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Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janika Nowak
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und das war mit Sicherheit kein Zeichen von Coolness.
    »Ein bisschen schon.«
    »Wenn man nach der Temperatur deiner Hand geht, machst du dir gerade ziemlich in die Hose.«
    Thomas lächelte ein wenig gequält. »Klar, aber glaubst du, ich würde das zugeben? Einer muss doch der Mann sein.«
    Aiko kicherte, während ich mit den Augen rollte. »Das solltest du dir vielleicht noch mal überlegen. Ich mag dich so, wie du bist, und nicht als Macho-Typ.«
    Thomas sagte dazu nichts, dafür verriet mir sein Händedruck alles.
    Als wir endlich in der Luft waren und der Druck auf meine Ohren nachgelassen hatte, fühlte ich mich einfach nur noch wohl. Bald vergaß ich ganz, dass wir überhaupt flogen.
    Vielleicht lag das aber auch an Thomas, an dessen Arm ich mich kuschelte, während ich die Seerose auf meiner Handfläche betrachtete. Wie schon die Male zuvor war sie vollkommen eingetrocknet. Ob Macius sich noch einmal melden würde?
    Ob er überhaupt noch lebte?
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Thomas, während er mir über den Arm streichelte.
    »So weit schon«, antwortete ich. »Natürlich könnten hier und da die Dinge etwas besser laufen, aber im Großen und Ganzen …«
    »Was, meinst du, werden wir in Zypern finden?«
    »Macius natürlich, was sonst?«
    »Das meinte ich nicht.«
    »Du meinst den Wächter, verstehe. Am liebsten wäre es mir, wir treffen ihn gar nicht.«
    »Wenn wir ihn treffen, könnte die ganze Verfolgung ein Ende haben.«
    »Und wenn wir versagen, könnte es das Ende aller Götterkinder bedeuten.«
    Thomas presste die Lippen zusammen und blickte nachdenklich auf seine Hände. Dann griff er nach meiner und verschränkte unsere Finger. »Sollte ich bei dem Gefecht umkommen, dann möchte ich …«
    Mit der freien Hand hielt ich ihm den Mund zu. »Red keinen Quatsch. Wir werden es schon überstehen.«
    Thomas seufzte und nahm meine Hand wieder herunter. »Wir sollten die Sache realistisch betrachten. Wenn jemand mit Macius’ Fähigkeiten nicht gegen diesen Wächter ankommt, stehen auch unsere Chancen nicht gut. Meine sind nahezu null, wenn mir die Munition ausgeht.« Er schluckte. »Also solltest du dich darauf vorbereiten, dass ich …«
    »Ich bereite mich auf gar nichts vor!«, blaffte ich ihn an. »Und du solltest es auch nicht, sonst stirbst du wirklich noch.« Ich wünschte mir plötzlich, ihn in Paris zurückgelassen zu haben. Dort wäre er zumindest sicher gewesen. Gut, nach all dem, was er getan hatte, hatten ihn wahrscheinlich auch die Nyxianer auf dem Kieker, dennoch wäre er dort sicherer gewesen als hier.
    »Ich will dir trotzdem etwas sagen«, beharrte er.
    Ich erwog, mich nach hinten zu der schlafenden Aiko zu setzen, denn ich befürchtete, dass er mir jetzt sein Testament diktieren wollte.
    »Na gut, wenn es denn sein muss«, brummte ich. »Eins solltest du dir aber vor Augen halten: Wenn du schon umkommst, werde ich wahrscheinlich auch draufgehen. Ich werde dir keine Bestattungswünsche erfüllen und schon gar nicht deinen Eltern Bescheid geben können.«
    Jetzt legte er mir den Finger auf den Mund, um mich zum Schweigen zu bringen. »Hör mir doch mal zu«, flüsterte er. »Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich dich liebe. Von ganzem Herzen.«
    Ich klappte den Mund auf, war aber nicht imstande, etwas zu sagen. Hin und wieder hatte ich mir ausgemalt, wie es sein würde, wenn ich ihm sagte, dass er mehr als ein Freund für mich war. Dass ich mich schon am ersten Tag in ihn verliebt hatte und nur zu feige war, das mir und auch ihm gegenüber zuzugeben. Jetzt war er mir zuvorgekommen. Typisch!
    »Ich …«
    Ich schrie auf, als ich plötzlich nach vorne geschleudert wurde. Ein harter Schlag hatte das Flugzeug getroffen.
    »Was war das?«
    »Keine Ahnung«, entgegnete er, nicht weniger erschrocken als ich. »Vielleicht Wildgänse?«
    Da traf uns noch ein Schlag, und diesmal heulten die Triebwerke protestierend auf.
    Aiko schreckte aus dem Schlaf hoch. »Was war das?«
    »Offenbar haben uns die geflügelten Drecksviecher gefunden.« Pheme stampfte aus dem Cockpit zu uns.
    Was? Wir waren in schwindelnder Höhe und mit mehreren hundert Stundenkilometern unterwegs. »Wie können die Harpyien so schnell fliegen?«
    Zwei weitere Einschläge erwischten uns, dann ertönte ein saftiges »Merde!« von vorn.
    Jean machte ein Manöver zur Seite, so dass Pheme herumschleuderte. Auch Thomas und mich hielt es nicht auf den Sitzen, und wir purzelten in den Gang. Aiko landete am Fenster.
    »Sie

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