Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Das Lied der Banshee: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janika Nowak
Vom Netzwerk:
sind eigentlich nicht so schnell, aber sie können einen kleinen magischen Trick vollführen, der sie in eine Art Blase mit einer Person oder einem Objekt einschließt. Wir können so schnell fliegen, wie wir wollen, für die Harpyien stehen wir still«, erklärte Pheme, als wir uns wieder aufrappelten und festschnallten. Der Kurs der Maschine blieb weiterhin unruhig. Wir wurden erst nach links geschleudert, dann nach rechts.
    »Ich muss nach draußen«, rief ich. »Hier oben kann ich meinen Schrei richtig loslassen, ohne was zum Einstürzen zu bringen.«
    »Aber zum Abstürzen. Wenn du in dieser Höhe die Türen aufmachst, gerät das Flugzeug vollkommen außer Kontrolle. Und wir haben drei Personen an Bord, die nicht fliegen können wie wir.«
    Da hatte sie recht. Doch was sollten wir tun? Durch die Wände der Maschine drang mein Schrei ganz gewiss nicht. Ich blickte zur Seite und sah, dass wir von den schwarzen Vogelviechern regelrecht umzingelt waren. Vielleicht war es doch ein Fehler gewesen, dass wir noch diesen Abend losgeflogen waren.
    »Ich habe eine Idee!«, rief Aiko plötzlich. »Vielleicht können wir Hilfe bekommen.«
    »Durch wen? Niemand kann so schnell fliegen, um hier zu sein, bevor wir ins Meer stürzen.«
    Wieder machten wir einen Schwenk nach rechts, dann sanken wir plötzlich wie ein Stein in die Tiefe.
    »Stürzen wir ab?«, fragte ich panisch. Könnten Pheme und ich drei Personen tragen, wenn es darauf ankam? Ich glaubte es nicht.
    »Nein, Jean versucht nur, die Harpyien abzuschütteln.«
    Besonders gut schien ihm das allerdings nicht zu gelingen, denn die Viecher blieben an uns kleben wie Fliegen an einem Fliegenfänger.
    Ohne weitere Erklärungen abzugeben, murmelte Aiko etwas, das ich nicht verstand, und ein Lichtschein erschien über ihren Händen. Hatte sie etwa auch so etwas wie eine Kommunikationsseerose? Auf einmal überzogen sich ihre Arme mit glühenden Mustern, und ich nahm an, dass es sich um japanische Schriftzeichen handelte. Ein Feuerschein erschien auch in ihren Augen, während sie immer weitermurmelte.

    Plötzlich splitterte Glas. Eine Harpyie war durch eines der Fenster gebrochen. Mehr als ihr Kopf passte nicht hindurch, aber das reichte, um nach uns zu hacken. Viel gefährlicher war allerdings, dass die Luft sofort aus der Kabine entwich und das Flugzeug gefährlich absackte.
    »Köpfe runter«, rief Pheme, dann schoss ein Lichtstrahl aus der Sphäre in ihrer Hand und verfehlte meinen Kopf nur um wenige Zentimeter. Ich spürte einen mächtigen Eishauch, dann wirbelte ich herum und verfolgte, wie die Harpyie den Schnabel aufriss, um nach Thomas zu schnappen. Als der Lichtstrahl sie traf, erstarrte sie. Eis breitete sich auf den Resten der zerschmetterten Scheibe aus, schloss das Loch, und das Flugzeug stabilisierte sich wieder.
    »Puh, das ist noch mal gutgegangen«, schnaufte Pheme.
    Mein Herz raste, während ich auf das Ungeheuer starrte. Die Harpyie sah selbst eingefroren noch furchterregend aus. Vielleicht sogar noch schlimmer, denn wenn sie angriffen, hatte man nie genügend Zeit, sie eingehend zu betrachten.
    »Putain de merde! Was war da los?«, brüllte es von vorn. »Habt ihr eine Scheibe eingeworfen oder was?«
    Mit fiel auf, dass Jeans Stimme auf einmal ganz anders klang, irgendwie meckernder. Hatte er sich verwandelt?
    »Eine Harpyie ist durch die Scheibe gebrochen«, antwortete Pheme. »Ich habe sie vereist, aber ich fürchte, das wird mir nicht bei allen Fenstern gelingen. Wie weit ist es noch bis zum Festland?«
    »Zu weit. Wir sind noch mitten über dem Mittelmeer.«
    »Na, klasse«, murmelte Pheme, dann wandte sie sich zu Aiko um. »Wie ist es mit deiner Beschwörungskiste gelaufen?«
    »Der Ruf ist rausgegangen. Jetzt müssen wir nur warten bis Akame darauf reagiert.«
    »Was ist denn Akame?«, fragte Thomas.
    Wieder traf uns ein harter Schlag, diesmal von beiden Seiten.
    »Frag lieber wer. Er ist mein Drache. Die meisten älteren Onis haben einen.«
    Ach ja, richtig, das hatte sie schon mal erzählt.
    »Ein echter Drache mit ledrigen Flügeln, der Feuer speit?«
    »Ledrige Flügel haben unsere Drachen nicht, aber sie spucken Feuerbälle.«
    Die Harpyien schienen nun über uns auf die Flugzeughülle einzuhacken. Waren ihre Schnäbel scharf genug, um Schaden an dem Metall anzurichten?
    »Kannst du denn nichts tun, Pheme?«, meckerte Jean dazwischen.
    »Wenn ich ein Unwetter loslasse, ist auch die Maschine betroffen«, entgegnete die Sirene.
    »Was bedeutet

Weitere Kostenlose Bücher