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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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und ein wenig eisfischen. Dann kam ich hierher zurück.«
    »Könnte Transky das bestätigen?«
    Bings Augen wurden hart wie Achatperlen. »Ich brauche keinen, der für mich aussagt. Außerdem ist er tot. Ist’96 gestorben.«
    Wie passend, überlegte Nate beim Hinausgehen. Die beiden Menschen, die Bing als seine potenziellen Alibis anführte, waren tot. Man konnte das Prisma aber auch umdrehen und eine andere Facette betrachten.
    Gestohlene Handschuhe, ein gestohlenes Messer, beides neben einem toten Hund zurückgelassen. Eigentum eines Mannes, der Galloway gesehen und gesprochen hatte.
    Es war nicht zu weit hergeholt, sich vorzustellen, wie Galloway zum Spiel zurückkehrte oder sich auf einen Drink zu Freunden gesellte.
    Ratet mal, wer mir gerade über den Weg gelaufen ist, um Kate zu bumsen? Die Welt ist klein, überlegte Nate. Wenn Bing die Wahrheit sagte, könnte es sein, dass der Mörder in Sorge war, Galloway könnte erzählt haben, wer sonst noch aus Lunacy da war, um Poker zu spielen und mit Huren zu schlafen.
    Nate beschloss, auf dem Weg zum Revier noch ein paar Mal anzuhalten und sein einziges Beweisstück baumeln zu lassen.
    Später zeigte er es dann Otto.
    Der Deputy zuckte mit den Achseln. »Das sagt mir gar nichts.«
    Zwischen ihnen hatte sich eine frostige Stimmung aufgebaut,
eine steife Förmlichkeit, die Nate bedauerte. Aber was sollte er tun.
    »Ich dachte, das Malteserkreuz sei eher was Militärisches als was Religiöses gewesen.«
    Otto zuckte nicht mit der Wimper. »Bei den Marines, bei denen ich gedient habe, trägt man keine Ohrringe.«
    »Gut.« Wie er das heute schon mehrmals getan hatte, steckte er auch jetzt den Ohrring zurück in seine Tasche und knöpfte sie zu.
    »Es macht die Runde, dass Sie das Ding hier jedem zeigen. Die Leute wundern sich, warum ihr Chief of Police so viel Zeit auf einen verloren gegangenen Ohrring verwendet.«
    »Das ist halt voller Service«, erwiderte Nate leichthin.
    »Chief«, sprach Peach ihn von ihrem Schreibtisch aus an, »gerade kam die Meldung rein, dass in Ginny Manns Garage, hinter Rancor, ein Bär ist. Ihr Mann ist mit einer Jagdgesellschaft unterwegs«, fügte Peach hinzu. »Sie ist mit ihrem Zweijährigen allein zu Hause.«
    »Sagen Sie ihr, wir kommen. Otto?«
     
    Als sie drei Kilometer nördlich der Stadt in die holprige Straße einbogen, warf Otto Nate einen Seitenblick zu. »Ich kann nur hoffen, Sie haben nicht wieder vor, dass ich wie ein Verrückter diesen Wagen fahre, während Sie aus dem Fenster hängen und Warnschüsse über dem blöden Kopf eines Bären abgeben.«
    »Wir werden sehen. Was zum Teufel hat ein Bär in einer Garage zu suchen?«
    »Den Vergaser wird er sicherlich nicht reparieren.« Auf Nates Kichern hin musste Otto grinsen. Doch als ihm einfiel, was zwischen ihnen war, wurde er wieder ernst.
    »Sehr wahrscheinlich hat jemand die Tür aus Versehen offen gelassen. Vielleicht steht ein Eimer Hunde- oder Vogelfutter drin. Oder der dumme Bär ist einfach nur hineingegangen, um zu prüfen, was es dort Interessantes gibt.«
    Als sie vor dem zweistöckigen Blockhaus mit angebauter Garage hielten, sah Nate, dass die Garagentür in der Tat offen stand. Er wusste nicht, ob der Bär für das Durcheinander verantwortlich
war, das drinnen herrschte, oder ob die Manns ihre Sachen einfach dort hineinwarfen, als wäre es die städtische Müllhalde.
    Ginny öffnete die Eingangstür. Ihr rotes Haar trug sie hochgesteckt, und ihr lose fallender Kittel und die Hände waren mit Farbe bespritzt. »Er ist nach hinten gegangen. Da drinnen hat er bestimmt zwanzig Minuten gewütet. Ich dachte, er verschwände wieder, aber ich hatte doch Angst, er würde versuchen, durch die Tür ins Haus zu gelangen.«
    »Bleiben Sie drin, Ginny«, befahl Nate.
    »Haben Sie ihn denn gesehen?«, rief Otto ihr zu.
    »Ich habe ihn kurz durch die Eingangstür gesehen, als er angetapst kam.« Hinter ihr hörte man wahnsinniges Gebell und das Geschrei eines Kleinkinds. »Der Hund war im Haus, und ich arbeitete oben im Studio. Roger führte sich auf einmal fürchterlich auf und weckte das Baby. Ich werde noch total verrückt von dem Lärm zwischen dem Hund und dem kleinen Jake. Es ist ein Braunbär. Sah aus, als wäre er noch nicht ganz ausgewachsen, ist aber auch so groß genug.«
    »Bären sind neugierig«, bemerkte Otto, als sie ihre Gewehre luden und sich von der Seite her der Garage näherten »Wenn’s ein junger Bär ist, dann hat er vielleicht nur herumgeschnüffelt und

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