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Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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mitunter vor, dass die Leute noch rechtzeitig über das Radio von den Beobachtungsposten der Menschen gewarnt wurden. Die restlichen Bewohner hatten die Meldung nicht geglaubt oder nicht gehört wie zum Beispiel der Schaffner, der lieber in aller Ruhe um die Handelsgüter für diese Strecke gefeilscht, als sich mit den neuesten Nachrichten zu beschäftigen und den störenden Rundfunk ausgeschaltet hatte.
    Deshalb also saßen Margrit und ihre Familie jetzt in der Tinte!
    Margrit war voller Furcht und Zorn zugleich. Wie wenig Rücksicht nahmen doch Menschen aufeinander. Die meisten kannten wirklich nur sich selbst. Und wie unvernünftig und dickköpfig. Sie wischte sich den Schweiß – oder sollten das schon wieder Tränen sein? – vom Gesicht, während sie die nächste Straße, an einer Tankstelle mit eingeschlagenen Scheiben vorbei, überquerte. Alles Wehklagen half ja nun nichts mehr. Sie hatte sich, weil sie dem Bus hinterher gerannt war, von der Fußgängerzone weit entfernt.
    Defekte, leer geräumte Autos, die inmitten der Straßen standen, sahen sie traurig an, schienen darauf hinweisen zu wollen, dass sich die Menschen einst in einer hoch technisierten Wohlstandszeit befunden hatten.

Kapitel 4
     
    Nach einer halben Stunde hatte Margrit zwar sieben weitere Bushaltestellen hinter sich gelassen, aber von einer riesigen Bauruine, geschweige denn einer Lagerhalle war weit und breit nichts zu sehen. Hatte Margrit sich etwa verfranst? Das fehlte noch. Na, wenigstens schien sie inzwischen vom südlichen Stadtrand weit genug entfernt zu sein, um den Attacken der Hajeps entgehen zu können.
    Während Margrit in einem Kräfte sparenden Tempo weitertrabte, versuchte sie sich ganz auf den Weg zu konzentrieren und vernahm nur noch den dumpfen Hall ihrer Tritte. Zwei Straßen weiter ertönte plötzlich auch von Osten her das lebensgefährliche Brummen.
    Zu Tode erschrocken hielt sie inne ohne zu atmen. Landete etwa noch ein Geschwader? Nein, bloß nicht, dann gab es ja nur noch die eine Fluchtmöglichkeit nach Norden, genau in jene Richtung, wohin die Sonde verschwunden war. Aber, vielleicht verhörte sie sich ja auch? Sie horchte mitten in den störenden Hämmerrhythmus ihres Herzens hinein – verdammt, es stimmte!
    Man konnte, wenn auch undeutlich, jetzt von dort ein Grollen vernehmen, das stetig lauter wurde. Margrit schluckte, doch der Klos im Halse wurde dicker, verschloss nicht nur die Kehle, sondern schließlich auch beide Ohren, denn die waren mit einem Male zu. Zu … aus und vorbei! Sie hörte nichts vor lauter Angst! Oder geschah dies, weil sonderbare Töne bereits ihr Trommelfell angriffen? Sie versuchte diesen Klos endlich hinunter zu bekommen, doch der rührte und ruckte sich nicht. Stattdessen flimmerte und blitzte es jetzt vor ihren Augen und ein grauer Schleier nahm ihr mehr und mehr die Sicht. Säuerlicher Geschmack legte sich auf ihre Zunge. Sie hatte plötzlich unsäglichen Durst. Mein Gott, sie hatte ja auch schon unendlich lange nichts getrunken. Vielleicht funktionierte ihr Kreislauf wieder, wenn sie ganz schnell ein paar Kniebeugen machte!
    Vögel flogen jetzt komischerweise hektisch auf und schlugen am Himmel verwirrt ihre Kreise, ehe sie wieder in den Bäumen landeten. Hatte auch ihnen der Lärm Angst gemacht? Oder war das ein schlimmeres Zeichen?
    Nach nur sechs Kniebeugen waren Margrits Ohren, wenn auch pfeifend und dröhnend, endlich wieder frei und sie machte einen Schritt von der Straße auf den Bürgersteig, als könne sie sich dadurch noch vor allem Übel retten und lachte gleichzeitig innerlich über sich selbst. Sie benahm sich heute wirklich zu dämlich! Aber sie hatte ihre Ohren wieder, das war das Wichtigste!
    Das Donnern aus der Ferne ebbte ab und wieder herrschte völlige Ruhe. Also verließen die Außerirdischen wohl auch auf dieser Seite ihre großen Flugschiffe. Was wurde hier wohl wirklich gesucht? Es musste etwas verdammt Wichtiges sein, dass sie dafür so viele Leute einsetzten! Vermutlich würden sie nun mit ihren schnellen Lais durch die Stadtviertel sausen. Von welcher Seite konnten die gnadenlosen Killer wohl zuerst bis in ihren Bezirk vordringen? Es würde die Hajeps wohl etwas Zeit kosten, vom Osten die Häuserblöcke bis hierher nach Menschen durchzukämmen ... sofern es in diesen Häusern überhaupt noch Menschen gab! Margrit schluckte bei dieser Vorstellung. Aber wenn, dann hatte Margrit möglicherweise doch noch eine Galgenfrist! Denn sogar das Töten verlangte ja,

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