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Das Licht der Phantasie

Das Licht der Phantasie

Titel: Das Licht der Phantasie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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beißen?«
    »In der Tat!« sagte der kleine Troll auf dem Fuß des Magiers. »Und ich war es, der dich auf die Zwiebeln aufmerksam machte!«
    »Wir sind sehr froh, daß du gekommen bist«, meinte der erste Troll. Rincewind stellte nervös fest, daß es sich dabei um ein ziemlich großes Exemplar handelte. »Wir sind ein wenig besorgt, was den neuen Stern angeht. Was hat es damit auf sich?«
    »Keine Ahnung«, entgegnete der Zauberer. »Alle scheinen zu glauben, ich wüßte darüber Bescheid, aber das ist leider nicht der Fall…«
    »Selbstverständlich fürchten wir uns nicht davor, eingeschmolzen zu werden«, sagte der große Troll. »Immerhin hat unser Lebensweg als Lavamasse begonnen. Aber wir dachten, das könnte vielleicht das Ende der ganzen Welt bedeuten, was uns nicht sehr erstrebenswert erscheint.«
    »Der Stern wächst«, warf ein anderer Troll ein. »Seht ihn euch nur an. Er ist größer als gestern abend.«
Rincewind hob den Kopf. Der rote Fleck war sogar ein ganzes Stück größer als während der vergangenen Nacht.
    »Wir hofften, du hättest möglicherweise irgendeinen Vorschlag parat«, sagte das Oberhaupt der Felsenschar. Seine Stimme hörte sich an wie granitenes Gurgeln, obwohl er bemüht war, sanft zu klingen.
    »Wie wär’s, wenn ihr über den Rand der Welt springt?« meinte Rincewind. »Bestimmt gibt es im Universum viele andere Welten, die Platz für einige zusätzliche Felsen bieten.«
    »Diese Möglichkeit haben wir uns bereits durch den Kopf gehen lassen«, antwortete der Troll. »Nun, wir sind einigen Felsen begegnet, die schon entsprechende Erfahrungen sammelten. Sie erzählten, sie seien einige Millionen Jahre lang durchs Nichts gefallen, sehr heiß geworden, verbrannt und schließlich durch ein großes Loch im Gefüge des Seins gestürzt. Das halten wir nicht für eine besonders verlockende Vorstellung.«
    Er stand auf, und das dabei entstehende Geräusch erinnerte Rincewind an Kohle, die eine lange Rutsche hinabrasselt. Knotige Steinarme kamen zum Vorschein.
    »Nun«, fügte der Troll hinzu, »offenbar sollen wir dir helfen. Fragt sich nur, wobei.«
    »Meine Gefährten erwarten von mir, daß ich Suppe koche«, sagte Rincewind und deutete auf die Zwiebeln. Vermutlich war es keine sehr heldenhafte oder bedeutungsvolle Geste.
    »Suppe?« wiederholte der Troll. »Das ist alles?«
    »Nun, vielleicht backe ich auch noch einige Plätzchen.«
Die Trolle wechselten verwunderte Blicke und enthüllten dabei glitzernde Kleinode, die vermutlich ausgereicht hätten, um eine mittelgroße Stadt zu kaufen.
    Schließlich brummte der größte Felsen. »Suppe, hm«, machte er und knirschte mit diamantenen Zähnen. »Nun, bisher haben wir angenommen, die Legende sei… Wie soll ich mich ausdrücken? Vielleicht ein wenig… Um nicht zu sagen… Aber es spielt wohl keine Rolle.«
    Er streckte eine Hand aus, die wie ein Bündel fossiler Bananen anmutete.
    »Ich bin Kwartz«, stellte er sich vor. »Das dort drüben sind Krysoprase, Brekzie, Jaspis und meine Frau Beryll – sie ist ein bißchen metamorphisch, aber auf wen trifft das heute nicht zu? Jaspis, spring nicht dauernd auf seinem Fuß herum.«
    Rincewind starrte auf die ihm dargebotene Hand, ergriff sie vorsichtig, kniff die Augen zusammen und rechnete jeden Augenblick damit, das Knacken und Knirschen zermalmter Knochen zu hören. Doch nichts dergleichen geschah. Die Hand des Trolls fühlte sich lediglich ein wenig rauh an, und im Bereich der Fingernägel wuchsen Flechten.
    »Es tut mir leid«, sagte der Zauberer. »Ihr seid die ersten Trolle, die ich kennenlerne.«
    »Wir sind ein aussterbendes Volk«, ächzte Kwartz niedergeschlagen, als die Gruppe im Licht der Sterne losmarschierte. »Der junge Jaspis ist der einzige Kieselstein unseres Stammes. Unser Leid heißt Philosophie.«
    »Ach?« bemerkte Rincewind und versuchte, mit den Felsen Schritt zu halten. Die Trolle gingen mindestens so schnell wie leise, zogen wie Phantome durch die Nacht. Nur das gelegentliche Quieken eines kleinen Tigers, das nicht rechtzeitig auswich, kennzeichnete ihren Weg.
    »O ja. Man könnte uns mit Fug und Recht als Märtyrer bezeichnen. Irgendwann läuft alles darauf hinaus. Eines Abends, so heißt es, erwacht man mit dem Gedanken: ›Was geht’s mich an?‹ Tja, und das ist der Anfang vom Ende. Siehst du die Felsblöcke dort drüben?«
    Rincewinds Blick fiel auf einige dunkle Monolithen, die abseits des Pfades im Gras lagen.
    »Der Stein auf der einen Seite ist meine

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