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Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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Mittelalter erbaut worden war und damals vielleicht schon den Menschen als Zuflucht gedient hatte, in drei schmalere Gänge, von denen nur der eine mit kleinen Funzeln recht schwach beleuchtet war, die anderen hingegen in totale Dunkelheit hineinführten.
    Margrit fühlte sich nach alledem, was sie durchgemacht hatte, mit einem Male erschöpft und irgendwie krank, aber sie spürte auch ganz genau, wie alle Augen auf ihr ruhten.
    „Tja, die ist wirklich sehr zart!“ rief endlich jemand aus der Menge und hob seine Laterne, damit alle Margrit genauer in Augenschein nehmen konnten. „Aber vielleicht kann man sie hochpäppeln!“
    „Weiß nicht! Das soll nun die Margrit sein?“ meldete sich jetzt ein anderer ziemlich skeptisch, der genau wie dieser ein Maschinengewehr über der linken Schulter trug.
    „He, wir haben dich draußen über unsere Monitore bei den Hajeps herumturnen sehen. Du warst genial!“ rief plötzlich die Frau mit der dunklen Stimme, die Margrit vorhin ebenfalls gehört hatte. Sie hatte kurzes, schwarzes Haar und trug auch ein rotes Stirnband.
    „Bist fünf Stunden lang fast immer gelaufen, und das bei dieser körperlichen Verfassung! Und dann diese Todesangst! Obwohl du so einiges hattest mit ansehen müssen, bist du eigentlich immer ziemlich ruhig geblieben. Wir wissen, dass es furchtbar schwierig ist, einen klaren Kopf zu behalten, wenn einem Hajeps hinterher sind.“
    „Wirklich, ich muss mich Renates Meinung anschließen!“ brummte jetzt ein stämmiger Mann, der außer zweier Handfeuerwaffen und einem breiten Patronengürtel gleich mehrere Handgranaten am Körper trug. „Du hast immer genau im richtigen Moment Haken geschlagen oder plötzlich kehrt gemacht, wenn es erforderlich war!“
    „Ja, woher hast du nur solche Instinkte?“ bemerkte nun auch ein Mädchen mit langen, roten Haaren.
    „Wir Maden suchen Menschen mit psychologischem Gespür ganz dringend!“ meldete sich nun von hinten ein ganz junger Kerl, der eine Axt über der Schulter trug. „Wir brauchen sie immer dann, wenn wir nicht mehr weiterwissen! Und wir wissen oft nicht mehr weiter, nicht wahr, Dirkilein?“ Er gab seinem Kameraden, der für diese Verhältnisse erstaunlich gut bewaffnet war, mit dem Ellenbogen einige Knuffis und dieser gackerte gleich drauf los, nickte dabei aber zustimmend.
    Da quietschte es plötzlich wieder im Schacht und dann sauste abermals etwas hinab und zwar haarscharf an Margrit und ihrem Retter vorbei. Margrit musterte stirnrunzelnd einen Beutel mit Nahrungsmitteln, denn gleich mehrere Äpfel waren dabei herausgerollt und lagen nun auf den feucht glänzenden Steinen. Offensichtlich war dieser große Plastikbeutel George entglitten. So vollgepackt wie George war, schaffte er es kaum die Leiter hinunter. Margrit konnte ihn heute einfach nicht mehr begreifen. Hatte er ihr nicht vorhin noch laut und deutlich gesagt, dass die Hajeps ein fotografisches Gedächtnis hätten? Er war es doch gewesen, der ihr geraten hatte, alles möglichst so liegen zu lassen wie es war.
    Sämtliche Laternen strahlten nicht nur den Beutel neugierig an, sondern auch von unten die langen Beine. Hose und Schuhe waren allen bekannt, so wie das kräftige Hinterteil, das sich jetzt zeigte. Auch brauchte der schwarze Schatten niemanden, der ihm half. Man merkte ihm an, dass ihm hier alles längst zur Gewohnheit geworden war, denn er sprang trotz schweren Gepäcks wie ein Panther einfach in die Tiefe.
    „George, George!“ rief schon wieder alles aufgeregt und strömte ihm entgegen. Nur Martin tapste etwas zögerlich hinterdrein.
    „He, nichts für ungut mit dem kleinen Witzchen von vorhin, ja?“ brummte er ziemlich schuldbewusst, nachdem er sich einen Weg durch die wilde Meute gebahnt hatte. Er hatte nun beide Hände so erhoben, als würde er sich George ergeben.
    „Wollt' doch nur diesen ganzen Haufen Hosenschisser für all das Gesummse so'n bisschen bestrafen! Is' mir ja auch für einen Moment geglückt. Das musst du schon zugeben! Aber hast schon Recht! Sowas sagt man nicht. Nicht einmal zum Scherz!“
    George hatte keine Zeit mehr zu antworten, denn von allen Seiten wurde er bedrängt, redete die Meute auf ihn ein, stellten ihm Fragen. Er hielt lachend eine Hand an sein Ohr. Aber dann legte er kameradschaftlich seinen kräftigen Arm um Martin, zwinkerte ihm verzeihend zu und drückte ihn kurz an sich, wie es eben mit diesen großen, prall gefüllten Plastiktüten ging, die er über der Schulter trug.
    „He, was willst

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