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Das Licht der Phantasie

Das Licht der Phantasie

Titel: Das Licht der Phantasie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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zerteilte die Nebelschwaden, und unmittelbar darauf ertönte jenes Geräusch, das für gewöhnlich erklingt, wenn dickes Holz einen menschlichen Kopf trifft. Herrena hob überrascht die Brauen und sank zu Boden.
    Bethan ließ den Ast fallen, den sie als Knüppel verwendet hatte, trat auf Cohen zu, packte ihn an den Schultern, stemmte ihm das Knie in den verlängerten Rücken und zog heftig.
    Erleichterung tilgte einige der vielen Falten aus seinem Gesicht. Vorsichtig bückte er sich.
»Ef tut überhaupt nicht mehr weh!« sagte er. »Nicht ein bifchen!«
    Zweiblum sah Rincewind an.
»Mein Vater schlug in solchen Fällen vor, den Patienten an einen Balken zu hängen«, meinte er fröhlich.
     
     
    W eems kroch besonders vorsichtig und behutsam durch das dichte Buschwerk. Der Nebel dämpfte alle Geräusche, und er hoffte, daß während der letzten zehn Minuten tatsächlich alles still geblieben war. Ganz langsam drehte er sich um und gestattete sich ein langes, von Herzen kommendes Seufzen. Sicherheitshalber trat er hinter die Deckung eines hohen Strauchs zurück.
    Etwas berührte ihn sanft an den Waden. Etwas Kantiges. Weems sah nach unten und entdeckte mehr Füße, als ihm lieb war. Der Deckel des Koffers klapperte einmal kurz, und dann herrschte wieder Stille.
     
     
    D as Feuer glühte matt in der Dunkelheit. Der Mond war noch nicht aufgegangen, doch der rote Unheilsstern hing dicht über dem Horizont.
    »Er wird immer größer«, stellte Bethan fest. »Jetzt sieht er aus wie eine kleine Sonne. Und ich glaube, es ist auch wärmer geworden.«
    »Warum sagst du das?« jammerte Rincewind. »Als hätten wir nicht schon genug Sorgen…«
    Cohen, der sich einmal mehr den Rücken massieren ließ, hob den Kopf. »Waf ich nicht verftehe, ift folgendef: Wie haben euch die Földner erwifft, ohne daff wir irgend etwaf hörten? Vielleicht hätten wir nicht einmal Verdacht geföpft, wenn nicht die Kifte gewefen wäre. Fie lief hin und her und fien ganz auffer fich zu fein.«
    »Und sie schluchzte«, fügte Bethan hinzu. Alle Blicke richteten sich auf sie.
»Nun, wenigstens erweckte sie den Anschein zu schluchzen«, sagte die junge Frau. »Sie ist wirklich süß. Finde ich.«
    Die Männer sahen Koffer an, der auf der anderen Seite des Feuers hockte. Nach einigen Sekunden stand er auf und zog sich demonstrativ in die Nacht zurück.
    »Leicht fu füttern«, meinte Cohen.
»Schwer zu verlieren«, sagte Rincewind.
»Anhänglich«, warf Zweiblum ein.
»Geräumig«, kommentierte Cohen.
»Aber süß?« Rincewind schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn noch nie probiert.«
    »Ich nehme an, du bift nicht bereit, ihn fu verkaufen, oder?« erkundigte sich der Barbar.
»Nein«, antwortete Zweiblum. »Ich glaube, so etwas würde er nicht verstehen.«
    »Tja, vermutlich nicht«, pflichtete ihm Cohen bei. Er setzte sich auf und schürzte die Lippen. »Ich fuche nach einem Gefenk für Bethan, wifft ihr. Wir wollen heiraten.«
    »Wir glauben, ihr habt ein Recht darauf, es als erste zu erfahren«, sagte Bethan und errötete.
    Zweiblum runzelte die Stirn, aber Rincewind schenkte ihm keine Beachtung.
»Nun, das ist sehr, äh…«
    »Sobald wir eine Stadt erreichen und einen Priester finden«, sagte Bethan. »Ich lege Wert auf eine angemessene Zeremonie.«
    »Das ist sehr wichtig«, bestätigte Zweiblum ernst. »Wenn es auf dieser Welt mehr Moral gäbe, bestünde nicht die Gefahr einer Kollision mit irgendwelchen Sternen.«
    Eine Zeitlang dachten sie schweigend darüber nach, dann fuhr der Tourist fröhlich fort. »Das muß gefeiert werden. Ich habe einige Kekse und Wasser, und vielleicht könnten wir für Cohen eine Suppe…«
    »Ja, ja, später«, unterbrach ihn Rincewind und zog den greisen Barbaren zur Seite. Mit gestutztem Bart konnte man den alten Mann für siebzig halten. Vorausgesetzt, die Nacht war dunkel genug.
    »Ist es eine, äh, ernste Sache?« fragte er. »Willst du sie wirklich heiraten?«
    »Na klar. Haft du Einwände?«
    »Nein, äh, natürlich nicht, aber… Ich meine, sie ist siebzehn, und du, äh… Wie soll ich mich ausdrücken? Nun, du gehörst zur älteren Generation.«
    »Ich follte mich wohl fur Ruhe fetzen, waf?«
Rincewind suchte nach den richtigen Worten. »Bethan ist siebzig Jahre jünger als du. Bist du sicher, daß…«
    »Ich bin fon mal verheiratet gewefen, weifft du«, entgegnete Cohen und fügte vorwurfsvoll hinzu: »Ich habe ein gutef Gedächtnif.«
    »Nein, nein, ich meine den, äh, körperlichen Aspekt, den, äh,

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