Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)
beherrscht!“
„Entschuldige Margrit, das wollte ich nicht!“ Er nahm sie tröstend in die Arme, und sie genoss seine Nähe. Ach, er roch wieder so gut, frisch gewaschen und nach einem dezent duftenden Parfum.
„Weißt du, ich hatte nur Sorge, dass du sofort hinausrennen würdest.“ sagte er leise und strich ihr über das verklebte Haar.
„Sind sie denn immer noch da?“ Sie konnte es nicht verhindern, bei diesem Gedanken zu zittern.
„Ganz bestimmt!“
Margrit löste sich aus seiner Umarmung, auch wenn es ihr schwer fiel. „Oh George, dann haben wir keine Minute Zeit. Wir müssen sofort von hier weg!“ Ihr Blick jagte zur Kellertür. „Schnell dort hinunter ...“
„Und dann?“ fragte er und hielt sie beim Handgelenk gepackt. „Wo willst du dann hin?“
„Mensch George, das ist doch jetzt ganz egal.“ Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. „Hier waren gerade vier hajeptische Soldaten und ein Feldwebel!“ Ihre Augen zuckten nervös. „Die werden bestimmt wiederkommen, um ihre geraubten Güter mitzunehmen!“
„Das könnte sein, aber so schnell werden sie das nicht tun.“
„Ach ja?“ fauchte sie fassungslos. „Willst du etwa warten, bis sie hier wieder erscheinen? Weißt du nicht, was sie mit Menschen anstellen, wenn sie die erst einmal in ihrer Gewalt haben? Ich habe die Leichen gesehen! Meine Freundin Marianna wurde ...“
„Bitte erzähl nicht weiter.“ Er holte tief Atem und klopfte dann auf eine dicke Beule in seiner Jacke. „Oder willst du, dass ich die hier benutze?“
„Welche ´DIE´? Ich verstehe nicht, was du meinst, George. Aber, ich sehe etwas Großes, Rundliches in deiner Jackentasche! Doch nicht eine Bombe?“
„Würde mir zwar gefallen, mal eine bei den Hajeps hochgehen zu lassen, aber leider ist es nur eine große Papiertüte, falls ich mal kotzen sollte!“
„Kotzen? Typisch George, der ist sich zu fein, seine Exkremente einfach im Hausflur zurückzulassen.“ Sie grinste, wurde aber sofort wieder ganz ernst. „Aber dachtest du etwa, mich als Leiche vorzufinden?“ keuchte sie entsetzt.
„Beruhige dich. Warum zitterst du denn gleich so? Bist ja völlig mit den Nerven runter, Mädchen! Aber wäre dieser Gedanke denn so falsch gewesen? Ich weiß, dass jede Flucht vor solch einem überlegenen Feind genau durchdacht sein will, Margrit! Es bringt nichts, wenn wir hirnrissig losstürmen, einfach irgendwo hin.“
„Sie kommen doch gleich wieder, George!“
„Da bin ich mir nicht so sicher! Hajeps dürfen eigentlich nicht räubern!“
„Donnerwetter, das ist ja wenigstens eine gute Seite an ihnen!“
„Da muss ich dich leider enttäuschen, Margrit. Man möchte nur verhindern, dass sie sich zum Beispiel durch den Verzehr außerirdischer Nahrung Krankheitskeime einfangen könnten.“
„Ach, und deswegen haben sie sich hier mit den geklauten Sachen versteckt?“
„Richtig, und der Feldwebel hat sie persönlich abgeholt. Da ist es schon schwierig zurückzukommen.“
„Und aus diesem Grund haben wir etwas Zeit, um unsere Flucht genauer zu planen?“
„Wieder richtig!“
„Aber was willst du denn da großartig planen? Früher oder später kriegen uns die Hajeps ja doch!“
„Sei nicht so pessimistisch, Margrit! Wichtig ist zunächst, dass wir keine Spuren hinterlassen. Wo genau warst du, als die Hajeps hereinstürmten?“
„Ich hatte mich in einem der drei Kleidersäcke versteckt. Siehst du, dort?“ Margrit wies mit ihrem schwarz umrandeten Fingernagel zur Kellertür. „Der Leere mit der ausgewühlten Wäsche dahinter ist meiner gewesen!“
Nach kurzer Überlegung eilte George die Kellertreppe hinab. Verwundert sah Margrit, wie er die Kleider wieder zurück in den Sack stopfte. „Hajeps sollen ja eigentlich hochintelligent sein“, hörte sie ihn kopfschüttelnd brummeln, „ und trotzdem sind sie auf deinen simplen Trick hereingefallen!“
„Intelligent waren die vier wohl auch“, erwiderte sie und wunderte sich über Georges seltsames Tun, „und versoffen!“ Sie kam die Treppe zu ihm hinunter.
Er ergriff sich eine dicke Decke, um die auch in dem Sack zu verstauen. „Was hast du gerade gesagt?“
„Ich meinte, die waren versoffen und ziemlich albern. He, warum machst du das eigentlich alles, George? ”
„Geht doch schnell! Es gibt keine albernen Hajeps, Margrit.” Er hielt inne, nachdem er noch die alte Jeans in den Sack gequetscht hatte und zog die Augenbrauen hoch. „Unser Feind ist ernst … sehr ernst
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