Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
erklären!“ wisperte der Händler ängstlich, nachdem er auch eine Pfanne auf die Theke zurückgestellt hatte. „Selbst wenn Sie es nicht glauben wollen, der versteht nur ihre Tonlage, aber kein Deutsch! „
„Und ob er Deutsch versteht, nicht wahr?“
Der Hajep lehnte noch immer mit dem Rücken an der Ablage und zuckte mit keiner Wimper. „I don`t know, what you’re talking about“, beeilte er sich schließlich doch, Margrits verärgerten Blick zu beantworten.
„He, du lügst ja richtig!“ fauchte sie und stellte dabei noch ein kleines Töpfchen neben den Hajep auf die Ladentheke.
„Xorr! Hat schonn geloggen jemand falsch?“ rief er ihr über seine Schulter hinweg zu.
Die Augen des Händlers quollen vor Erstaunen hervor. „He, d ... das war ja ein richtiger kleiner Witz!“ keuchte der und dann lachte er erleichtert, leider zu lange, denn er hörte gar nicht mehr damit auf!
Margrit konnte das ja verstehen, denn die Nervenanspannung war einfach zu viel für ihn gewesen und entlud sich nun auf diese Weise.
Nicht so der Hajep. Der hatte zwar das quietschige Geächze zunächst ziemlich interessiert beobachtet, den Kopf dabei skeptisch hin und her werfend, doch dann war er hinter die Ladentheke gewandert, hatte sich den nächstbesten Stift ergriffen und mit diesem bei jedem weiteren Lacher so heftig vor sich auf die Gummiauflage gehämmert, dass der Stift sich dort festgehakt hatte. „Hich!“ rief der Hajep verwundert und versuchte nun den Stift aus der Gummiauflage zu ziehen. Pomadenmaxe schaute auf, war darüber dermaßen verdutzt, dass ihm der letzte Gluckser buchstäblich im Hals stecken blieb.
„Zukunftisch du nür lacherst zoo langer und lauter wie ich dir befelle, chesso?“ schnaufte der Hajep, während er den Stift wieder aus der Auflage zog und dann einfach hinter sich warf.
„Chesso!“ keuchte Pommi.
Der Hajep nickte beruhigt. „Und nunni wirr gerrn hätten etwas getäuscht - haute!“ erklärte er schon etwas freundlicher und trommelte dabei mit zwei Fingern auf einige der Töpfe
„Was sagt der?“ wandte sich der Händler erschrocken an Margrit. „Ich muss ihn wohl zu sehr gereizt haben, denn er will mich täuschen und, wenn ich Recht gehört habe, anschließend verhauen!“ Bei den letzten Worten hatte er die muskelbepackten Arme des Hajeps gründlich gemustert, der immer noch die Töpfe der Reihe nach betrommelte.
Margrit kicherte: „Tja, so kann man andere erschracken, wenn man nicht dautlicher sprächt?“
Der Hajep hielt inne, dann runzelte er die Stirn und begann, die Töpfe der Größe nach ordentlich auf der Ablage zu sortieren. Schließlich rieb er sich nachdenklich das tätowierte Kinn, während er all diese Dinge betrachtete. „Kippt alltiss Sprischwörd bei eusch, heißert: Blindis Huhn hat seininn Prreis!“
„Nein! Alles hat seinen Preis!“ korrigierte Margrit ihn, während sie den Zettel hervorholte, auf dem alles stand, was die Spinnen von ihr haben wollten. „Und das mit dem Huhn ist ein ganz anderes Sprichwort, das du damit vermischst hast.“
Der Hajep nickte und dann schaute er den Händler erwartungsfroh an.
„Nun?“ fragte Margrit und machte dabei eine aufmunternde Bewegung. „Wollen Sie uns jetzt nicht bedienen?“
Pomadenmaxes buschige Brauen zuckten nervös. „Be ... bedienen?“ ächzte der ungläubig und seine kleinen Augen huschten wieder verwirrt von einem zum anderen. „Wirklich? Ich meine, in echt jetzt? Aber wozu? Na, egal!“ Er holte tief Atem. „Verrückt zwar, aber warum nicht?“
Er ging hinter die Ladentheke und baute sich nun, wesentlich mutiger geworden, zur Linken des Hajeps auf, während sein Blick begehrlich über das viele Stahl glitt. „Jetzt werden wir hier mal alle vernünftig Deutsch miteinander reden, gelle?“ Er rieb sich die kleinen dicken Händchen.
„Geld!“ knurrte der Hajep und machte ihm Platz.
Kapitel 9
Pomadenmaxe saugte an seiner Zigarette. „Zuerst geben Sie mir mal Ihren Zettel rüber!“
Margrit gehorchte und es dauerte ein Weilchen, bis der Händler alles durchgelesen hatte.
„Na ja.“ Er faltete den Zettel zusammen. „Für das bisschen Edelstahl werden Sie wohl nicht allen Ernstes annehmen, derart viel Nahrung und Medikamente zu erhalten?“
„N ... nein?“ stotterte Margrit.
Der Hajep blickte wieder sehr nachdenklich abwechselnd auf Margrit und den Händler.
„Für diese drei Töpfe zum Beispiel“, Pomadenmaxe schob diese ein Stückchen weg von den anderen, „können Sie
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