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Das Leuchten

Das Leuchten

Titel: Das Leuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Falls
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nicht gewillt, mich von irgendeinem Arzt untersuchen zu lassen. Nicht einmal dann, wenn er ein Freund der Familie war.
    Der Doc sah mich überrascht an, zog die dunklen Brauen hoch, dann pfefferte er den Scanner wieder in die Tasche. »Auch gut.«
    Während ich meine Kleider aus dem Schrank holte, sagte keiner von uns ein Wort. Wenn der Doc glaubte, ich würde ihm eine Erklärung geben, hatte er sich getäuscht.
    »Du weißt, dass du mir vertrauen kannst, Ty.«
    Sein behutsamer Ton brachte mich erst recht auf die Palme. Ich war doch kein ungezogenes Kind, das gerade seine Medizin ausgespuckt hatte!
    »Wenn es etwas gibt, was du mir sagen willst«, fuhr er fort, »nur heraus damit. Du weißt ja, dass ich gegen deinen Willen mit niemandem darüber reden darf.«
    »Doch«, entgegnete ich und machte meinen Taucheranzug auf. »Weil ich noch nicht achtzehn bin.«
    »Ich würde es aber nicht tun.«
    Ich streifte den Anzug bis zu den Hüften herab, dann hielt ich inne und warf ihm einen scharfen Blick zu.
    Ein schiefes Lächeln huschte über sein Gesicht. »Hab schon verstanden.« Er klappte den Arztkoffer zu. »Wir sehen uns oben.«
    Ich atmete tief durch, während er sich umdrehte und den Feuchtraum verließ. Als ich seine Schritte auf der Treppe hörte, öffnete ich meine geballten Fäuste, aber dann merkte ich, dass er stehen blieb.
    »Und Ty, wenn du deiner Mutter wieder einmal auf die Nase binden willst, dass du mit dem Mantaboard nach Hause gekommen bist, dann solltest du wenigstens eins bei dir haben«, riet er mir. »Beim nächsten Mal wird sie es vielleicht merken.«
    Erst nachdem seine Schritte verklungen waren, sank ich zurück auf die Bank. Aber die Angst saß mir immer noch im Nacken.
    Die Jüngeren von uns waren alle in Zoes Zimmer. Sie standen mit dem Rücken zu mir, aber ich sah sofort, dass sie meine Abwesenheit ausgenutzt hatten und mit Fundstücken aus meiner Sammlung behängt waren. Hewitt mit einem Schwert und einer Armbrust aus Ebenholz, dazu hatte er einen goldenen Brustpanzer übergezogen. Gemma, die gerade eines von Zoes Aquarien betrachtete, trug voller Stolz die spanische Krone und ein paar Armbänder. Am schlimmsten trieb es natürlich Zoe. Sie hatte sich mit so vielen Schätzen beladen wie nur möglich. Auf dem Kopf funkelte eine Tiara, um den Hals hatte sie ein Collier gelegt und um die Taille hing ein Juwelengürtel. Dass sie bei dem Gewicht der vielen Edelmetalle und Steine überhaupt noch aufrecht stehen konnte, grenzte an ein Wunder.
    Als ich mich gerade lautstark beschweren wollte, sagte Gemma zu Zoe: »Dein Zimmer ist wunderbar.«
    Zoes Zimmer lieferte den sichtbaren Beweis, dass sie genauso sammelwütig war wie ich. Behälter mit Meerestieren standen auf jedem freien Platz oder waren in die Wand eingelassen. Das Kopfende des Bettes bestand aus einem Haikiefer, von der Decke hingen fünfzig verschiedene Korallensorten und ihr Fenster war eigentlich ein Aquarium. Zoe hatte außen einen Futterplatz eingerichtet, sodass immerzu Fische davor herumschwammen.
    »Warum ist dieser Behälter ganz schwarz?«, fragte Gemma.
    »Die da drin haben es gerne dunkel.« In Zoes Augen blitzte es schelmisch auf. »Möchtest du sie mal sehen?«
    Ich stand in der Tür und schmunzelte, weil Gemma nickte. Ich wusste, was jetzt kam.
    Zoe legte den Finger auf den Lichtschalter neben dem Behälter. »Ich mache ein blaues Licht an, damit du sie sehen kannst. Aber du musst ganz nah rangehen.«
    Als sich Gemma vorbeugte, die Hände auf die Knie gestützt, knipste Zoe das Licht an. Und im selben Moment kam ein schauriger Fisch zum Vorschein. Er hatte Zähne wie Glassplitter und hervorquellende rote Augen. Nur eine Glasscheibe war zwischen dem aufgerissenen Maul des Viperfisches und Gemmas Nase. Mit einem Aufschrei sprang sie zurück.
    Zoe grinste. In dem gespenstischen Licht schwammen noch ein Dutzend andere Furcht einflößende Fische: Tiefseevampire, Pelikanaale, Fossilhaie und Drachenfische.
    »Die habe ich im Tiefseegraben gefangen.« Liebevoll strich Zoe mit dem Finger über die Glasscheibe. »Sie sehen gemein aus, aber in Wirklichkeit sind sie sehr empfindliche Wesen.«
    Ein Fünkchen Stolz stieg in mir auf. Meine Schwester besaß eine unglaubliche Sammlung seltener Fische. Sogar Mum, die ein Händchen für Tiere hatte, wusste nicht, wie Zoe es schaffte, sie alle am Leben zu erhalten.
    »Sie liebt sie einfach«, pflegte Mum zu sagen und kam damit der Wahrheit wohl am nächsten.
    Zoe nahm eine Makrele aus dem

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