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Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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saß, lächelte dazu unsicher. Das Rad kippelte, als er zur Weiterfahrt ansetzte.
    „Hören Sie das eigenartige Gebrumm?“ fragte die junge Mutter Margrit und ihr Kind schien dabei mitzulauschen.
    Margrit nickte.
    „Sie sind gleich da!“ Die Bewegungen der jungen Frau waren ziemlich fahrig, als sie sich mit der freien Hand eine der langen, blonden Strähnen hinter das Ohr strich.
    Wie auf Befehl verstreuten sich nun die Zuhörer, liefen schnell, aber immer noch ziellos in die Straßen. Einige hatten Handwagen mit, die sie nun über das holprige Pflaster der Bürgersteige hinter sich herzogen, manche die schwersten Rucksäcke auf ihren gekrümmten Rücken, doch die Gesichter hinter den meist hochgeschlagenen Krägen und unter den in die Stirn gezogenen Hüten hatten dabei immer den gleichen Ausdruck ... den einer unbeschreiblichen Leere.
    Margrit sah ihnen mit großem Kummer nach und vernahm dabei einen stetig lauter werdenden Orgelton. Zunächst meinte sie, dass ihre Ohren klingeln würden, aber dann merkte sie, dass die Menschen mitten in ihren Bewegungen inne hielten und völlig entgeistert waren. Sie schienen wie aus Stein gemeißelt zu sein, nur die Köpfe bewegten sich noch, wurden in die Höhe gereckt, denn sie schauten nach Süden zum Himmel hinauf.
    Und da entdeckte Margrit es auch: ein kugelförmiges Gebilde mit einem Durchmesser von etwa vier Metern, das oben und unten ein wenig abgeplattet und abwechselnd mit spitzen, antennenähnlichen Stäben und feinen Düsen versehen war, kam langsam näher. Der helle Orgelton wurde lauter und es flog ziemlich niedrig knapp über den Dächern dahin, verhielt für einen kurzen Moment da und dort, erhob sich mal ein bisschen oder senkte sich, drehte sich um die eigene Achse, als ob es sich nach allen Seiten umschauen würde.
    „Was will plötzlich dieses Ding“, Margrit fand keinen anderen Namen dafür, „über der Stadt?“ fragte sie sich laut.
    „Es ist ein Scabatu! “ erklärte die junge Frau und drückte das Kind dabei fest an sich, als könne sie es dadurch schützen.
    „Ein was? He, das fabriziert wohl diese irren Töne für uns“, krächzte Margrit mit belegter Stimme, „damit uns zuerst das Trommelfell kaputt gehen soll, dann die Nervenbahnen und …“
    „Nein, nein, so etwas ist es nicht!“ fiel ihr das Mädchen ins Wort. Sie tröstete ihr Kind, da es die Unruhe spürte und wieder zu weinen begonnen hatte. „Ist schon gut meine Kleine, ja, ja, ja!“ und begann es zu wiegen, bis es wieder still war.
    „Und was macht nun so ein Sca …?“
    „Scabatu! Das ist eine intelligente, frei bewegliche Beobachtungssonde aus Quetgir , Biomaterial“, das Mädchen hob sich das Kind auf die andere Seite ihrer Hüfte, „die sicher bereits in ihrem Gehirn gespeichert hat, wohin sich die Menschen im Süden wandten und wird auch bestimmt gleich sehen, wohin wir laufen.“
    Das Baby starrte nun auch zum Himmel, sein kleines Däumchen, an dem es bisher genuckelt hatte, dabei außer acht lassend, denn das Ding schwebte jetzt direkt über ihnen.
    Margrit hielt ihre Brille schief, um besser zu erkennen. Der Satellit sah, von hier unten aus betrachtet, tatsächlich weich und irgendwie lebendig aus. Die lederartige Haut war vernarbt und hatte überall knubbelige Verfleischungen und Schwielen. Das ganze Ding schimmerte in einer blaugrauen Farbe, fast wie der Himmel. Nur ab und an blinkten kleine rote, manchmal weiße Punkte darin auf.
    „Das Scabatu ist über Funk“, erklärte das Mädchen weiter, „wahrscheinlich mit den Helmen der Jimaros verbunden, die hier gleich landen werden.”
    „Jimaros?“
    „Ja, das heißt übersetzt ´Töter´, ´Soldat´! Wussten Sie das nicht?“
    Margrit schüttelte den Kopf.
    Beide Frauen schauten sich verwirrt nach allen Seiten um, da sich ihnen plötzlich sowohl auf dem Platz als auch in den Straßen ein merkwürdiges Bild bot. Das anfängliche Staunen und die Starre der Menschen hatten sich in recht übertriebenes Leben verwandelt.
    Gestandene Männer brachen sich, kaum, dass sie das Ding über sich gesehen hatten, kräftige Äste von den Bäumen, wohl um sich irgendwie gegen den zu erwartenden Feind zu wehren. Das wirkte fast komisch, wenn man an die hoch technisierten Waffen der Hajeps dachte.
    Der Anblick des Dinges war wohl für zwei Frauen zu viel gewesen. Sie verkrochen sich, kaum dass die Sonde hinter den Dächern der nächsten Häuser verschwunden war, laut kreischend im Gebüsch, das einen Parkplatz umrahmte und auch

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