie Paul. Er kam auf sie zu und wischte sich den Schweiß von
    der Stirn. Er hatte die Ärmel seines weißen Hemdes hochgekrempelt und die
    oberen Knöpfe der schwarzen Weste aufgeknöpft. „Ein Telegramm.“ Er nahm das
    Kuvert. „Dafür hat er aber lang mit dir gesprochen.“ „Ich habe ihn nach Hermann
    und Margarete Weiß gefragt.“ „Warum?“ „Warum? Warum denn nicht?“ „Du nährst
    damit doch

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