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Das Licht, das toetet

Titel: Das Licht, das toetet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Meister
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Sie erinnern sich: unsere 1400 Kilometer entfernte Forschungsstation am Meer“, fügte Dozer zynisch hinzu. „Da ihr Wissenschaftler ständig auf YouTube und myspace rumsurfen müsst und wie der ganze Mist heißt. Darum. Internet. Unsere Bandbreiten sind im letzten Jahr rapide gesunken. Manchmal starre ich länger auf den blöden Ladebalken als in die Dokumente. Die Paper sickern nur noch tröpfchenweise zu uns durch.“
    „Sie benutzen diese experimentellen Hightech-Roboter, um Kabel zu ziehen?“
    „Ganz recht.“
    Bevor Daniel etwas erwidern konnte, hatte sich Dozer erneut seinen Baseball geschnappt. Er warf ihn gegen die Wand mit der Antarktiskarte, ließ ihn vor dem Drehstuhl auftippen, vor dem Daniel noch immer stand, und fing ihn wieder auf.
    BLAMM, WHOCK, BLAMM, WHOCK …
    „Alle Satellitenfrequenzen sind dicht. Wir legen in den nächsten fünf Monaten mit den Endurances ein neues Unterseekabel rüber bis nach Neuseeland.“
    BLAMM, WHOCK, BLAMM, WHOCK …
    „Das ist ein internationales Großprojekt. Tut mir leid. Nehmen Sie sich einen Spaten und graben Sie von oben.“
    BLAMM, WHOCK, BLAMM, WHOCK …
    Kopfschüttelnd wandte sich Daniel ab, zog die Tür auf und schlug sie wütend hinter sich zu.
    Mist, verfluchter.

28
    Zachary sah auf sein Handy. Seit mehr als zehn Minuten fotografierte er die mysteriösen Zeichen an der Wand, aber die meisten Bilder waren viel zu dunkel oder unscharf geworden. Er hatte im Menü seines alten Handys nach einem Blitz gesucht, aber keinen gefunden. Doch irgendwie mussten sie ihrem Auftraggeber in Buenos Aires die Fotos schicken.
    Widerwillig schaltete er das Licht ein, drehte eine der Tischlampen zum Wandbild und stellte einen Stuhl auf den Tisch. Er legte das Handy auf den Stuhl und begann, eine Serie zu knipsen, indem er vorsichtig die Wand abschwenkte. Sein Handy hatte nicht genug Pixel für eine scharfe Panorama-Aufnahme.
    Fluchend überlegte er, wie viel Zeit ihm noch blieb. Sicher hatte der Gärtner die Polizei gerufen. Er schoss ein weiteres Foto und schwenkte das Handy noch ein Stück.
    Er wusste nicht, was ihm mehr Sorgen bereitete: Dieses unheimliche Bild mit den Geistererscheinungen, sein untaugliches Handy oder die Tatsache, dass er schon viel zu lange in der Villa hockte. Zu allem Überfluss klingelte sein Telefon nun auch noch. Missmutig unterbrach Zachary seine Fotoserie und nahm ab. Tan.
    „Haben sie irgendetwas gesagt?“, brummte Zachary und sah aus dem zerschlagenen Fenster in den Garten. Der Regen hatte noch immer nicht nachgelassen. Er hoffte, er würde die Bullen hören, wenn sie vorfuhren.
    „Nein. Die wissen nicht, wo unsere Nummer 5 ist.“
    Zachary riss das Stück Cape ab. Die Jungen hatten es tatsächlich geschafft, ihn an der Nase herumzuführen. Um ein Haar wäre er aus dem Fenster geklettert.
    „Sperr sie ein. Vielleicht brauchen wir sie noch.“
    „Was?“
    „Mein Gott! Fahr zu ’nem 7-Eleven, hol was zu trinken und sperr sie weg.“
    „Gibt hier keinen 7-Eleven.“
    Stöhnend rieb sich Zachary die Augen. „Tan“, sagte er ruhig.
    „Ja?“
    „Ich hol dich ab“, schnitt er ihm das Wort ab. Dieser Björnsdotter brachte ihn noch um den Verstand. Genauso wie diese verfluchten Sechzehn-Uhr-Telefonate. Zachary hatte keine Ahnung, was er seinem Auftraggeber heute Nachmittag erzählen sollte. Sie hatten Ian verloren und keinen Hinweis auf Patient 5.
    Eigentlich hatte er sich den Jungen schnappen wollen, um ihn dann über seinen Großvater auszuquetschen. Sicher wusste Ian, wo sich Professor Doktor Harvey Boroughs versteckt hielt. Genervt widmete sich Zachary wieder den Fotos.
    Immerhin konnte er endlich seinem Chef das Wandbild als Beute schicken. Vielleicht würden die Fotos den Professor gnädig stimmen.
    Verfluchte Beichterei. Es gefiel ihm nicht, wenn ein Plan nicht aufging. Ganz und gar nicht. Doch eins musste er den Jungs lassen: Sie waren schlauer, als er gedacht hatte.
    Er musste lächeln. Diese Jagd würde interessant werden. Vielleicht endlich eine Herausforderung. Er musste lächeln.
    Keine sechs Schuss für sechs Fasane.

29
    Ian stoppte bei einer Imbissbude unweit des Hyde Parks. Ein Asiate verkaufte Fish ’n’ Chips in Papiertüten und sie hielten nur, weil ihm mit einem Mal auf der Harley schlecht geworden war.
    Während Ian die ganze Aufregung auf den Magen schlug, war Bpm wie elektrisiert. Er zog seine letzten Pfund aus der nassen Jeans und bestellte beiden eine große Portion. Noch bevor ihr Essen kam, wussten sie

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