Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
Vom Netzwerk:
Fernrohr hervor und schon hatte er es vor den Augen. „Und es sind tatsächlich diesmal Loteken gewesen!”
    „Diesmal?” kreischte Muttchen. „Wollen Sie damit sagen, die machen hier so etwas öfter?”
    „Natürlich will er das damit sagen!“ knurrte Paul. „Schließlich weiß der Lümmel Bescheid!”
    „Du meine Güte“, ächzte Muttchen. „Was ist denn das? Das Feuer fabriziert ja eine Unmenge Rauch! “
    „Tatsächlich“, keuchte Margrit, „das wird ja eine geradezu unglaublich große Wolke?”
    „Wolke?” wiederholte der George verdutzt und kneistete immer noch durch sein seltsames Fernrohr. „Tatsache! Aber sie scheint mir irgendwie lebendig zu sein.”
    „Lebendig?” wiederholte Margrit skeptisch.
    „Tun Sie nicht so erstaunt!” knurrte Paul. „Sie wissen doch im Grunde ganz genau, was hier passiert!”
    „Huhu – huuuuh! Ich mag nicht Lebendigwolken!” schluchzte Julchen los.
    Noch immer kreisten einige Gleiter am Himmel, direkt über jener großen, grauen Wolke, die vom Tal her inmitten beschaulicher Wälder fett und wulstig empor kroch und sich ausbreitete wie ein stetig wachsender, unheimlicher Flaschengeist.
    Erst lief die Familie deshalb schneller und schaute sich nur ab und zu um, doch dann musste sie erkennen, dass alles, was hinter ihnen lag, inzwischen vollständig im Nebel versunken war. Man konnte die Straße, welche hinaufführte, überhaupt nicht mehr sehen. Stattdessen befand sich dort eine graue Wand, in der nur verschwommen zuckende Lichtpunkte andeuteten, dass einige Häuser von Hornberg noch immer brannten, und der dunstige Schleier arbeitete sich vorwärts, schien schneller zu werden als die kleine Meute, die ihm zu entkommen suchte, denn man konnte ihn bereits riechen. Es war ein eigenartig süßlich-chemischer Geruch, der in der Luft lag, und Tobias war der Erste, der deshalb niesen musste.
    „Verfickte Kacke, was ist das, Mams?” fragte er.
    „Das ist Giftiggas, stümms!” krächzte Julchen kreidebleich. „Oh, ich mag kein Giftiggas!“
    „Ach Unsinn, Jule, das ist nur Rauch!” Margrit ließ das graue Gespinst jedoch nicht aus den Augen, welches sich über den Erdboden wand als wäre es etwas Lebendiges.
    „Der ist nicht lebendig?”
    „Quatsch!”
    Trotzdem liefen jetzt alle Drei wesentlich schneller. Paul kam wegen der beiden Koffer nicht so gut voran, was wiederum Muttchen etwas tröstete, die sich ein wenig ängstigte, weil sie so langsam war. Der junge Riese hingegen, der Margrit hinterher gelaufen war, hielt plötzlich an. Nebel kringelte sich nicht nur um die beiden Reifen seines Rades sondern auch um seine langen Hosenbeine bis hinauf zu den Knien.
    George schüttelte den Kopf und blickte wieder zurück durch sein Fernrohr.
    Paul stiefelte, ebenfalls von waberndem Dunst umkreist, zu ihm empor. Muttchen folgte ihm leise schnaufend, dabei immer wieder über die Schulter zurückblickend. Ihr stand der Nebel fast bis zum Hals.
    „Und was sehen Sie?” fauchte er verdrießlich, weil er sich ärgerte, dass er nun von diesem Angeber abhängig war.
    „Ein lotekisches Trestin.”
    „Ein Kampfflugzeug?” Paul stellte die Koffer ab und rieb sich wieder die schmerzenden Finger, um welche sich ganz allmählich hauchfeiner Nebel schlang. „Und ich“, er nieste kurz, „bemerke nur Staub. Wohin fliegt es?”
    „So, wie es im Moment ausschaut, fliegt es Richtung Askonit.” entgegnete George.
    Muttchen war etwas langsamer geworden und hatte erst jetzt die Beiden erreicht. Der Nebel kroch ihr dick und fett hinterher wie eine nimmersatte Schlange. „Also nicht hierher?” fragte sie und konnte nicht verhindern, dass ihr dabei das Kinn zitterte.
    „Richtig!” Der Bursche nickte. „Doch wirkt es ein wenig ziellos.”
    „Askonit?“ murmelte Paul. „Wer hat mir denn neulich davon erzählt? Klar, die Frau mit dem Spitz!”
    „Und was hilft dir das?” bemerkte Margrit von oben.
    „Na, hör mal, Askonit, Zarakuma … das sind doch alles Wohngebiete der Außerirdischen! Jetzt weiß ich zumindest, dass es wohl doch besser gewesen wäre, in Berlin zu bleiben!” Er schlug mit einer hilflosen Geste nach den Nebelschwaden. „Aber meine liebe, gute Margrit wollte ja unbedingt hierher! Dabei sind die Hajeps längst auch hier!“ Er wandte er sich wieder an George. „Loteken sind doch Hajeps, oder wieder nur so ein komisches Sklavenvolk?”
    „Es ist eine Gruppe Hajeps, die sich abgespalten hat und sich deshalb Loteken – Freie – nennt!“ erwiderte der

Weitere Kostenlose Bücher