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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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zu wollen«, warf sein Bruder ein, »eine Schaufel dran festzuhaken und Bing ein bisschen Konkurrenz zu machen.«

    Nate stand in dieser elenden Kälte im Schnee und betrachtete sich das Schlamassel. »Ihr habt nicht zufällig einen Abschlepphaken und eine Abschleppstange oder sonstige Abschleppvorrichtungen dabei? Ihr habt euch wohl vorgestellt, dass ihr diesen Brocken hier mit ein paar rostigen Ketten und diesem, was ist das hier überhaupt – Verpackungsdraht dreißig Kilometer weit ziehen könnt?«
    »Es hat funktioniert.« Bill runzelte seine Stirn. »Bis wir in diese Furche gerutscht sind und das Ding wie ein Welpe, der sich tot stellt, umgekippt ist, lief es ganz gut.«
    »Wir haben gerade überlegt, wie wir ihn wieder auf die Räder kriegen. Das ist doch noch lange kein Grund, gleich derart verrückt zu spielen.«
    Er hörte ein Geheul, das von einem Wolf stammen musste, schaurig und primitiv in der geisterhaften Düsternis. Dieser Ruf erinnerte ihn daran, dass er mit ein paar Bekloppten auf einer verschneiten Landstraße am Rand der Wildnis von Alaska stand.
    »Sie halten den Verkehr auf und hindern den städtischen Schneeräumdienst daran, die Straße für Leute freizuschaufeln, die vernünftig genug sind, verantwortungsvoll zu fahren. Wäre dies acht Kilometer in der anderen Richtung passiert, hätten Sie die Feuerwehr behindert, wenn diese einen Einsatz gehabt hätte. Bing wird das Ding auf seine vier Räder stellen und es bis zu Ihnen abschleppen. Und Sie zahlen ihm die dafür übliche Gebühr.«
    »Dieser Hurensohn!«
    »Und die Geldstrafe, die für das Abschleppen eines Fahrzeugs ohne angemessene Ausrüstung oder Warnschilder vorgesehen ist.«
    Bill sah so gequält aus, dass Nate sich nicht gewundert hätte, wenn Tränen geflossen wären. »Wie sollen wir denn Profit daraus schlagen, wenn Sie uns eine Geldstrafe aufbrummen und wir diesem Pfennigfuchser Bing die Abschleppgebühr blechen müssen?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Verdammt.« Jim trat gegen den abgefahrenen Hinterreifen des Jeeps. »Und es war so eine gute Idee.« Dann grinste er. »Wir werden ihn ganz toll herrichten. Vielleicht möchten Sie ihn dann für die Polizeistation kaufen. Eine Schaufel könnten wir ganz billig dranmachen. Das wäre doch was Nützliches.«

    »Machen Sie das mit der Bürgermeisterin aus. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir die Straße freikriegen.«
    Um das zu bewältigen, waren Bing, sein Helfer Pargo, beide Mackies und Nate vonnöten. Als sie es geschafft hatten und Bing den Jeep abschleppte, versuchte Nate, seine verkrampften Muskeln zu lockern.
    »Wie viel habt ihr denn dafür bezahlt?«
    »Zweitausend.« Bills Augen fingen zu leuchten an. »Bar.«
    Nate überschlug im Kopf, was es sie kosten würde, das Fahrzeug straßentauglich herzurichten, und wie viel Bing ihnen fürs Abschleppen abknöpfen würde. »Ich lass es diesmal mit einer Verwarnung gut sein. Aber wenn ihr beiden das nächste Mal vorhabt, ins Geschäft einzusteigen, dann kauft euch vorher eine Abschleppstange.«
    »Sie sind in Ordnung, Chief.« Beide Mackies klopften ihm kräftig auf den Rücken, sodass er fast mit dem Gesicht voraus in den Schnee gekippt wäre. »Bullen sind zwar immer ein Ärgernis, aber Sie sind ganz in Ordnung. Das habe ich diesem Arschloch Roadaway vor ein paar Stunden auch gesteckt, als der behauptete, Sie würden Ihre Nase in Dinge stecken, die Sie gar nichts angehen.«
    »Das ist sehr freundlich.«
    Er fuhr den kurzen Weg zurück in die Stadt und fuhr sofort rechts ran, als er beobachtete, wie David vor der Klinik Rose aus ihrem Wagen half.
    »Ist alles in Ordnung?«, rief er ihnen zu.
    »Das Baby kommt«, schrie David zurück.
    Nate sprang aus dem Wagen und nahm Roses anderen Arm. Sie atmete langsam und stetig, lächelte ihn aber aus ihren an geschmolzene Schokolade erinnernden Augen an.
    »Es geht schon. Alles ist in Ordnung.« Sie lehnte sich an ihren Mann, als Nate die Tür aufhielt. »Ich wollte nicht ins Krankenhaus von Anchorage. Ich wollte, dass Doc Ken mich entbindet. Alles ist gut.«
    »Jesse ist bei meiner Mutter«, teilte David ihm mit. Er sah ein wenig blass aus, wie Nate fand. Und er fühlte sich ebenfalls ziemlich blass.

    »Möchten Sie, dass ich bleibe, kann ich etwas tun?« Bitte sagt nein. »Jemanden anrufen?«
    »Meine Mutter kommt.« Rose ließ sich von David aus dem Mantel helfen. »Als ich das letzte Mal zur Untersuchung war, meinte der Arzt, es könne jederzeit kommen. Offenbar hat er Recht

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