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Das Liebesleben der Hyäne

Das Liebesleben der Hyäne

Titel: Das Liebesleben der Hyäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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sie.
    Ich holte jedem von uns ein Bier aus dem Kühlschrank.
    »Gott ist ein Haken am Himmel«, sagte sie jetzt.
    »Nicht schlecht«, sagte ich. »Weiter so.«
    An April war einiges dran, aber sie war nicht fett. Sie hatte breite Hüften, einen großen Hintern und strähniges Haar. Ihr kräftiges Format ließ vermuten, daß sie es notfalls mit einem Gorilla aufnehmen konnte. Daß sie einen leichten Dachschaden hatte, war mir gerade recht. Man mußte nicht damit rechnen, daß sie einen an der Nase herumführte. Sie hätte gar nicht gewußt, wie.
    Sie schlug die Beine übereinander und ließ ein paar enorme Schenkel sehen. »Ich hab im Keller von dem Apartmenthaus, wo ich wohne, Tomaten gesät«, sagte sie.
    »Ich nehm dir welche ab«, sagte ich, »falls sie was werden.«
    »Ich hab nie ’n Führerschein gemacht«, sagte sie. »Meine Mutter lebt in New Jersey.«
    »Meine ist tot«, sagte ich. Ich ging rüber und setzte mich neben sie auf die Couch. Ich nahm ihren Kopf in beide Hände und küßte sie. Während ich sie küßte, sah sie mir in die Augen, ohne ein einziges Mal zu blinzeln.
    Ich ließ sie los. »Komm«, sagte ich, »wir ficken.«
    »Ich hab eine Infektion«, sagte sie.
    »Was ist es denn?«
    »So ’ne Art Pilz. Nichts Ernstes.«
    »Ansteckend?«
    »Sowas wie ’n milchiger Ausfluß.«
    »Ob es ansteckend ist, hab ich gefragt.«
    »Ich glaub nicht.«
    »Dann laß uns ficken.«
    »Ich weiß aber nicht, ob ich ficken will.«
    »Du wirst sehn, es macht Spaß. Komm, wir gehn ins Schlafzimmer.«
    April stand auf und ging ins Schlafzimmer. Wir zogen unsere Sachen aus und krochen unter die Bettdecke. Ich machte an ihr herum, küßte sie dann und wann. Dann stieg ich auf. Es war sehr merkwürdig. Ihre Möse schien irgendwo eine Biegung zu machen. Ich wußte, daß ich drin war – jedenfalls fühlte es sich so an, als sei ich drin –, aber es ging immer um eine Biegung, nach links. Nun, ich pumpte, nahm den Schlenker nach links mit, und es war eigentlich recht erregend. Es kam mir, und ich rollte herunter.
    Später fuhr ich sie dann nach Hause, und wir gingen zu ihr hoch. Wir unterhielten uns eine Weile, und als ich ging, prägte ich mir die Adresse und die Nummer des Apartments ein. Unten im Hausflur fielen mir die Briefkästen auf. Ich erkannte sie wieder. Hier hatte ich so manchen Brief reingesteckt, als ich noch bei der Post war. Ich ging raus zu meinem Wagen und fuhr weg.

11
    Lydia hatte zwei Kinder; Tonto, einen Jungen von acht, und Lisa, die Fünfjährige, die uns gleich bei unserem ersten Fick dazwischengefunkt hatte. Ich war bei Lydia zum Abendessen, und wir saßen alle um den Tisch. Es lief im Augenblick ganz gut mit Lydia und mir, und ich kam fast jeden Abend zum Essen und blieb auch über Nacht. Die Kinder schliefen im Zimmer nebenan auf einem Wasserbett. Morgens gegen 11 fuhr ich zu mir nach Hause, sah in den Briefkasten und setzte mich an die Schreibmaschine.
    Lydia hatte das kleine alte Häuschen von einem Japaner gemietet, der einmal Ringkämpfer gewesen war und sich jetzt als Grundstücksmakler betätigte. Er war, wie sie mir schon angedeutet hatte, eindeutig scharf auf sie. Aber das machte nichts. Es war ein nettes altes Häuschen.
    »Tonto«, sagte ich, während wir aßen, »wenn du deine Mutter nachts schreien hörst, dann weißt du natürlich, daß sie nicht schreit, weil sie von mir geschlagen wird. Du weißt, wer da wirklich in Schwierigkeiten ist …«
    »Ja. Ich weiß.«
    »Warum kommst du dann nicht rein und hilfst mir?«
    »Nee«, sagte er. »Ich kenn sie.«
    »Hör mal, Hank«, sagte Lydia, »hetz bloß nicht meine Kinder gegen mich auf.«
    »Er ist der häßlichste Mann auf der Welt«, sagte Lisa.
    Ich mochte Lisa. Aus ihr würde einmal ein wirklich aufreizendes Luder werden, knallhart und selbstbewußt.
    Nach dem Essen gingen Lydia und ich ins Schlafzimmer und legten uns lang. Lydia hatte es auf Pickel und Mitesser abgesehen. Damit konnte ich dienen. Ich hatte schlechte Haut. Sie stellte die Bettlampe so, daß sie mir ins Gesicht schien, und fing an. Es gefiel mir. Es gab mir so ein prickelndes Gefühl, und manchmal bekam ich sogar einen Steifen. Sehr intim. Lydia drückte da und dort und gab mir zwischendurch einen Kuß.
    »Liebst du mich?«
    »Yeh.«
    »Ooooh, sieh dir den da an!«
    Es war ein Mitesser mit einem langen gelben Schwanz.
    »Niedlich«, sagte ich.
    Lydia lag platt auf mir, stellte jetzt das Drücken ein und sah mich an. »Dich bring ich noch ins Grab, du fetter

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