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Das Liebesleben der Hyäne

Das Liebesleben der Hyäne

Titel: Das Liebesleben der Hyäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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zurecht.«
    »Meinst du?«
    »Jedenfalls versuchst du keinen Eindruck zu schinden und drückst nicht so drauf wie manche Männer. Und du wirkst irgendwie, als hättest du einen gesunden Humor.«
    »Ich mag deinen Arsch und dein Haar«, sagte ich, »und deine Lippen und deine Augen und deinen Wein und deine Wohnung und deine Joints. Aber mit meinem Leben komm ich nicht zurecht.«
    »Du hast eine Menge Frauen, über die du schreiben kannst.«
    »Ich weiß. Manchmal frage ich mich, was ich schreiben soll, wenn ich keine mehr finde.«
    »Vielleicht hört es nie auf.«
    »Alles hört mal auf.«
    »Laß mich auch mal an diesem Joint ziehen.«
    »Oh, entschuldige. Hier …«
    Sie machte einen Zug. Ich packte sie an den Haaren, bog ihr den Kopf nach hinten, wühlte ihr die Lippen auseinander. Es wurde ein langer Kuß. Schließlich ließ ich sie los.
    »Du stehst auf Küssen, wie?«
    »Mhm. Ich finde es intimer und erregender als Ficken.«
    »Ich glaube, da hast du recht.«
    Wir pafften und tranken einige Stunden, dann gingen wir zu Bett. Wir knutschten und machten herum, mein Dick war hart und blieb auch hart, und ich besorgte es ihr ausgiebig, doch nach zehn Minuten wußte ich, daß es nichts werden würde. Schon wieder zuviel getrunken. Ich begann zu schwitzen, ich verkrampfte mich. Ich machte noch eine Weile weiter, dann gab ich auf.
    »Tut mir leid, Cassie …«
    Im schwachen Mondschein, der durchs Fenster drang, sah ich, wie ihr Kopf nach unten ging. Sie begann zu lecken. Der Hund kam jetzt aufs Bett und drängelte sich dazwischen. Ich gab ihm einen Tritt. Ich sah Cassie zu, wie sie mir den Schwanz leckte. Sie nahm ihn ein bißchen in den Mund und kaute daran herum. Dann ging sie plötzlich aufs Ganze, züngelte und lutschte, rauf und runter. Es war überwältigend.
    Ich griff nach unten, holte ihr langes Haar herauf, hielt es hoch, während sie am Machen war. Es zog sich sehr schön in die Länge, doch schließlich merkte ich, wie es bei mir losging. Sie merkte es auch und verstärkte ihre Anstrengungen. Ich gab jetzt winselnde Laute von mir, und ich hörte, wie der Hund neben uns auf dem Bettvorleger einstimmte. Das gefiel mir. Ich hielt es zurück, solange ich konnte, um den Genuß zu verlängern. Dann, immer noch beide Hände in ihrem Haar, ließ ich es sprudeln, in ihren Mund.
    Als ich am Morgen aufwachte, zog sich Cassie gerade an.
    »Bleib ruhig noch liegen«, sagte sie. »Nur sei so gut und mach die Tür richtig zu, wenn du gehst.«
    »Is gut.«
    Als sie fort war, stellte ich mich unter die Dusche. Dann entdeckte ich im Kühlschrank ein Bier, trank es aus, verabschiedete mich von Elton. Ich ging hinaus, vergewisserte mich, daß die Tür richtig zu war, setzte mich in meinen VW und fuhr nach Hause.

89
    Drei oder vier Tage später geriet mir der Zettel mit Debras Telefonnummer zwischen die Finger. Ich rief sie an.
    »Komm doch rüber«, meinte sie. Sie erklärte mir den Weg – es war draußen in Playa del Rey –, und ich fuhr hin.
    Das kleine Haus, das sie sich gemietet hatte, verfügte über einen Vorgarten. Ich fuhr da rein, parkte vor der Haustür und klopfte an. Dann drückte ich auch noch auf die Klingel. »Bing-bong« machte es drinnen.
    Debra kam an die Tür. Sie war genau so, wie ich sie in Erinnerung hatte: enorm viel Lippenstift auf dem Mund, kurzes Haar, bunte Ohrringe, Parfüm, einladendes Lächeln.
    »Oh, Henry! Komm herein!«
    Das tat ich. Ein Typ saß da. Er hatte kein Hemd an, doch er war offensichtlich ein Homo, so daß man es nicht unbedingt als Affront auffassen mußte.
    »Das ist Larry. Mein Nachbar. Er wohnt in dem Haus hinter mir.«
    Wir schüttelten uns die Hand, und ich setzte mich.
    »Gibt es hier was zu trinken?«
    »Oh, also Henry!«
    »Ich kann gehn und was holen. Ich hätte was mitgebracht, aber ich wußte nicht, was du trinkst.«
    »Laß nur, ich hab etwas da.« Sie verschwand in die Küche.
    »Wie läuft’s so?« fragte ich Larry.
    »Ich war eine Weile ziemlich runter, aber jetzt geht es wieder. Ich mache autogenes Training. Es wirkt Wunder für mich.«
    »Kann ich dir auch was zu trinken bringen, Larry?« rief Debra aus der Küche heraus.
    »Oh, nein danke …«
    Debra kam mit zwei Gläsern Rotwein zurück. Ihre Wohnung war ein Alptraum von Innendekoration. Überall stand oder hing etwas, lauter teures Zeug, und aus sämtlichen Ecken kam Rockmusik aus kleinen Lautsprechern.
    »Larry macht autogenes Training.«
    »Ja, hat er mir grade erzählt.«
    »Sie können sich nicht

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