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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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und nachdenklich wieder nach Margrit um. „Du trägst Oworloteps Kleidung und sie passt dir. Also hat er sie dir passend gemacht. Kein Mensch weiß, wie das geht, da jeder Hajep einen eigenen Code für seine Kleidung hat.“ Sie machte eine kleine, fast feierliche Pause, ehe sie weiter sprach. „Unter uns Hajeps ist es darum eine besondere Auszeichnung, wenn einer dem anderen seine Kleidung gibt. Es ist fast so wie eine ... wie sagt man dazu bei euch?“
    „Freundschaft?“ wisperte Margrit verwirrt.
    „Akir!“ Die Hajepa nickte kaum merklich und dann lief sie, ja rannte sie fast zu den Militärfliegern, wo die Kameraden schon auf sie warteten.
    Gerade als sich das erste der drei Trestine, in welches man Oworlotep gebracht hatte, erheben wollte, wurde es unruhig in der Menge jener Hajeps, die in die zwei anderen Trestine einsteigen wollten, als ob sie plötzlich einen überraschenden Befehl erhalten hätten. Die Soldaten schienen über diesen Befehl völlig irritiert, denn sie schauten sich nacheinander nach Margrit um.
    Margrit wusste zwar nicht, was soeben durchgesagt worden war, aber an der Art, wie die Köpfe plötzlich in ihre Richtung herum gefahren waren, erkannte sie, dass irgendetwas für sie nicht Gutes beschlossen worden war.
    Rein instinktiv ergriff sie also die Flucht, fragte sich nicht, wer oder was wohl diesen Gesinnungswandel herbei geführt haben könnte. Sie rannte nur so schnell, wie sie konnte, den schmalen Waldweg entlang. Dann nahm sie eine Abkürzung, einfach durchs Laub, denn sie meinte, in der Nähe den riesigen Schatten des Deichs vom Main zu erkennen. Dieser Fluss hatte zwar eine starke Strömung, aber Margrit traute sich zu, trotzdem darin entkommen zu können. Hinter sich hörte sie inzwischen die außerirdischen Stimmen ihrer Verfolger.
    „Udil! Wona jukon tan dakanor! Tan wan udil! Kon wan tan?“ Sie klangen verblüfft. Offensichtlich hatten es sich die Hajeps einfacher vorgestellt, die Lumanti in ihre Fingerchen zu bekommen. Ein Flugzeug erhob sich inzwischen in die dunkle Nacht. Margrit hatte dabei nur kurz über ihre Schulter zurück geblickt.
    Die anderen blieben aber noch am Boden. Verdammt, weshalb blieben sie dort? Margrits Herz pochte, denn die Verfolger kamen jetzt noch näher.
    „Hiat Ubeka, bleib stehen Lumanti!“ hörte Margrit nun in ziemlich perfektem Deutsch. „Denn hier spricht Diguindi!“
    ‚Diguindi!’ durchfuhr es Margrit und irgendwie wurde sie dabei doch ein wenig langsamer. Donnerwetter, dann hatte er aber inzwischen seine sprachlichen Kenntnisse erheblich verbessert. Er schien es wirklich zu sein, denn diese Stimme hatte seinen typischen geschmeidigen, katzenhaften Klang. ‚Der gute Diguindi!’ pochte es aufgeregt durch Margrits Gehirn. ‚Vor dem brauche ich mich doch wirklich nicht zu fürchten oder?’
    Sie spürte, wie Danox plötzlich unruhig in ihrem Hemd herum krabbelte, kaum dass Diguindis Stimme erklungen war und dann drang ein hoher, alarmierender Pfeifton in ihre Ohren.

Kapitel 13
     
    Irgendjemand hatte wohl Diguindi wieder etwas zugeraunt, denn nun vernahm ihn Margrit abermals sehr freundlich: „Hast du mich nicht gehört, kleine Lumanti? Wir wollen dir würgelisch nichts tun, chesso?“
    Seine süße Schnurrstimme hatte Diguindi immer noch! Margrits Herz begann deshalb schneller zu schlagen.
    „Ach, komm doch einfach zurück, akir?“ zwitscherte die Samtstimme nach kurzer Pause. „Du siehst hier gewiss etwas falsch!“
    Puh, sah sie das wirklich? Was sollte sie bloß machen? Diguindi voller Vertrauen antworten? Danox hatte inzwischen seine langen, rosa Fühlerchen in großer Sorge um Margrits Hals geschlungen und sie ließ ihn gewähren, obwohl sie die geleeartigen Dinger des kleinen Roboters noch immer als ziemlich ekelig empfand, und so hing er an ihr wie ein faustgroßer, sonderbarer Stein an einer Kette, während sie weiter an Buschwerk und Baumstämmen vorbei stolperte. Bestimmt hatte sie sich die Fußsohlen längst verletzt, da sie barfuss lief, aber sie spürte keinen Schmerz. Zu groß war ihre Angst, vielleicht doch noch nach Zarakuma verschleppt zu werden.
    Seltsamerweise benutzten Margrits Verfolger keine Taschenlampen oder ähnliches. Sie schaute sich nochmals um. Wirklich, da blitzte nicht das kleinste Licht. Wie machten die es denn, dass sie ihr trotzdem so zielsicher folgen konnten? Und wer waren diese Männer und wie viele mochten es wohl sein? Sie meinte, nur zwei oder drei kaum erkennbare Schatten geduckt näher

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