Das Liebesleben der Hyäne
einmal schön gewesen war.
»Ich hatte wirklich einen elend beschissenen Tag heute«, sagte sie. »Ich hab mir die Finger krummgetippt.«
»Dann lassen wir’s lieber«, meinte ich. »Vielleicht ein andermal, wenn du dich besser fühlst.«
»Ach Scheiße, laß nur. Noch ein Drink, und ich bin wieder in Form.« Sie winkte der Bedienung. »Noch einen Wein.«
Sie trank Weißwein.
»Was macht die Schriftstellerei?« fragte sie. »Gibt’s ein neues Buch von dir zu kaufen?«
»Nein, aber ich schreibe an einem Roman.«
»Wie ist der Titel?«
»Ich hab noch keinen.«
»Wird es ein guter Roman?«
»Weiß ich noch nicht.«
Dann sagten wir eine Weile nichts mehr. Ich trank meinen Wodka aus und ließ mir noch einen bringen. Valencia war einfach nicht mein Typ. Ich mochte sie nicht. Es gibt solche Menschen. Sie sind einem auf Anhieb unsympathisch.
»Im Büro haben wir eine Japanerin, die tut alles, um zu erreichen, daß ich gefeuert werde. Ich versteh mich gut mit dem Boß, aber dieses Luder schwärzt mich dauernd an. Irgendwann kriegt sie mal meinen Fuß in den Arsch.«
»Wo bist du her?«
»Chicago.«
»Da war ich mal. Hat mir nicht gefallen.«
»Ich mag Chicago.«
Ich trank aus, und sie auch. Sie schob mir ihre Rechnung hin. »Übernimmst du das? Ich hatte auch noch einen Krabbensalat.«
Dann standen wir draußen am VW, und ich fischte die Wagenschlüssel aus der Jackentasche.
»Ist das etwa dein Auto?«
»Ja.«
»Erwartest du von mir, daß ich in so einer alten Kiste fahre?«
»Hör mal, wenn du nicht einsteigen willst, dann laß es einfach sein.«
Valencia stieg ein. Sie nahm einen Spiegel heraus und beschäftigte sich mit ihrem Make-up. Es war nicht weit bis zu mir. Ich parkte, und wir gingen rein.
»Hier ist ja alles verdreckt«, sagte sie. »Du brauchst dringend jemand, der dir saubermacht.«
Ich holte den Wodka und das 7-Up aus dem Kühlschrank und mixte zwei Drinks. Valencia zog ihre Stiefel aus.
»Wo ist deine Schreibmaschine?«
»Auf dem Küchentisch.«
»Du hast nicht mal einen Schreibtisch? Ich dachte immer, ein Autor hat einen Schreibtisch.«
»Manche haben nicht mal einen Küchentisch.«
»Warst du mal verheiratet?« wollte sie jetzt wissen.
»Ja. Einmal.«
»Und? Was ging schief?«
»Wir fingen an, einander zu hassen.«
»Ich hab schon vier Ehen hinter mir. Ich seh meine Ehemaligen immer noch. Wir sind Freunde.«
»Trink aus.«
»Du wirkst nervös«, sagte sie.
»Ich fühl mich ganz in Ordnung.«
Valencia trank ihr Glas aus, machte sich lang und legte ihren Kopf in meinen Schoß. Ich strich ihr durchs Haar. Dann goß ich ihr das Glas wieder voll. Ich konnte ihr in den Ausschnitt sehen. Ich beugte mich herunter und gab ihr einen langen Kuß. Ihre Zunge schnellte in meinen Mund. Ich haßte sie. Mein Schwanz begann sich zu regen. Wir küßten uns wieder, und ich griff ihr in die Bluse.
»Ich hab gewußt, daß ich dich eines Tages kennenlerne«, sagte sie.
Ich küßte sie noch einmal, mit mehr Nachdruck. Sie spürte jetzt, wie es unter ihrem Kopf hart wurde.
»Hey!« sagte sie.
»Ist nichts weiter«, sagte ich.
»Von wegen! Was hast du denn vor?«
»Ich weiß nicht.«
»Aber ich.«
Sie stand auf und ging ins Badezimmer. Als sie herauskam, war sie nackt. Sie kroch unter die Bettdecke. Ich trank noch ein Glas, dann zog ich mich aus und kletterte zu ihr ins Bett. Ich zog ihr die Decke weg. Was für riesige Dinger. Sie bestand zur Hälfte aus Titten. Ich hob eine an, so gut es ging, und saugte an der Brustwarze. Sie wurde nicht steif. Ich versuchte es mit der anderen. Auch nichts. Ich walkte ihr die Titten hin und her. Ich steckte meinen Schwanz zwischen sie rein. Die Brustwarzen blieben weich. Als ich ihr meinen Steifen gegen die Lippen drückte, drehte sie den Kopf zur Seite. Für einen Augenblick dachte ich daran, ihr eine Zigarette auf dem Hintern auszudrücken. Was für eine Masse Fleisch. Eine altgediente, abgearbeitete Nutte von der Straße. Nutten machten mich sonst eigentlich immer heiß. Mein Schwanz stand, aber ich spürte keine Lust.
Sie hatte mir erzählt, daß sie im Fairfax District wohnte. Fairfax war ein vorwiegend gutbürgerliches jüdisches Viertel.
»Bist du Jüdin?« fragte ich jetzt, einfach um etwas zu sagen.
»Nein.«
»Du siehst so aus.«
»Bin’s aber nicht.«
»Aber du wohnst doch im Fairfax District, nicht?«
»Ja.«
»Sind deine Eltern Juden?«
»Hör mal, was soll dieser Scheiß von wegen jüdisch?«
»Mußt dir nichts dabei denken.
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