Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
Vom Netzwerk:
unbearbeiteten Äckern vorbei. Etwas mutiger liefen sie hingegen durch die Wälder. Ilona, das junge Mädchen mit den großen, schwarzen Augen und dem dichten, langem Haar, wurde in solchen Momenten zu aller Überraschung sogar überlaut.
    Sie lachte und sang Lieder, kitzelte dann und wann dabei Herbert ab und schlich sich danach meistens von hinten an Paul heran, um ihn zu necken. Das endete nicht selten damit, dass sich Paul mit Ilona um die Bäume herum jagte und dann ging`s los, über Stock und Stein, bis man die Beiden nicht mehr sah.
    Den Kindern war das inzwischen irgendwie zu `blöde` geworden. Sie hatten eigene Interessen und beschäftigten sich miteinander ganz ausgezeichnet.
    Oft, wenn Margrit mit Annegret und Muttchen Beeren oder Pilze sammelte, Herbert half nicht selten dabei, hörten sie das laute Juchzen von Ilona und Paul noch aus weiter Ferne. Es dauerte schließlich immer länger, bis die beiden mit rot erhitzten Gesichtern auftauchten und mithalfen.
    Nicht nur Paul und Ilona, auch Julchen und Tobias versteckten sich inzwischen vor Margrit, denn auch sie hatten ein Geheimnis, teilten dieses wie immer gemeinsam mit Dieterchen, denn es galt, mit Munks Unterstützung den außerirdischen Käfer zu erforschen. Ach, der wollte partout kein Bein mehr zeigen.
    Selbst Tobias begann allmählich Julchens Aussage zu bezweifeln. Dabei stellten die Kinder allerdings fest, dass ‚Flutschi‘, wie das ‚Ding‘ von Tobias genannt worden war, fliegen konnte, sobald man ‚ihn‘ einander zuwarf. ‚Flutschi‘ pflegte dann zu beiden Seiten seines schön gerundeten Körpers ein paar geleeartige Flügelchen auszufahren und an seinem Hinterteil drei winzige gummiähnliche Düsen, die es ihm ermöglichten, elegant durch die Luft zu sausen oder schwerelos stehen zu bleiben. Trotzdem stritt Dieterchen weiterhin vehement ab, dass solche Flügel ein Beweis dafür wären, dass dieses ‚Blechding‘, wie er es verächtlich nannte, nun ein Käfer sei.
    Flutschi wies zwei verschiedene Möglichkeiten von Flugbewegungen auf, bei denen ‚er‘ vorwärts oder rückwärtig ausweichen konnte.
    Hob man ihn zum Beispiel mit ausgestrecktem Arm nach oben und hielt die Hand ruhig, bevor man ihn fortwarf, rauschte er ebenso ruhig schnurgerade aufs Ziel zu, welches man für ihn ausgesucht hatte, schwenkte man ihn jedoch zuvor für einige Sekunden hin und her, segelte er hektisch und in Schlangenlinien los. Dabei nahm er die Farben seiner Umgebung an, ähnlich wie ein Chamäleon, so dass er praktisch unsichtbar war.
    Die Kinder hatten es sich inzwischen zur Aufgabe gemacht herauszufinden, weshalb ‚Flutschi‘ ausgerechnet diese Art Fortbewegungsmöglichkeiten zeigte und ob er die wohl auch im oder gar unter Wasser konnte.
    Tobias, Julchen und Dieter hatten also richtig viel zu tun und weil richtige Forschungsarbeiten anstrengend werden können, hielten sie es für richtig, Pausen zwischendurch einzulegen, in denen sie oft Murmeln spielten, wobei Dieter zu seinem Kummer noch nie Tobias ‚Blaui‘ gewonnen hatte.
    Einige Tage später, als Margrit nach solch einer langen Mittagspause und nach noch längerem Suchen Paul und Ilona nackt und eng umschlungen hinter einem prächtigen Busch liegend vorfand, riss bei ihr der Geduldsfaden, und sie stellte Paul zur Rede. Aber anstatt auf Margrits Fragen einzugehen, sprach nur das Mädchen mit ihr.
    „Margrit, ja, es ist ganz so, wie es aussieht!“ sagte Ilona seelenruhig. „Warum sollten wir uns schämen? Außerdem ... ich weiß gar nicht, was du hast?“ Sie hielt sich nur flüchtig das Blümchenhemd vor ihre üppigen Brüste und auch Paul, der zwar einen roten Kopf bekommen hatte, bedeckte sich nur ausgesprochen dürftig.
    „Du lieber Himmel“, meinte Ilona weiter, „wir leben im Krieg, jeder nimmt sich, was er bekommen kann!“ Und ihr Blick versenkte sich dabei ziemlich unverhohlen zwischen Pauls Schenkel, blieb haften an dem, was dort noch zu sehen war.
    „Paul hat mir von Anfang an gefallen!“ Sie beleckte sich die vollen Lippen. „Er bietet mir alles, Geborgenheit, Schutz und vor allem Zärtlichkeit!“ Ihre Augen wurden zu kleinen Schlitzen. „Zunächst hatte ich zwar Hemmungen wegen der Kinder, weißt du? Deswegen war ich erst so still, aber dann erfuhr ich, dass sie weder deine, noch seine sind!“ Ihr hübsches Gesicht bekam einen heiteren, fast erlösten Ausdruck. „Du hast sie dir nur einfach genommen.“ Sie lachte befreit und schwenkte dabei ihr Haar nach hinten über

Weitere Kostenlose Bücher