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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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gehabt. Vier Minuten Abstand«, informierte sie Joanna, die herbeigeeilt kam. »Die Wehen kommen kräftig und regelmäßig. Vor etwa zwanzig Minuten ist die Fruchtblase geplatzt.«
    Und das, befand Nate, war alles, was ein Mann, auch einer mit Dienstmarke, zu hören brauchte.
    »Ich lasse Sie jetzt allein.« Er nahm David Roses Mantel ab und hängte ihn auf. »Rufen Sie an, falls... wie auch immer. Peter ist unterwegs, um etwas für mich zu erledigen, aber wenn Sie möchten, hole ich ihn.«
    »Danke.«
    Sie verschwanden in den hinteren Räumen, um dort Dinge zu tun, über die er lieber nicht nachdachte. Aber er holte sein Telefon aus der Tasche. Es fing in seiner Hand zu klingeln an.
    »Burke.«
    »Chief? Hier ist Peter. Wir haben keine Fallen gefunden, auch nichts, was auf welche hindeuten würde. Wenn Sie möchten, weiten wir die Suche aus.«
    »Nein, das reicht. Kommen Sie her. Ihre Schwester ist gerade dabei, Sie erneut zum Onkel zu machen.«
    »Rose? Jetzt? Geht es ihr gut? Ist sie...«
    »Ich fand, dass sie gut aussah. Sie ist jetzt hier in der Klinik. David ist bei ihr. Jesse ist bei Davids Mutter, und Ihre Mama ist unterwegs.«
    »Ich bin gleich da.«
    Nate stopfte das Telefon zurück in seine Tasche. Er sollte wohl besser hierbleiben, wenigstens bis jemand von der Familie eintraf. Im Wartezimmer der Klinik konnte er sich genauso gut wie woanders hinsetzen und über die Spuren im Schnee nachdenken.
    Und überlegen, was er Meg erzählte, wenn sie wieder zurück war.

17
    Es war ein Mädchen, acht volle Pfund schwer, mit allen erforderlichen Gliedmaßen und einem schwarzen Haarschopf. Sie hieß Willow Louise und war eine Schönheit. Diese Information hatte er von Peter, der vier Stunden nachdem er in die Klinik geeilt war, in die Polizeiwache stürmte.
    Weil er seine Aufgaben kannte, hatte Nate beim Corner Store angehalten und Zigarren gekauft. Und da er schon mal dort war, erstand er auch gleich ein dickes Ringbuch. Es war zwar armeegrün und nicht schwarz, wie er es gern gehabt hätte, aber er kaufte es und ließ es auf das Konto der Polizeistation von Lunacy schreiben.
    Er wollte darin seine Notizen sammeln, die Kopien sämtlicher Berichte und Fotos. Es würde sein Mordbuch werden.
    Überaus förmlich verteilte er die Zigarren an Peter, Otto und eine belustigte Peach. Diese Geste wärmte die kalte Schulter, die sie ihm gezeigt hatte, nachdem sie am Morgen von ihm angeschnauzt worden war.
    Nach ein wenig Schulterklopfen und stinkendem Rauch gab er Peter den Rest des Tages frei.
    Nate verbarrikadierte sich wieder in seinem Büro und vertrieb sich die Zeit mit dem Locher und dem Kopierer. Er brachte sein Mordbuch in Ordnung. Dies und die Tafel gaben ihm eine greifbare Grundlage. Es war Polizeiarbeit.
    Es war seine Arbeit.
    Er nahm sich vor, die nächste Phase seiner Schicht damit zuzubringen, Anchorage mit weiteren Anrufen zu bombardieren, aber da kam Peach herein. Sie schloss die Tür, setzte sich und faltete ihre Hände im Schoß.
    »Gibt’s ein Problem?«
    »Halten Sie denn diese Spuren hinten bei Meg für Besorgnis erregend?«
    »Nun …«
    »Otto hat mir davon erzählt, weil Sie ja nichts gesagt haben.«
    »Ich, äh...«

    »Wenn Sie mir sagen würden, was hier läuft, bräuchte ich mich nicht aufzuregen.«
    »Ja, Ma’am.«
    Schon zuckten ihre Lippen wieder. »Aber glauben Sie bloß nicht, ich würde Sie nicht durchschauen, Ignatious. Immer wenn Sie das Thema wechseln möchten, schlagen Sie diesen versöhnlichen Ton an oder geben einem das Gefühl , dass Sie versöhnlich gestimmt sind, obwohl es nicht so ist.«
    »Ertappt. Ich fand es sinnvoll, der Sache nachzugehen, mehr nicht.«
    »Aber Sie halten es nicht für nötig, es Ihrer Sekretärin gegenüber zu erwähnen, weil Sie diese womöglich für so dumm halten, nicht zu wissen, dass Sie jede Minute, die Sie erübrigen können, da draußen mit Meg Galloway kuscheln?«
    »Nein.« Ohne Peach aus den Augen zu lassen, tippte er einmal rechts, dann links auf die Ecke des Mordbuchs. »Aber vielleicht möchte ich das besagte Kuscheln nicht mit der Frau besprechen, die mich mit süßen Krapfen versorgt. Weil sie das auf falsche Gedanken bringen könnte.«
    »Und Peter und Otto nicht?«
    »Das sind Jungs. Jungs haben meist nur eine Vorstellung vom... Kuscheln, also zählt es nicht. Es tut mir Leid, dass ich heute Morgen so barsch zu Ihnen war, und es tut mir Leid, dass ich meine geschätzte und respektierte Sekretärin nicht auf dem Laufenden gehalten

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