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Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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habe!“
    „Hab’ ich mitgekriegt und deshalb auch kein Interesse an ihrem Scheißweg!“ brüllte Margrit wütend zurück. Sie schämte sich nun doch ein bisschen. Gut, dass das Tobias nicht hören konnte!
    „Trotzdem müssen sie mir noch eines verraten. Weshalb töten Hajeps nicht gleich sämtliche Menschen mit einem Ruck? Ich meine, weshalb machen sie sich so viele Umstände wie heute?“
    „Weil sie nach etwas suchen!“ rief das Mädchen und schlug dabei den großen Kragen hoch, nachdem sie ihr Haar hinten in die dicke Jacke gestopft hatte. Jetzt sah sie so grau und leer aus wie alle anderen.
    „Und was?“ fragte Margrit einfach weiter. „Sicher ihre entflohenen Sklaven, nicht wahr?“
    „Davon habe ich auch schon gehört.“ Das Mädchen blieb nun nachdenklich stehen. „Trowes, die wollen sie anscheinend lebend haben!“
    „Und deswegen werden wir heute sozusagen handverlesen!“ vollendete Margrit deren Satz.
    Nun musste das Mädchen doch grinsen, wurde aber sofort wieder sehr ernst und nickte. „Uns Menschen bringen sie allerdings gleich um!“
    „Ist sozusagen ein Abwasch!“ Margrit kicherte jetzt ziemlich hysterisch und das Mädchen fiel mit ein.
    „Sind ja auch zu viele hierher gekommen“, sagte sie. „Die Hajeps sind geradezu überflutet worden. Diese Trowes müssen allerdings ungeheuer wichtig für die Hajeps sein. Die Menschen, welche sie an die Hajeps verraten oder gar an sie ausliefern, kommen bestimmt zur Belohnung mit dem Leben davon.“
    „Ob sich die Trowes wohl als Menschen verkleidet haben?“
    „Ganz bestimmt! Ich muss sagen, ich bewundere diese Gowanus, diese Sklaven“, erklärte das Mädchen mit leuchtenden Augen, „dafür, dass sie den Feind so lange schon an der Nase herumgeführt haben.“ Sie holte tief Atem. „Aber das ist es womöglich nicht allein, was die Hajeps suchen.“ Sie drückte das Köpfchen des Kindes dicht an ihre Wange und gab ihm einen Kuss. „Sie suchen eigentlich immer schon nach Salfarin Trochose !“ Sie machte eine abwehrende Bewegung mit der freien Hand. „Fragen Sie mich jetzt bitte nicht, was das ist, aber dazu brauchen sie Menschen … viele Menschen!“ Und dann wandte sie Margrit endgültig den Rücken zu und lief weiter.
    „Halt … hallo? Einen Moment noch!“ schrie ihr Margrit trotzdem hinterher, denn ihr war aufgefallen, dass die junge Frau im Gegensatz zu den übrigen Menschen erstaunlich ruhig geblieben war.
    Aber das Mädchen reagierte nicht auf ihre Frage, bog um die Ecke, verschwand einfach hinter einem der leer stehenden Läden.
    „Woher wissen Sie eigentlich so verdammt gut Bescheid?“ rief Margrit trotzdem, denn diese Tatsache erinnerte sie an irgendetwas, das sie nur nicht rasch genug bei sich einordnen konnte. Margrit machte Anstalten, der jungen Frau zu folgen. „He, wer sind Sie eigentlich?“ rief sie jetzt etwas leiser, da sie meinte, dass sie aus dieser Entfernung nicht mehr zu hören war. „Verdammt, wo kommen Sie her?“
    „Geheimnis!“ hörte Margrit hinter der Ecke. „Viel Glück!“ und dann Schritte, die sich sehr schnell entfernten. Oder hatte sich Margrit das nur eingebildet?
    Margrit biss sich auf die Lippe und trottete nach kurzem Zögern nach Norden. Sie wollte sich nicht so schnell verstecken, weil sie wusste, dass sie von oben gesehen wurde, sondern lieber Haken schlagen, hierhin laufen, dorthin laufen, beweglich sein, sich dabei aber immer wieder nach den Haltestellen richten, die Route einfach zurück, denn sie hatte vorhin vom Bus aus bemerkt, dass es eine uralte, riesige Baustelle gab. Es lohnte für Hajeps kaum, dort nach Menschen zu suchen, da dieser Platz ziemlich übersichtlich war und zum Teil ganze Dächer und Wände fehlten. Außerdem befand sich dort noch ein alter Selbstbedienungsladen mit Lagerhallen und einem Hochhaus, umgeben von Bäumen und verwilderten Hecken, in dessen Keller sich Margrit verbergen und übernachten wollte. Von dort aus würde sie dann weiter zurücklaufen, bis zur anderen Seite der Stadt, immer weiter in den Norden, wo ein kleiner Wald war mit Moorgebieten.
    Sie hielt den Atem an. Alles wirkte wieder so still und viel zu ruhig, nicht mal ein Hund bellte. Anders als zuerst vermutet, war sie sich nun sicher, dass es kaum noch etwas Lebendiges in diesen Häusern geben konnte. Die vielen Menschen, die sie an der Haltestelle noch gesehen hatte, waren vielleicht nur der letzte Rest gewesen. Die Hajeps selber hatten womöglich gar nicht Mal den Alarm ausgelöst. Es kam

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