Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
für die Spinnen haben wollte, da hängt ja auch ihre Weste!“ Und er nahm sie sich beinahe ehrfürchtig von der Lehne der Bank.
„Woher willst du wissen, dass das ausgerechnet Margrits Weste ist George? Ziemlich kleine Schrift auf dem Zettel!“
„Siehst du diesen roten Flicken an der Seite?“ knurrte er.
„Nee, bei dieser Dunkelheit ist der für mich grau, George! Ach komm, lass uns von diesem leckeren Brot mal ein Häppchen kosten, ja?“
„Kommt überhaupt nicht in Frage! Man, man, wenigstens haben wir schon mal Margrits Sachen gefunden! Das ist doch schon mal was!“ George legte sich Margrits Weste ordentlich über den Arm. „Warum sie die wohl ausgezogen hat? Ich finde es gar nicht so warm!“ Er schüttelte sich dabei fröstelnd und dann horchte er wieder in die Stille hinein. „Verdammt, Motorräder ... die Jisken!“ krächzte er aufgeregt.
„Quatsch, das sind keine Jisken!“ Dennoch kauerte sich Gesine genau wie George erst einmal hinter die Bänke.
Und da brausten sie tatsächlich an ihnen vorbei. Vier schwer bewaffnete Jisken auf Motorrädern und in Beiwagen und ein Trowe auf einem Fahrrad, der sehr kräftig in die Pedalen treten musste. George atmete erleichtert aus. Es war gut, dass sie den Jambuto so geschickt versteckt hatten, aber diese Außerirdischen hätten den vielleicht ohnehin nicht gesehen. Viel zu sehr waren sie damit beschäftigt, den Molkat nicht aus den Augen zu verlieren, der immer noch wie ein kleiner Leuchtkäfer am nachtschwarzen Himmel zu sehen war und mit einem Male zu taumeln begonnnen hatte.
Die seltsame Meute auf den Motorrädern kreischte deshalb freudevoll und dann holten sie noch das Letzte aus den alten Maschinen und aus dem Fahrrad heraus.
„Uff! Endlich sind sie weg!“ keuchte George und wischte sich mit seinem kleinen, parfümierten Taschentuch den Schweiß von der Stirn.
„Ja, ja, und wir werden hier noch Kopf und Kragen riskieren, nur weil du unbedingt noch heute Nacht deine Margrit finden musst!“ Gesine war aufgesprungen und hatte sich ihre langen, blonden Zöpfe ärgerlich über die Schultern geworfen. Aber dann war sie schon wieder etwas zufriedener, denn ihr Blick wanderte wieder zu den Nahrungsmitteln. „George, dieses halbe Brot ist doch schon so zerfleddert, das können wir beide ruhig verspeisen!“ Sie hielt es ihm jetzt entgegen. „Deine Margrit wird ganz bestimmt auch etwas davon genommen haben! Hatte aber einen ganz schönen Hunger!“
„Nein, Gesine!“ sträubte sich George tapfer. „Margrit braucht das, um damit ihre Kinder frei zu bekommen und es muss einen sehr wichtigen Grund gegeben haben, dass sie diese kostbaren Dinge hier stehen gelassen hat!“ Und dabei schaute er sich nun nach allen Seiten um, als ob er Margrit vielleicht doch noch finden könnte. Dann streckte er die Hand zu Gesine aus. „Reich mir mal diesen Zettel rüber!“
Gerade als Gesine ihm das Schriftstück geben wollte hörten sie es in der Ferne mit einem Male furchtbar Knallen.
„Du lieber Himmel ... der ... der komische Mol ...“, Gesine hatte vor Schreck einige Krümel in den Hals bekommen und musste grässlich husten, „also, wie nennst du den doch gleich?“
„Molkat, aber so nennen die Hajeps ihn und ... ja, du hast Recht! Mit dem ist todsicher gerade etwas passiert!“
„He ... und jetzt ... Schüsse!“ keuchte Gesine,
„Verdammt, ja! Aber es wird auch zurück gefeuert, also sind die Insassen des Molkats wohl noch verteidigungsfähig!“
„Du, das sind bestimmt diese Jisken ...“
„... und der Trowe!“ setzte George ebenso aufgeregt hinzu.
„Und die hatten es schon die ganze Zeit auf diesen kleinen Molkat abgesehen! Aber warum?“
George zuckte mit den Schultern und dann erstarrte er. „Hörst du das jetzt auch? Wird ja immer schlimmer! Ein Militärflieger ...“
Sie nickte. „Sieh nur“, wisperte sie erschrocken, „dort hinten am Himmel ist er schon zu sehen. Sind das nun Jisken oder Hajeps?“
„Kann man von hier aus nicht erkennen, Gesine! Aber komm, wir nehmen jeder zwei Beutel. Damit geht es so schnell wie möglich zurück zum Jambuto und dann fahren wir dort hin und schauen mal, was dort los ist!“
„Dort hinfahren ... pfft ... George, du bist wirklich echt verrückt!“
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Margrit starrte auf die beiden Pistolen. Was sollte das jetzt? Mit diesen Dingern war sie dem Hajep doch wohl kaum eine Hilfe, oder? Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Oworlotep in Sekundenbruchteilen den Lauf seines Gewehrs mit
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