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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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Bursche. „Ha, da ist ja noch ein zweites Mutterschiff! Hier ist im Übrigen hajeptisches Gebiet. Sie haben die Gebiete aufgeteilt, um Streit zu vermeiden!”
    „Dann scheinen sie sich wohl gegenseitig nicht besonders grün zu sein“, feixte Paul. „Sowas hab’ ich ja noch nie gehört! Komm Muttsch! Wir müssen weiter!“ Paul ergriff sich die Koffer. „Die Wolke da unten wird nämlich immer dicker und dieser Teil sollte uns besser nicht einholen!”
    Elfriede gehorchte und trottete ihm hinterher, an dem unheimlichen Fremden vorbei. „Und was macht nun dieses Tres … äh … Trestine?” wollte sie trotzdem noch schnell wissen.
    „Eine weitere Runde“, erklärte der bereitwillig. „Ich vermute, dass sich noch nicht sämtliche Gleiter versammelt haben und dass es deshalb hier wartet!”
    „So mitten am Himmel? Und dann fliegen sie nach äh …?”
    „Askonit. Ich hoffe sie tun’s und landen nicht hier in der Nähe!”
    „Oh nein, bloß nicht!” ächzte Muttchen verzweifelt.
    „Komm endlich, Muttsch!” gemahnte sie Paul abermals und setzte noch hinzu: „Grässlich fette Wolke, ich befürchte das Schlimmste!”
    „Was ist das Schlimmste, Mamms?”
    „Öööh … gar nichts, Tobias!” Margrit blinzelte, während sie noch schneller wurde. „Die Häuser von Hornberg haben fast alle gebrannt und das erzeugt halt viel Rauch!”
    „Du meine Scheiße!“ ächzte Tobias und wischte sich über die triefende Nase.
    „Und ich mag trotzdem keine Dickenwolken, nööö!”
    „Wollen wir nicht doch lieber das Rad liegen lassen und abhauen?” Tobias zog seine Mama am Hosenboden.
    „Ja, ich mag abhauen!” Julchen versuchte, alleine das Fahrrad weiter hochzuschieben, was ihr natürlich nicht gelang, zumal sich Tobias dagegen stemmte.
    „Nein, du wartest”, knurrte er, „bis die Mama auch was dazu gesagt hat!”
    „Wir haben doch keine Angst vor dieser lächerlichen Wolke, Julchen!” wisperte Margrit, die sich inzwischen ihrer ausweglosen Situation bewusst geworden war, denn sie würden nicht schnell genug sein. „Ihr wisst doch, Hajeps schonen die Natur!“ Das sagte sie nicht nur, um ihre Familie, sondern auch, um sich selber zu beruhigen. „He Kinder, bindet euch alle euren Schal vor den Mund und dann wandern wir einfach weiter, und zwar ganz ruhig, damit wir nicht zu tief und zu schnell atmen, klaro?“
    „Huuuu, ich hab’ aber trotzdem Scheißangst!“ heulte Tobias los.
    „Ich … ich auch!“ schluchzte Julchen. Margrit nahm die Kleine auf den Arm und streichelte Tobias über den struwweligen Kopf.
    „Aber Kinder, ihr braucht doch keine Furcht zu haben vor diesem blöden Nebel! Der ist schnell an uns vorüber. Seht ihr, hinten wird er schon dünner!“
    „Mamms, nein, tu’s nicht!“ schluchzte Tobias.
    „Oh Tobi, Tobi, wir gehen bald tot!“ kreischte Julchen in heller Panik und strampelte wie verrückt mit beiden Beinen.
    „Ach Unsinn! Seht mal“, rief Margrit, „über mir, in der Fichte, da sitzt sogar immer noch eine dicke Amsel!“
    „Wo?“ Tobias wischte sich mit dem Ärmel die Augen trocken.
    „Was gibt es alles für Tiere im Wald Kinder? Wer weiß es?“
    „Den Fuchs!” rief Julchen und zitterte trotzdem, weil der undurchsichtige Nebel inzwischen nicht nur Muttchens Beine sondern auch Pauls Hüften verschlang.
    Georges Gesicht, das aus dem Wolkenberg noch herausragte, wirkte entgeistert, als er zu ihnen emporblickte.
    „Und welche Tiere kennen wir noch?” fragte Margrit weiter und versuchte ihrer Stimme einen möglichst zuversichtlichen Klang zu geben.
    „Du … du hast keine Angst, stümms?” krächzte Julchen.
    „Nein, hat sie nicht!“ bestätigte Tobias nach einem prüfenden Blick in Margrits Augen. Dann schaute er sich wieder um. Paul hatte jetzt die Nerven verloren, einfach die Koffer liegen lassen, und auch Muttchen versuchte wegzulaufen, ja, sogar der junge Bursche flüchtete in heller Panik. Alles jagte nach oben an Margrit vorbei. Immer weiter hoch! Doch wohin? Konnte man einer Vergiftung entkommen, indem man wegflitzte? Ihre Herzen schlugen wie rasend und sie keuchten und husteten entsetzlich.
    Immer höher schlich der graue Schleier. Mit flackernden Blicken suchten die Augen der Flüchtlinge die gesamte Umgebung ab. Doch wonach? Konnte man sich vor aufsteigenden Gasen verstecken? Muttchen mühte sich, trotz ihrer alten Knochen einen Hügel zu erklimmen, aber vergeblich! Dann suchte sie einen Busch auf, um sich zumindest dahinter zu verbergen. Sie hustete in

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