Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
Marktschwamm, chesso?“ krächzte er und dann weiteten sich seine Augen entsetzt. „Hinter dir!“
Erschrocken schaute sie sich um. Zwei Jisken auf Motorrädern knatterten nun laut johlend und kreischend aus ihren Verstecken hervor. Begeistert wurde ihnen von den anderen Soldaten zugejubelt. Schon zielte der eine im Anhänger auf Margrit. Ihr stockte der Atem. Die Spinnen hatten zwar Margrit das Schießen beigebracht, aber es war viel schwieriger, wenn sich etwas bewegte. Außerdem trugen diese Jisken Helme und Uniformen, von denen es hieß, dass sie für menschliche Waffen unzerstörbar seien, und die besondere Stelle am Hals zu erkennen und auch noch zu treffen, war sehr schwierig, zumal Margrits Brille noch immer ein bisschen von dem verrückten Schaum verklebt zu sein schien. Oder was war plötzlich mit ihren Augen los?
Sie feuerte zwar tapfer, doch sie kam sich angesichts der phantastischen Waffen des Feindes so vor, als schieße sie wie ein Kind wild mit Knallplätzchen um sich.
Das amüsierte nicht nur die Jisken sondern auch den Trowe, welcher auf einem Rennrad angedüst kam. Das klobige Wesen sah zwar etwas grotesk aus, wie es so zusammen gekrümmt auf dem kleinen Lumantirad kauerte, aber keineswegs lächerlich, da es sein ohnehin nicht gerade schönes Gesicht wie eine brutale Fratze verzerrt hatte.
„Wurf ti Waffinn robarr, lumanti!“ fauchte nun einer der Jisken Margrit zu.
„Welche?“ fragte sie jetzt einfach, um etwas Zeit zu gewinnen.
„Aller Waffinn, Lumanti ... auch deiner!“
„Okay!“ Sie schlenkerte die eine bereits leer geschossene Pistole etwas unsicher in der Hand und dann schmetterte sie die einfach jenem Jisken, der mit seinem Motorrad am Nächsten war, mit voller Wucht gegen dessen Knie.
Schmerzerfüllt jaulte der auf. Da kamen alle ganz dicht zu Margrit herangefahren und auch die Fallschirmspringer näherten sich ihr im Kreis. Sie johlten und grölten dabei so laut und wild, als wenn sie ein Rudel gieriger Wölfe wären.
„Lumanti!“ brüllte schon wieder derjenige, welchen sie mit der Pistole beworfen hatte. „Du willigst wohlig kleiniss Spielschinn mitte ons machern, chesso? Xorr, wir lieben dieses Spiiel!“
Zu allem Übel hörte Margrit jetzt auch noch ein erneutes Dröhnen aus kräftigen Düsen am Himmel. Und da sah sie auch schon ein weiteres jiskisches Militärflugzeug hinter den kohlschwarzen Baumwipfeln auftauchen. Es hatte die Flügel flatternd ausgebreitet wie ein riesiger Drache.
„Xerr, Jisk!“ rief einer der Angreifer zufrieden, nachdem dieser das typische eiförmige Zeichen am Bauch des Fliegers erkannt hatte. Und dann erschien noch ein lederartiges, geschupptes Trestin am nachtschwarzen, inzwischen wolkenlosen Himmel. Kleine rote und gelbe Lichter blinkten auf.
Margrit war am Verzweifeln. Sie schaute sich um. Völlig Leblos und blutverschmiert lag Oworlotep inzwischen hinter ihr im Gras, atmete er überhaupt noch?
Der Trowe auf dem Fahrrad näherte sich ihm gerade von hinten, ein Messer funkelte dabei in dessen haariger Faust.
Ohne richtig zu denken hatte Margrit auf ihn geschossen. Sie hatte zu ihrer Überraschung nur diesen typischen Knall aus ihrer Pistole gehört und leise keuchend festgestellt, dass sie den Trowe tatsächlich in die Pranke getroffen hatte, denn das Messer fiel zu Boden und das gewaltige Wesen hielt sich heftig stöhnend die schmerzende Hand. Margrit hatte aber keine Zeit, sich großartig darüber zu freuen, denn schon sprang sie jemand von hinten an. Sie spürte einen starken Arm um ihren Hals, dann, dass sich ihr schmerzhaft ein Knie ins Kreuz bohrte. Sie bekam kaum noch Luft, trotzdem wand sie sich wie ein Wurm.
Währenddessen war der erste jiskische Militärflieger hinter ihnen gelandet, denn sie hörte Stimmen, also sprangen vermutlich weitere jiskische Soldaten gerade ins Freie. Jubelnd wurden sie von ihren Kameraden begrüßt, welche den Kreis um Margrit und Oworlotep noch enger gezogen hatten.
„Xerr, kor pin to?” fragte einer der soeben Gelandeten jenen Jisken, der gerade ziemlich lustvoll mit Margrit rangelte.
„Noi pine pir rug tai Lumanti a xaburai sunto!” erklärte der feixend.
Margrits nächster Schuss ging ins Leere und dann hatte der Jisk ihr auch noch diese Waffe entwunden, sie ihrer letzten Chance beraubt.
Alle schauten dabei seelenruhig zu und die Insassen des Flugzeugs verteilten sich derweil, leise miteinander wispernd, rings um den Kreis.
„Xorr, Lumanti“, hörte sie den Jisk dicht an ihrer
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