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Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janika Nowak
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Schinken und Joghurt in verschiedenen Geschmacksrichtungen; sogar Kuchen entdeckte ich. Das war das mit Abstand beste Frühstück, das wir während der gesamten Fahrt bekommen hatten.
    Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, rüsteten wir zum Aufbruch.
    Beim Hinausgehen hörte ich die jüngere Madame Marlot mit ihrem Mann wispern. Auch wenn es mich nichts anging, blieb ich stehen und lauschte.
    »Wir sollten dem Arzt Bescheid sagen, dass er nach Maman schaut. Ihr geht es heute Morgen nicht …«
    »He, wo bleibst du?«, hörte ich Thomas rufen. Seine Stimme verschluckte den Rest des Satzes der Gastwirtin, aber ich wusste, was sie sagen wollte.
    »Ich komme gleich.« Bevor ich es mir anders überlegen konnte, ging ich zu dem Ehepaar. »Sie sollten den Tag heute mit ihrer Mutter verbringen. Es tut mir leid, dass ich mich einmische, aber … meine Großmutter ist gestorben, ohne dass ich sie noch mal gesehen habe, weil ich zu beschäftigt war. Lassen Sie die Zeit, die sie miteinander noch haben, nicht ungenutzt verstreichen.«
    Bevor die verdutzten Franzosen antworten konnten, drehte ich mich um und ging hinaus.

23. Kapitel
    E inen Tag später erreichten wir Paris, die Stadt der Liebe. Was hätte ich darum gegeben, mit Thomas allein über die Champs-Élysées spazieren zu können.
    Doch jetzt hatten wir andere Sorgen. Seit Macius Meldung hatte er das Seerosenhandy nicht wieder angerufen. So erleichtert wir auch darüber waren, dass er noch am Leben war, so groß war unsere Sorge um ihn.
    »Was, meint ihr, wird der Wächter mit Macius machen?«, fragte ich Aiko und Pheme, denn ich hatte ein furchtbar ungutes Gefühl.
    »Keine Ahnung«, gab Pheme zurück. »Aber einem Wächter ist vieles zuzutrauen. Vielleicht will er Macius als Köder für uns einsetzen. Oder sich seine Magie einverleiben.«
    »Kann er das denn?«
    »Wächter sind reine Nachkommen der Götter«, antwortete Pheme. »So, wie sie Leben erschaffen können, können sie einem Wesen auch die Energie entziehen.«
    »Dann dürfen wir keine Zeit verlieren.«
    »Das dürfen wir nicht. Allerdings glaube ich nicht, dass es Polyphemos so sehr auf Macius’ Energie abgesehen hat. Wenn ja, hätte er ihn längst getötet.«
    »Vielleicht will er Informationen«, meldete sich Aiko zu Wort. »Auskünfte zu den Unterschlüpfen der Götterkinder. Als Archivar kennt Macius sie fast alle.«
    »Macius würde nicht reden.« Pheme lächelte grimmig. »Eher würde er sich seine Energie nehmen lassen.«
    »Das gibt uns vielleicht noch ein bisschen Zeit.« Aiko nestelte an einer Packung Bonbons, die grellbunt verpackt und mit japanischen Schriftzeichen bedruckt waren. Ihre eiserne Reserve aus der Heimat?
    Sie bot allen eines an.
    »Was ist das?«, fragte Thomas skeptisch, während er das Bonbon zwischen den Fingern drehte.
    »Grüne-Tee-Bonbons. Die machen wach und sind gut zum Nachdenken.«
    Der Geschmack war sehr gewöhnungsbedürftig, aber Aiko hatte recht, man wurde etwas wacher davon.
    »Ich glaube, wir sind gleich da«, sagte Pheme und deutete auf ein Hinweisschild am Straßenrand.
    Erst jetzt sah ich, dass wir das Stadtzentrum längst hinter uns gelassen hatten. Die Gegend hier wirkte allerdings nicht so trostlos wie die Außenbezirke, die man immer dann in den Nachrichten zu sehen bekam, wenn wieder einmal Randale stattgefunden hatte. Das hier schien eher ein Villenviertel zu sein. Die Häuser waren zwar nicht brandneu renoviert, aber genau das machte den Charme dieser Gegend aus. Ich konnte mir gut vorstellen, wie die Frauen hier einst mit ihren riesigen Reifröcken über die Wege spaziert waren, begleitet von ihren Kavalieren in Gehröcken und mit Zylindern auf dem Kopf.
    Ich blickte zu Thomas hinüber. Würden ihm Gehrock und Zylinder stehen? Groß genug war er ja … Wahrscheinlich würde er mir einen Vogel zeigen, wenn ich ihm vorschlagen würde, so was zu tragen.
    Nachdem wir eine Weile langsam die Straße entlanggefahren waren, bog Pheme in eine Einfahrt und machte vor einem hohen eisernen Tor halt. Direkt auf Höhe des Fahrers befand sich eine Sprechanlage. Ich war von dem hinter dem Zaun liegenden Park so verzaubert, dass ich beinahe das Haus übersehen hätte, das sich zwischen Blutbuchen und riesigen Kastanienbäumen erhob.
    Pheme kurbelte die Scheiben herunter, drückte den Kopf und wartete. Wenig später ertönten ein Rauschen und eine Stimme, die etwas auf französisch fragte. Wir hatten in der Schule nur drei Jahre Französisch gehabt, trotzdem verstand

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