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Das Liebesleben der Hyäne

Das Liebesleben der Hyäne

Titel: Das Liebesleben der Hyäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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Women’s Liberation Building. Weißt du, wo das ist?«
    »Ja, im Westlake Distrikt. Wo früher die Kunstakademie drin war.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich hab mal eine Frau hingefahren.«
    »Du Bastard.«
    »Na, na …«
    »Ich habe eine Freundin, die dort arbeitet. Ich weiß ihre Adresse nicht, und ich kann sie auch im Telefonbuch nicht finden, aber ich weiß, daß sie im Women’s Lib Building arbeitet. Ich bleibe ein paar Tage bei ihr. Ich möchte nicht in diesem Zustand nach San Francisco zurück …«
    Sie suchte ihre Sachen zusammen und packte sie in ihren Koffer. Wir gingen raus zum Wagen, und ich fuhr mit ihr in den Westlake Distrikt. Ich war die Strecke schon einmal mit Lydia gefahren, als sie dort eine Ausstellung von Frauenkunst hatten, in der auch einige ihrer Skulpturen gezeigt wurden.
    Ich parkte vor dem Gebäude. »Ich warte, bis du nachgesehen hast, ob deine Freundin auch da ist«, sagte ich.
    »Nicht nötig. Du kannst ruhig fahren.«
    »Ich warte.«
    Nach einer Weile kam Liza wieder heraus und winkte mir zu. Ich winkte zurück, warf den Motor an und fuhr weg.

86
    Eine Woche danach saß ich nachmittags gerade in Unterhosen da, als jemand zaghaft an die Tür klopfte. »Augenblick«, sagte ich. Ich zog mir einen Bademantel über und machte die Tür auf. Zwei Girls standen da.
    »Wir sind aus Deutschland. Wir haben Ihre Bücher gelesen.«
    Die eine schien ungefähr 19 zu sein, die andere war vielleicht 22.
    In Deutschland waren zwei oder drei Bücher von mir erschienen, in kleinen Auflagen. Ich war in Deutschland zur Welt gekommen, 1920, in Andernach. Aus meinem Geburtshaus war inzwischen ein Bordell geworden. Ich sprach kein Wort Deutsch. Aber die beiden sprachen Englisch.
    »Kommt rein.«
    Sie setzten sich auf die Couch.
    »Ich heiße Hilde«, sagte die 19jährige.
    »Ich heiße Gertrud«, sagte die 22jährige.
    »Ihr könnt Hank zu mir sagen.«
    »Die Geschichten, die du schreibst, sind sehr traurig, aber vieles ist auch sehr komisch«, sagte Gertrud.
    »Danke.«
    Ich ging in die Küche und mixte drei Wodka-Seven. Ich machte die Drinks der beiden extra stark. Meinen auch.
    »Wir sind auf dem Weg nach New York, und da dachten wir uns, wir schauen mal vorbei«, sagte Gertrud.
    Sie erzählten mir, sie seien gerade in Mexiko gewesen. Sie sprachen beide ein gutes Englisch. Gertrud war gut gepolstert, beinahe drall; nichts als Titten und Arsch. Hilde war mager und wirkte leicht verkrampft, als leide sie an Verstopfung. Irgendwie merkwürdig. Aber attraktiv.
    Ich setzte mein Glas an und schlug die Beine übereinander. Mein Bademantel fiel vorne auseinander.
    »Oh«, sagte Gertrud, »deine Beine sind aber sexy!«
    »Ja«, sagte Hilde.
    »Ich weiß«, sagte ich.
    Als mein Drink alle war, hatten auch die Girls nichts mehr im Glas. Ich ging und machte drei neue. Beim Hinsetzen achtete ich darauf, daß mich der Bademantel diesmal züchtig bedeckte.
    »Ihr könnt ein paar Tage hierbleiben und euch erholen.«
    Sie gaben keine Antwort.
    »Ihr könnt es auch sein lassen«, sagte ich. »Wie ihr wollt. Wir können uns ein bißchen unterhalten. Ihr braucht euch wegen mir keinen abbrechen.«
    »Ich wette, du kennst eine Menge Frauen«, sagte Hilde.
    »Wir haben deine Bücher gelesen.«
    »Ich schreibe Fiction.«
    »Was verstehst du unter Fiction?«
    »Daß man das Leben ein bißchen interessanter macht, als es in Wirklichkeit ist.«
    »Soll das heißen, du lügst?« fragte Gertrud.
    »Ein bißchen. Nicht allzu viel.«
    »Hast du eine Freundin?« wollte Hilde wissen.
    »Nein, im Moment nicht.«
    »Dann bleiben wir«, sagte Gertrud.
    »Ich hab aber nur ein Bett.«
    »Das macht nichts.«
    »Aber auf eins müssen wir uns einigen …«
    »Was?«
    »Daß ich in der Mitte schlafe.«
    »Soll uns recht sein.«
    Ich mixte uns weitere Drinks, und bald war der Stoff alle. Ich rief meinen Getränkeladen an. »Ich möchte …«
    »Augenblick, mein Freund«, sagte der Mann am anderen Ende, »wir liefern erst ab 18 Uhr frei Haus.«
    »Was?! Ich stopf euch jeden Monat 200 Dollar in den Rachen, und …«
    »Wer sind Sie denn?«
    »Chinaski.«
    »Ach so, Chinaski …! Was möchten Sie denn gerne haben?«
    Ich sagte es ihm. Dann fragte ich: »Kennen Sie den Weg hierher?«
    »Oh, und ob.«
    In acht Minuten war er da. Es war der fette Australier, der ständig schwitzte. Ich nahm ihm die beiden Kartons ab und stellte sie auf einen Stuhl.
    »Hallo, Ladies«, sagte der fette Australier.
    Sie gaben keine Antwort.
    »Was macht das,

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