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Das Leuchten

Das Leuchten

Titel: Das Leuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Falls
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an«, warf Zoe ein, die mir gefolgt war.
    Ich wusste es zwar besser, aber anstatt ihr zu widersprechen, drückte ich Zoe den Helm in die Hand und sagte: »Pack ihn weg.« Dann half ich Hewitt aufzustehen. »Los, komm mit.«
    »Dad war in einem Nebengebäude, wir haben uns über Videofon unterhalten, als dieses weiße Etwas wie aus dem Nichts auftauchte. Es war ein Mann.«
    »Shade«, sagte ich leise.
    »Ich hatte keine Zeit mehr, Dad zu warnen, denn der Kerl hat sofort zugeschlagen. Dann gingen auf der ganzen Farm die Lichter aus.« Hewitt klang, als könnte er es immer noch nicht fassen.
    »Aber bestimmt nur für einen Augenblick, oder?«, fragte ich. »Dann ist doch sicherlich der Reserve-Generator angesprungen.«
    »Nein. Es ist immer noch dunkel. Mum hat mich hergeschickt, um deinen Vater zu holen. Sie kümmert sich derweil um Dad. Sie glaubt, dass er bloß das Bewusstsein verloren hat und nich t …« Er sprach den Satz nicht zu Ende.
    Die Farm war immer noch dunkel? Das kapierte ich nicht. Sämtliche Gerätschaften in unseren Behausunge n – angefangen von den Düsen für die Luftblasenwand bis hin zu den Wassererhitzern und Belüfter n – wurden von Generatoren angetrieben, denen das heiße Wasser aus weit entfernten Felsschloten die nötige Energie lieferte. Diese schwarzen Rauchtürme hörten nicht einfach auf, heißes Wasser zu spucken. Und wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass beide Generatoren einer Farm zur selben Zeit den Geist aufgaben? Es konnte sich nur um Sabotage handeln. Ohne Strom würden alle Tiere der Peaveys ausreißen. Schlimmer noch, ihr Haus würde einstürzen.
    »Wer ist Shade?«, fragte Gemma hinter mir.
    »Er ist der Anführer der Seablite-Gang«, antwortete ich. Und er war der Einzige, der während der Raubzüge das Visier seines Tauchhelms nicht verdunkelte. Seine Opfer berichteten, dass er stets wie aus dem Nichts auftauchte.
    »Er ist ein Albino«, sagte Zoe, begierig, die schrecklichen Einzelheiten zu erzählen. »Ein Albino mit einem Schein. Jeder, der ihn gesehen hat, sagt, dass man von seiner hellen Haut geblendet wird.«
    »Zoe, verständige Dad und sag ihm, dass er sofort zu den Peaveys kommen soll.« Ich wühlte im Schrank nach meinem Helm. Zum Glück hatte ich meinen Taucheranzug noch nicht ausgezogen.
    »Mein Dad kommt von der Handelsstation«, sagte ich zu Hewitt. »Er braucht also mindestens eine halbe Stunde, bis er da ist.«
    »Aber uns bleiben nur noch sechzehn Minuten und sechsunddreißig Sekunden!« Seine Korkenzieherlocken standen nach allen Seiten ab. »Ohne Strom dauert es gerade mal eine halbe Stunde, bis sich das erhitzte Wasser um unser Anwesen herum abgekühlt hat. Aber es muss einundzwanzig Grad warm bleiben!«
    Ich wusste nicht, wie lange es dauern würde, bis sich achtzig Hektar abgekühlt hatten, aber ich wollte mich nicht über Rechenaufgaben streiten. Ich riss eine volle Packung Liquigen aus der Halterung.
    »Gehst du rüber?«, fragte Zoe.
    »Sharon braucht bestimmt Hilfe.« Ich befestigte die Packung an meinem Taucheranzug direkt über dem Herzen und verband den Schlauch mit dem Mundstück an meinem Helm.
    »Es gibt nichts, was du dort machen könntest«, wandte sie ein. »Du bist nicht Dad.«
    »Ruf ihn einfach an.«
    »Er wird sagen, dass du hierbleiben sollst.«
    Sie hatte Recht. »Ruf zuerst den Doc an«, verbesserte ich mich. »Sag ihm, dass Lars verletzt ist und dass er zu uns kommen soll. Zu uns ist es nicht so weit wie zur Krankenstation. Wirf mal den Elektroschocker rüber.«
    Hewitt sah Gemma mit großen Augen an. »Du riechst wie ein Topsider.«
    Verlegen drehte sie sich zu mir. »Wenn man jemanden Topsider nennt, dann ist das eine Beleidigung, oder?«
    »Nicht, wenn es aus Hewitts Mund kommt«, antwortete ich und zurrte die Schnüre meines Taucheranzugs fest. Sofort umschloss mich der Stoff wie eine zweite Haut.
    Hewitt ließ sich auf den Boden fallen und stützte das Kinn in die Hände. »Oben geht den Häusern wenigstens nie die Luft aus.«
    »Ich komme mit.« Entschlossen stülpte Gemma sich Handschuhe und Helm über.
    »Das geht nicht«, sagte ich. Zoe warf mir den Elektroschocker zu. Wenn sie nicht so unhandlich gewesen wäre, hätte ich die größte Harpune genommen, die wir hatten. »Vielleicht sind die Outlaws noch da.«
    »Ja, sind sie«, bestätigte Hewitt.
    Gemma öffnete ihren Taucheranzug und stopfte eine Packung Liquigen hinein. »Ich habe keine Angst vor denen.«
    »Das solltest du aber«, sagte Zoe, während sie die

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