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Das Lied der alten Steine

Das Lied der alten Steine

Titel: Das Lied der alten Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine
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unsicher. »Und warum sind Sie geblieben? Ich hätte gedacht, Sie wollten den Tempel von Ramses sehen.«
    Er zuckte erneut die Achseln. »Ich fand es besser, mich eine Weile von Watson fern zu halten. Den Tempel kann ich mir auch ein andermal ansehen. Ich komme ja wieder nach Ägypten, vergessen Sie das nicht.« Er zog den Stuhl neben ihr unter dem Tisch hervor. »Darf ich?«
    Sie nickte. »Ibrahim sagte, wir können uns an der Bar selbst bedienen. Schreiben Sie es einfach auf den Zettel. Er kocht das Mittagessen.«
    Toby grinste. »Großartig.« Er wollte in die Lounge gehen, dann blieb er stehen. »Ich nehme an, Sie haben die Kabine noch einmal durchsucht?«
    Sie nickte. »Habe ich in der Tat.«
    »Kein Glück?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es wäre ein Witz, wenn er es doch mitgenommen hätte, oder?«
    »Allerdings.« Er verschwand durch die Tür, um im nächsten Moment mit zwei Gläsern Bier zurückzukehren. Er setzte sich.
    »Wir müssen natürlich systematisch vorgehen. Wir müssen jeden Ort, der in Frage kommt, durchsuchen und dann abhaken.
    Er hat es ganz sicher nicht mitgenommen. Das wäre zu riskant.
    Er hat es an irgendeinem sicheren Ort auf dem Schiff versteckt.«
    Er schien davon auszugehen, dass er ihr helfen würde. Nach kurzem Nachdenken fand sie Gefallen an diesem Gedanken.
    Er warf ihr über den Rand seines Glases einen Blick zu.
    »Natürlich, der Safe! Was ist mit dem Safe? Haben Sie schon daran gedacht? Das ist der naheliegendste Ort.«
    Sie trafen Ibrahim, wie er im Speisesaal drei Gedecke auflegte.
    Aus der offenen Küchentür kam ein verführerischer Duft von Knoblauch und Zwiebeln.
    »Ist es möglich, einen Blick in den Safe zu werfen?« Anna setzte sich an den Tisch und sah flehentlich zu ihm auf. »Ich habe Andy Watson das Tagebuch meiner Großmutter geliehen, und ich glaube, dass er es vielleicht zur Sicherheit in den Safe getan hat, weil er nicht wusste, dass ich auf dem Schiff bleibe.
    Ich brauche es dringend.«
    »Ihr Buch mit den kleinen Bildern?« Ibrahim richtete sich auf, die Stirn in Falten gelegt.
    »Erinnern Sie sich daran? Sie haben es in meiner Kabine gesehen?«
    Er nickte. »Ich habe den Schlüssel. Ich sehe für Sie nach.«
    Sie folgten ihm hinunter zur Rezeption und warteten, während er an dem Schloss herumfummelte. Er murmelte vor sich hin und fummelte weiter, bis schließlich die kleine Tür aufsprang.
    Der Safe war voller Umschläge und kleiner Päckchen.
    »Pässe. Geld. Schmuck.« Er zuckte die Achseln. »So viel. Ich werde es finden. Inschallah! «
    Er durchstöberte die Päckchen, nahm die größeren Umschläge und las offenbar ohne Mühe die darauf geschrieben Namen.
    »Andrew Watson!« Er zog einen heraus.
    »Der ist zu klein.« Anna schüttelte enttäuscht den Kopf. »Das Tagebuch passt da nicht hinein.«
    Ibrahim betastete den Umschlag sorgfältig. »Reisepass und Travellerschecks.« Er grinste. »Ich schaue noch einmal.«
    Ein paar Minuten später brachte er triumphierend einen zweiten Umschlag zum Vorschein. Dieser sah sperriger aus.
    »Das ist es! Das ist die richtige Größe«, rief Anna glücklich.
    Ibrahim reichte ihr den Umschlag. »Sehen Sie nach.«
    Sie fuhr mit dem Daumen unter die zugeklebte Lasche des Umschlags und zog das Tagebuch heraus.
    »Gut! Gut!« Ibrahim strahlte vor Freude. »Jetzt gehen wir zu Mittag essen.«
    »Einen Moment.« Anna streckte ihre Hand aus. »Mein Parfümfläschchen. Das hat er auch gehabt. Wenn es im Safe ist, kann es drin bleiben, aber ich würde es gerne wissen.«
    »Fläschchen?« Ibrahims sah sie verständnislos an.
    »Die kleine Flasche.« Sie begegnete seinem Blick. »Das Fläschchen, das von der Kobra bewacht wurde.«
    Ibrahim schüttelte den Kopf. »Das ist nicht hier«, sagte er bestimmt.
    »Aber Sie haben doch gar nicht nachgesehen.«
    »Nein. Nicht hier. Ibrahim ist sich sicher.« Er schlug die Safetür zu und drehte den Schlüssel um.
    Sie warf Toby einen raschen Blick zu. Er hob eine Augenbraue. »Wenigstens haben Sie das Tagebuch. Und den Umschlag, auf dem Andrew Watson steht, vermutlich von ihm selbst geschrieben.« Er grinste. »Beweis genug für Sie? Bin ich für immer rehabilitiert?«
    Sie nickte und drückte das Tagebuch an ihre Brust. »Beweis genug. Wenn Sie wollen, werde ich den Rest meiner Tage im Staub vor Ihnen kriechen.«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Ein oder zwei Tage reichen.«
    Sie warteten, bis das Essen vorüber war, bevor sie sich das Tagebuch vornahmen. Der dritte Gast war nicht

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