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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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hübscher ist als ich, schätze ich und … und jünger!“
    „Die war aber gar nich’ hübscher als du Mams“, mischte sich jetzt auch Julchen ziemlich aufgebracht ein.
    „Stümmt!“ bestätigte Tobias. „Du bist sogar viel, viel schöner als die. Du hast nämlich mehr als die.”
    Margrit war erstaunt, ausgerechnet das von Tobias Lippen zu hören, zumal ihre Oberweite nicht besonders groß war. Aber der Kleine sah das wohl aus dem Blickwinkel der Liebe und daher mühte sie sich zu lächeln.
    „Was habe ich denn mehr, Tobias?“ fragte sie dennoch sicherheitshalber und zog reflexmäßig die Schultern zurück und hielt sich gerade, damit man wenigstens ein bisschen von dem erkennen konnte, was eine Frau vom Mann unterschied.
    Diese weibliche Eitelkeit schien auch belohnt zu werden, denn der Kleine betrachtete sie anerkennend. „Naa – ah!“ sagte er. „Du hast mehr Falten im Gesicht … das hat die nich’!“
    Margrit fiel in sich zusammen und nickte beklommen.
    „Am Mund haste welche“, zählte er sehr stolz auf, „und sogar am Hals haste welche und … und …? Ah ja, schön graues Haar haste auch, wie ein rauschgoldiger Engel. Na, nich’ ganz, ein bisschen braun is’ noch drin, aber das wird schon noch! Daas wird ganz bestümmt, stümms?“ Er sah ungeheuer ermutigend zu ihr hinauf, während er, entschlossenen Schrittes neben ihrem Rad durch das herbstliche Laub stapfte. Dann betrachtete er die hohen Bäume.
    „Haben die aber viele Blätter und die kommen jetzt alle runter.“ Er blickte zu Boden.
    Margrit lachte derweil und als die Tränen ihre Lippen erreichten, leckte sie sich die einfach mit der Zunge ab. „Du kannst ja vielleicht Komplimente machen, Tobias!“ krächzte sie.
    Tobias nickte zufrieden, aber plötzlich blickte er doch misstrauisch zu ihr auf. „Heulste etwa?“
    Margrit nickte, blieb stehen und wischte sich mit dem Handrücken über die Nase.
    „Wegen der Blätter oder immer noch wegen dem Paul?“ fragte er weiter und seine Stirn legte sich in viele kleine Dackelfalten, die alle nach oben wiesen.
    Margrit erwiderte lieber nichts, sondern schob nur das Rad zu einem Baum. Sie lehnte es vorsichtig gegen den Stamm, hob Julchen aus dem Sitz und stellte die Kleine auf den Boden, die nun heftig gähnte und sich streckte und reckte.
    „Ich habe Paul geliebt, Tobias“, erklärte sie endlich und ergriff sich den Jungen, der an der Reihe war, gefahren zu werden. „Und nun ist er von mir gegangen und ich kann ihn nicht mehr lieben … Donnerwetter, bist du schwer!“ keuchte sie. „Ich staune immer wieder!“
    „Bin ja auch ein Mann! Naja. Ein kleiner”, räumte er ein, als er endlich im Sitz saß. „Das hat nämlich der George einmal zu mir gesagt!“
    „Ja, stümmt!“ quiekte Julchen. „Ich hab’s auch gehört! Kleiner Mann hat er zu Tobi gesagt!“
    „Siehste!“ sagte Tobias stolz.
    Eine letzte Träne kroch über Margrits Wange und während sie das Sonnenlicht, das auf den schmalen Waldweg fiel, betrachtete, tauchte im Geiste Georges liebes Jungsgesicht vor ihr auf. Sie blickte in seine Katzenaugen, sie waren so unergründlich und grün wie dieser verwilderte Wald, zwinkerten ihr schelmisch zu … und nun verschwand dieses Bild wieder.
    „Wenn ich gangere”, plapperte Tobias indes eifrig weiter.
    „Das heißt ginge!“ verbesserte ihn Margrit und lachte mit einem Mal erheitert.
    „Na, dann ginge!” sagte er. „Würdest du mich nich’ mehr lieben, Mams?“ Seine Stimme klang ziemlich bedrückt.
    „Ich würde dich immer lieben, Tobias!“ versicherte sie ihm. „Es war nur mit Paul etwas anderes gemeint! Ich werde Paul nie vergessen! Wir Menschen können uns glücklich schätzen“, sie warf dabei ihrer Mutter einen zärtlichen Blick zu, „dass wir die Gabe der Liebe haben!“
    „Ich werd’ dich auch nich’ vergessen Mams! Neee! Nie! Menschen können nämlich lieben, so ist das!“ schluchzte Tobias plötzlich los.
    „Aber Tobias!“ rief Margrit entgeistert.
    „Und ich ... ich wird’ dich auch nich’ vergessen … weil … ich bin nämlich gar nich’ vergesslich!“ fiel Julchen schniefend mit ein. „Großes Indianerehrenwort!“
    „Nicht doch, Kinder!“ Margrit suchte hastig nach dem einzigen Taschentuch, was sie noch hatte, und fand es nicht. „Ihr müsst mich doch nicht schon heute verlassen.“
    „Weiß ich ja“, quiekte Julchen, „aber ich hab’ schon mal meinen Mantel vergessen ... aber das war wirklich nur das eine einzige Mal, dass ich

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