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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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einem fort. Paul hatte sich indes nicht nur Schal sondern auch Weste und Hemd vom Körper gefetzt. Er band sich alles vor den Mund und erstickte fast daran.
    Der junge Hüne hingegen war sehr sportlich und hing hustend und niesend hoch oben an einer Felszacke, weiter kam er nicht.
    Paul hörte, dass Muttchen hinter ihrem Busch schluchzte, während ein Hustenanfall sie halb erwürgte, aber er hörte auch Tobias krächzende Knabenstimme von tief unten.
    „Es gibt ... urch ... im Wald den ... urch ... Hirsch“, hustete der Kleine, „und ... urrrch ... das Reh!” Er stand dicht bei seiner Mutter und legte tapfer die Arme um ihre Hüften, als könne er sie dadurch beschützen.
    Paul dachte nach. Tobias war doch sonst immer so ein Feigling. Stattdessen kauerte er selbst hier in Panik. Er zog sich alles wieder an, nahm den Schal vom Mund. Die Augen tränten ihm, als er sein Versteck verließ und noch mehr, als er zu ihnen hinunter taumelte. Er sah die Schatten im Rauch und ertastete schließlich Tobias, legte sich schützend über ihn, als ob er ihn und die anderen Beiden dadurch vor dem beißenden Qualm retten könnte. Seltsam, das Rauchgemisch stank irgendwie nach Pflanzen. Er konnte sich nicht entsinnen, je solch einen eigenartigen Geruch wahrgenommen zu haben.
    „Urrr ...“ Rußiggrüne Tränen liefen nun auch über Pauls Gesicht. „Es … ruuurgh gibt auch noch ... urrgh .... den Habicht”, fügte er zu Tobias Worten noch hinzu, „urrrnd die Wildkaninchen!”
    Tobias schaute völlig ermattet über die Schulter zu Paul empor, konnte ihn zwar kaum erkennen, aber er lächelte und schluchzte gleichzeitig.
    „… urrrnd die Wildkatze!” hörte man plötzlich Muttchen, die ebenso hinzugekommen war und auch ihre Arme um alle legte.
    „… und Rrrrebhühner !” erklärte schließlich der junge Hüne. Und so drängten sich alle dicht aneinander.
    „Ich ... urrrgh ... möchte … urrgh ... wetten, selbst Loteken wollen“, schniefte Margrit, „wegen all ... urrgh ... diesen Tieren ... urrgh ... und Pflanzen, nichts riskieren.“
    Da begannen alle zugleich zu husten und sie husteten sich halbtot … aber eben nur halb! Denn es dauerte nicht lange und die Wolke wurde wieder dünner und begann sich als lichter, grüner Schleier aufzulösen
    „He, was ist mit euch? Steht nicht so rum wie die Ölgötzen!” krächzte Paul und lachte, kaum dass das Licht der Sonne wieder durch diesen merkwürdigen Dunst schimmerte und er wieder normal atmen konnte. Die anderen lösten sich vorsichtig aus ihrem engen Kreis und sahen sich blinzelnd und freudig erregt um. Sie hatten tatsächlich überlebt!
    „He, Margrit“, George tupfte sich die Augen mit einem Taschentuch ab und gab es dann Julchen, „Sie sind doch Psychologin, nicht wahr?”
    „Ja, aber warum fragen Sie mich das?” entgegnete Margrit verwirrt und putzte die Brille mit ihrem Taschentuch.
    „Nun, das war eine geistesgegenwärtige Idee, um das alles ohne Panik zu überstehen. Und wissen Sie was?“ Er schnäuzte sich genüsslich die Nase, ehe er weitersprechen wollte.
    Diesen Moment nutzte Margrit prompt. „Nein, aber bevor Sie mich hier noch überschwänglich weiterloben, darf ich Ihnen verraten, es hat sich einfach so ergeben!“
    „Seien Sie nicht so bescheiden! Das ist doch gerade das, worauf es heutzutage ankommt, bei unvorgesehenen Situationen die Ruhe zu bewahren, und richtig zu reagieren.” Er verstaute sein Taschentuch in der Hose. „Genau solche Leute wie Sie sollte man einsetzen.“
    „Wozu?”
    George wurde nun doch ein wenig verlegen. War ihm zuviel hinausgerutscht? Er holte tief Atem. „Bei einem … hm … sonderbaren Kampf, der des Geistes! Hm … naja, ist vielleicht nicht zu verstehen, aber Sie werden gebraucht.“
    „Ja, von meiner Familie!”
    „Es gibt Wichtigeres als diese Familie!” sagte er geringschätzig.
    „Nein, gibt es nicht!” fauchte Tobias anstelle Margrits.
    „Und ich will jetzt dein Taschentuch nicht mehr haben!“ Julchen pfefferte George dasselbige vor die Füße.
    „Julchen“, stotterte der verlegen, „sieh, das ist so …“
    „Nein, ich hör’ dir nicht mehr zu!“
    „Brav, sehr brav, meine Kinder!“ lobte Paul die Kleinen und dann zog er seine Margrit zu sich heran, küsste sie auf den Mund und knurrte: „Margrit weiß, was sie will – bei uns bleiben!“
    „Ich würde mir da nicht so sicher sein“, konterte der Bursche und seine grünen Augen blitzten die kleine Schar dabei seltsam an. Dann holte er

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