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Das Leuchten

Das Leuchten

Titel: Das Leuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Falls
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Taschenlampe attackiert und mit Fragen über Dunkle Gaben gelöchert.
    Da hörte ich sie sagen: »War er mal hier in der Gegend?«
    Ich drehte mich um. Sie hatte Jibby das Foto in die Hand gedrückt. Plötzlich waren meine Kopfschmerzen wie weggeblasen.
    »Ist das dein Bruder?«, fragte ich.
    Sie nickte. »Bisher hat ihn niemand wiedererkannt. Auf dem Bild ist er erst vierzehn. Ich habe kein neueres.«
    »Tut mir leid.« Jibby gab ihr das Foto zurück. »Noch nie gesehen.«
    »Er heißt Richard.« Sie fuhr mit dem Daumen über das Foto, als wollte sie ihrem Bruder die langen Haare aus der Stirn streichen. »Richard Straid.«
    »Du siehst ihm sehr ähnlich«, sagte Jibby. Das schien Gemma zu freuen, denn sie lächelte glücklich.
    Stirnrunzelnd blickte ich das Foto über ihren Kopf hinweg an. Die Ähnlichkeit zwischen den Geschwistern war wirklich nicht sehr ausgeprägt. Beide waren blauäugig und hatten braunes Haar, aber Gemmas Bruder war groß, dünn wie eine Angelrute, und seine Gesichtszüge waren grob geschnitten.
    »Den Fischern brauchst du das Foto nicht zu zeigen«, sagte ich. »Und die Schürfer von Manganknollen kommen nicht oft nach oben. Manchmal mieten sie sich Kojen in der unteren Station, aber meist bleiben sie auf ihren Schiffen und bewachen ihre Parzellen vor Dieben. Wenn jemand deinen Bruder gesehen hat, dann am ehesten einer von den Pionieren.«
    Sie sah mich voller Interesse an. »Und wie finde ich die?«
    »Die halbe Siedlung ist im Augenblick in der unteren Station, Süße.« Jibby bot ihr seinen Arm an. »Ich bringe dich hinunter.«
    »Wolltest du nicht nach Paramus fahren?«, fragte ich.
    »Ich fahre später.«
    »Aber ich muss sowieso nach unten«, wandte ich ein. »Dem Ranger von dem Wrack berichten, das wir gefunden haben.«
    Jibby sah mich neugierig an. »Was für ein Wrack?«
    Sein Ego war wie ein fliegender Fisch auf einem Wellenkamm, stellte ich neidisch fest. Nichts konnte ihm etwas anhaben. »Wahrscheinlich das Boot eines Schürfers.«
    »Da drin sah es schrecklich au s – an allen Wänden klebte Blut«, fügte Gemma schaudernd hinzu.
    »Eingeweide von Fischen«, gab Jibby gelassen zurück. »Kann schon mal vorkommen, wen n …«
    »Das bezweifle ich«, fiel ich ihm ins Wort. »Die Seablite-Gang hat das Schiff weggeschleppt, als hätten sie etwas zu verbergen. Gemma und ich konnten uns gerade noch rechtzeitig davonmachen.«
    Jibby war skeptisch. »Die Gang überfällt nur Schiffe der Regierung.«
    »Bis jetzt.«
    »Ach was!«, sagte er, aber in seiner Stimme lag ein leiser Zweifel. »Schürfer haben doch nichts, was sich zu rauben lohnt.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ein hungriger Hai frisst alles.« Jibby wurde blass, aber ich redete weiter. »Also falls du heute noch aufs Festland willst, solltest du dich besser beeilen. Wenn du jetzt nicht aufbrichst, kommst du erst nach Einbruch der Dunkelheit zurück, randvoll beladen mit neuen Vorräte n …«
    Jibby dachte kurz nach, dann sagte er zu Gemma: »War nett, dich kennengelernt zu haben.« Schon drehte er sich um und lief den Anlegering entlang. »Schluss mit dem Sonnenbaden, Jungs!«, rief er seiner Mannschaft zu. »Wir müssen sehen, dass wir Land gewinnen!«
    Während die Männer auf der Seacoach aufsprangen, plagten mich leichte Gewissensbisse. Hoffentlich hatte ich keine Massenpanik ausgelöst, nur weil ich mit einem Mädchen allein sein wollte.
    »Er leuchtet fast gar nicht«, bemerkte Gemma, die Jibby zusah, wie er auf das Deck der Seacoach sprang.
    »Er ist erst vor zwei Jahren auf den Meeresboden gezogen.«
    »Um sein Stück Land in Anspruch zu nehmen?«
    Ich sah sie misstrauisch an. Bestimmt wollte sie mich nur necken, aber sie erwiderte meinen Blick ohne eine Spur von Spott.
    Ich nickte. »In drei Jahren werden Jibby achtzig Hektar gehören.«
    Während die Seacoach ablegte, hörte man Jibbys Stimme übers Wasser schallen: »My Gemma lies over the ocean. My Gemma’s a gem of the sea. My Gemma lies over the ocean. She’s such a rarity.«
    Mit finsterem Gesicht steckte Gemma das Foto ihres Bruders in ihre Gürteltasche.
    »War das die falsche Tonlage?«, fragte ich sie, erfreut darüber, dass ihr das Liedchen nicht gefallen hatte.
    »Auch wenn er bald achtzig Hektar besitzt, hat er noch lange nicht das Recht, gemein zu sein.« Sie funkelte mich so wütend an, als hätte ich das Lied gesungen. »Ich hab schon kapiert. Die Welt ist voll von Mädchen wie mir.«
    Ich unterdrückte ein Lachen. »Hast du hier irgendein

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