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Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2

Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2

Titel: Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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seit Jahren nichts von mir gehört, okay?«
    »Wohin gehst du?«
    »Die Geschichte ist zu lang.«
    »Wo bist du? Neal, bist du in Schwierigkeiten?«
    Doch, könnte man so sagen, Crowe. Ich habe das dumme Gefühl, daß die CIA und meine eigenen Leute mich umlegen wollen, aber sonst…
    »Ich muß einfach eine Weile untertauchen, Crowe.«
    »Laß mich helfen, Neal.«
    »Das hast du schon. Danke, Crowe, und ‘bye.« 
     
    Neal traf Graham vor dem Chinese Craft Center in der Grant Avenue. Touristengruppen der Grey Line Stadtrundfahrten eroberten Chinatown, glotzten in Schaufenster und suchten sich in der Dämmerung Restaurants aus.
    »Gehen wir spazieren«, sagte Neal. Er erzählte Graham von seinen Nachforschungen und seinem Verdacht.
    »Und der Chef sitzt in ihrem Board?« fragte Graham.
    »Yeah.«
    »Und was ist AgriTech für die CIA, oder die CIA für AgriTech?«
    »Ich weiß nicht. Aber ich werde es rauskriegen.«
    Graham packte ihn am Arm. »Bist du wahnsinnig? Du wirst gar nichts tun. Wir werden das tun, was ich tun werde.«
    Neal zog seinen Arm weg. »Und das wäre?«
    Graham ging weiter und winkte Neal, mitzukommen. Im Gehen hielt Graham eine Lektion ab.
    »Hör zu, Neal. Ich weiß nicht, ob du recht hast mit dieser CIA-Sache, oder nicht. Klingt verrückt. Aber was auch immer los ist, es ist gefährlich. Was heißt, daß wir uns nicht einmischen. Wir nehmen den nächsten Flieger nach Providence, marschieren in das Büro vom Chef und sagen: ›Mr. Kitteredge, bitte sagen Sie allen, die es interessieren könnte, daß Joe Graham und Neal Carey nichts wissen und sich noch weniger dafür interessieren.‹ Dann werden wir fragen, was wir tun sollen. Er wird uns sehr höflich sagen, daß wir unsere verdammten Mäuler halten und Dr. Robert Pendleton vergessen sollen, und, Neal – genau das werden wir tun.«
    »Sie werden sie umbringen.«
    »Du meinst ihn.«
    »Ich meine beide.«
    Graham sah ihn erstaunt an. »Du meinst sie.«
    »Okay. Sie.«
    Graham schlug mit seiner Gummihand gegen einen Laternenpfahl. »Fuck! Was ist bloß mit dieser Puppe, wieso verknallen sich alle in sie?«
    »Ich bin nicht verknallt.«
    »Doch, bist du.«
    Ich kenn’ dich, mein Junge, dachte Graham, du hast dich in das Herzchen verknallt.
    »Sieh mal, Neal… nehmen wir mal an, du könntest die beiden finden. Warnen. Was dann? Wirst du sie retten? Und wie? Du wirst sie nicht retten, du Depp, du wirst ihnen Gesellschaft leisten. Du wirst zur falschen Zeit am falschen Ort sein, und diesmal geht die Kugel nicht daneben. Junge, du kennst diese Leute nicht, du weißt nicht, was Pendleton angestellt hat, oder was die China-Puppe getan hat. Vielleicht verdienen sie’s sogar.«
    »Sie heißt Li Lan. Sie hat einen Namen.«
    »Vor einer Weile hast du gedacht, sie hätte dafür gesorgt, daß man dir eine Kugel in die Rübe schießen kann, jetzt willst du sie retten. Was kommt als nächstes, willst du sie ficken?
    Hör zu, Neal, wenn du eine Chinesenfotze willst, kauf ich dir eine, die kriegt man hier überall.«
    Neal ballte die Fäuste. Einen Augenblick lang dachte er, er würde Graham schlagen.
    Habe ich mich verliebt? fragte er sich. Scheint so zu sein, denn es tut weh, an sie zu denken, an ihren Tod zu denken… und Pendleton interessiert mich einen Dreck, seit ich sie gesehen habe. Der Gedanke, sie nie wiederzusehen…
    »Wir sehen uns, Dad.«
    Neal drehte sich um und ging davon. Graham sagt immer, daß er mir alles beigebracht hat, was ich weiß, dachte Neal, wollen mal sehen, ob er mir auch alles beigebracht hat, was er weiß.
    Graham blieb ihm auf den Fersen wie der Schwanz einem Hund. Neal konnte nicht genug Abstand gewinnen, um ihn abzuschütteln. Er führte den alten Mann die Grand entlang, dann die Bay hoch nach Stockton. Er drängte sich durch Menschenmassen und ging über die Straße wieder zurück, durch eine Tür in ein Kaufhaus hinein, durch eine andere hinaus, mal schnell, mal langsam, aber Graham blieb hinter ihm. Aber das war schon okay. Neal wußte, daß die Zeit auf seiner Seite war. Graham konnte keine Verstärkung rufen, also konnte er auch kein Netz nach Neal auswerfen. Wenn Neal ihn abgehängt hätte, wäre es das gewesen. 
     
    Mark Chin hatte den ganzen Tag das Netz locker gehalten und war froh, daß es endlich Zeit für ihn wurde. Er hatte den kweilo im Hopkins-Hotel rumsitzen lassen, hatte den Einarmigen reinkommen lassen, hatte gewartet, während der kweilo in der Bibliothek gewesen war, und als die zwei kweilos sich

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