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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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gibt sich einfach nur dem Wasser und dem Wind hin.” Sie sah ihn dabei sehr warm an. „Du hast Teile des Sandes dieser Erde in dir, aber auch die Teile der Pflanzen deiner Welt“, sie tippte ihn dabei an die Brust, „und auch Teile von uns, obschon das nicht zu erklären ist und du es vielleicht nicht wahrhaben möchtest, denn dein Volk ähnelt dem unserigen. Das alles ergibt einen Sinn, findest du nicht?”
    Er hatte seinen rätselhaften Blick noch immer nicht von ihr gelöst. Margrit wusste nicht, was sie davon halten sollte. War er wütend oder gar verstört, oder war er einfach nur etwas nachdenklicher geworden?
    „Okay!“ Sie war von der Bank aufgesprungen. „Wir treffen uns morgen Mittag wieder an dieser Stelle und diskutieren dann weiter über dieses wirklich interessante Thema!“ Schon war sie an ihm vorbei, um die Bank herumgelaufen, hatte sich die wichtigsten Beutel gegriffen und wollte gebückt weitergehen, da hier ein Busch seine Zweige weit ausgebreitet hatte, als sie hörte, dass auch er aufgesprungen. Leider kam sie nicht rasch genug vorwärts. Dummerweise hatte sich ein Zweig in ihrem Haar verfangen und dann spürte sie von hinten seine Hände, die sich fest um ihre Finger schlossen. Sie blickte erschrocken nach hinten. Die Glut in seinen Augen war noch nicht verglommen, ganz im Gegenteil leuchtete es dort umso mehr.
    „Du gehst nicht!“ knurrte die eigenartige Stimme dennoch ausgesprochen ruhig, sehr deutlich und grammatikalisch völlig richtig.
    „Aber das ist doch unlogisch”, brachte sie geistesgegenwärtig hervor, „du bist ein Mann mit Verstand und das müsste dir daher auch einleuchten!”
    „Was ist hier unlogisch?” fragte er sanft, doch sie spürte sehr wohl, welche Mühe er hatte, sein Temperament zu zügeln.
    „Na, mir erst eifrig zu helfen, die vielen Waren von diesem Pommi zu erhalten“, wisperte sie, „wenn ich damit gar nicht fort darf!” Das fand sie recht schlagfertig und so krümmte sie ihre Finger umso fester um die Henkel der zwei Beutel.
    „Spaß bedarf keiner besonderen Logik!” konterte er kühl und lockerte seinen Griff nicht.
    Verdammt, sie hätte ihn nicht dauernd unterrichten sollen, denn wenn sie so weitermachte, würde er ihre Muttersprache bald besser beherrschen als sie selbst.
    „Es ... es war alles nur ein ... ein Spiel?” keuchte sie atemlos und auch sehr vorwurfsvoll.
    „Selbstredend!“ erklärte er. „Und ich hatte viel, sehr viel Spaß dabei! Spaß ist wichsig.”
    Sie konnte nicht umhin, ihm nun doch ihr hämischstes Grinsen zukommen zu lassen und verbesserte ihn auch nicht.
    „Hm ... wichtig!” korrigierte er sich leider selbst. „Sowohlig .. quatsch, sowohl für die geistige als auch für die körperliche Gesundheit.”
    „Du hast die seelische vergessen!” warf sie ein, ließ aber immer noch nicht die Beutel los.
    „Es gibt keine Seele!” kommentierte er und drückte ihre Finger ein bisschen. „Es gibt nur ein Gehirn, das sterben kann.“
    „Ja, das meinst vielleicht du”, ächzte sie, denn es tat recht weh. „Aber ich sage, es ist nur ein organischer Computer, den unsere unsterbliche Seele steuert, sofern dieser Computer keinen Schaden hat und der Seele die falschen Befehle sendet.“
    „Ninschinn“, brummte er jetzt fast feierlich und verstärkte den Griff. „Du hast nur eine Meinung, isch aber weiß es!“
    „Aaach ... auooooh! Und woher? Du kannst mit deinen Augen doch auch nur begrenzt sehen, selbst wenn du ... aaargh .... durch das beste aller Mikroskope blickst! Es ist dein organischer Computer, mit dem du dieses Leben erfassen kannst und ...“
    Er sagte nichts, quetschte ihr dabei aber so sehr die Hände, dass sich ihre Finger ganz automatisch öffneten. Donnerwetter hatte der vielleicht eine Kraft in diesen hässlichen, verkrüppelten, dämlichen Pranken!
    „Keeh, wer am besten von uns beidinn dieses Spiel beherrscht wird heute gewinnen!” sagte er lüstern.
    Verdammt, sie hätte ihm eine scheuern können! Denn was sollte das jetzt? Sie hatte längst losgelassen, doch er behielt weiter seinen dummen und blöden Griff um ihre Finger bei. „Darum setz dich Ruuig ... hm ... ruhig sehr schön und nett wieder neben misch hin!“
    Gott sei Dank! Er ließ sie endlich los ... boah! Sie schüttelte die immer noch schmerzenden Finger aus und fuhr leise ächzend mit dem Oberkörper wieder hoch. Sie zerrte die mit Blättern verwickelte Strähne mit einer unwirschen Geste vom Ästchen, bog ihr steifes Kreuz durch und

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