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Das Lied der Maori

Das Lied der Maori

Titel: Das Lied der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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gewesen, doch Inger hatte ihr gesagt, das sei ganz normal und mache die Liebe für die Frau erträglicher. Auch eben, als sie neben Thomas gesessen und das Feuerwerk bewundert hatte, war diese Wärme und Feuchtigkeit in ihrer Scham aufgestiegen, aber jetzt spürte sie nichts mehr davon. Was war, wenn es Thomas nicht gelang, sie nachher wieder zu erregen? Und hatte er überhaupt Lust dazu? Im Moment sah er eher aus, als wollte er jemanden in der Luft zerreißen.
    Energisch schob Elaine den Gedanken von sich. Bestimmt würde Thomas sie gleich in die Arme nehmen, sie streicheln und zärtlich zu ihr sein. Und dann wäre sie für ihn bereit.
     
    In Helens Pension erwarteten sie zu ihrer Überraschung die Zwillinge. Dabei hatten die beiden kurz zuvor noch auf der Hochzeit getanzt!
    »Daph... äh, Miss Helen meinte, wir sollten früher heimfahren und uns um Sie kümmern, Miss Lainie!«, zwitscherte Mary.
    »Weil Ihnen jemand beim Auskleiden helfen muss!«, fügte Laurie hinzu. »Und mit Ihrem Haar ...«
    Thomas war nicht begeistert.
    »Vielen Dank, aber ich bin meiner Frau gern selbst behilflich«, wehrte er ab. Doch er hatte nicht mit der Halsstarrigkeit der Zwillinge gerechnet. Zumal Daphne O’Rourke klare Anweisungen erteilt hatte.
    »Nein, nein, Mr. Thomas, das ist nicht schicklich!«, protestierte Mary. »Der Mann muss warten, bis das Mädchen bereit ist. Wir haben hier eine schöne heiße Schokolade ...«
    Thomas knirschte mit den Zähnen und beherrschte sich nur mühsam. »Ihr könnt mir einen Whisky bringen!«
    Laurie schüttelte den Kopf. »Kein Alkohol im Haus von Miss Helen, höchstens mal Wein. Da haben wir auch eine Flasche, aber die ist für später. Sie können einen Schluck mit Miss Lainie trinken, wenn Sie ...«
    »Vorher oder nachher ...« Mary kicherte.
    Thomas ballte die Hände zu Fäusten. Wer wollte ihn hier kontrollieren? Erst diese Flöte am Flussufer ... die verdammten Maoris! Sie hatten wieder dieses Gefühl in ihm geweckt, diese Erinnerungen. Und dann diese Weiber! Was ging es sie an, was er mit seiner Frau anstellte? Und Elaine schien auch noch glücklich über den Aufschub.
    »Bis gleich, mein Liebster!«, flötete sie und folgte den Zwillingen vergnügt die Treppe hinauf. Thomas ließ sich in einem Sessel nieder und zwang sich zur Geduld. Morgen würde ihm niemand mehr im Wege stehen ...
     
    Mary und Laurie machten eine große Sache daraus, Elaine auszukleiden und ihr Haar zu lösen und zu bürsten. Schließlich half Mary ihr in ein wunderschönes, reich besticktes Seidennachthemd, während Laurie Wein in ein edles Kristallglas füllte.
    »Hier, Miss Lainie, trinken!«, befahl sie. »Das ist ein sehr guter Wein, Hochzeitsgeschenk von Daphne.«
    »Daphne hat euch geschickt?« Elaine wurde auf einmal nervös. Sie hatte bisher geglaubt, Helen habe die Überraschung für sie vorbereitet.
    Mary nickte. »Ja, Miss Lainie. Und sie sagt, Sie sollten mindestens ein Glas Wein vorher trinken und dann noch eins mit ihm, bevor Sie ... na, Sie wissen schon. Ein Schluck Wein macht es leichter und schöner.«
    Elaine wusste, dass eine Lady jetzt hätte protestieren müssen, und bei William hatte sie auch nie Alkohol gebraucht, um sich in seinen Armen wohl und sicher zu fühlen. Aber Daphne wusste unzweifelhaft, wovon sie sprach. Artig schluckte sie den Wein herunter. Er schmeckte süß. Elaine lächelte.
    »Dann sagt jetzt bitte Mr. Thomas ...«
    »... dass Sie bereit sind!«, kicherten die Zwillinge praktisch im Chor. »Wird gemacht, Missie. Und viel Glück!«
     
    Thomas wollte keinen Wein. Dabei hatte Elaine es eigentlich schön gefunden, sich ihm in der Haltung einer römischen Liebesgöttin zu präsentieren, in ihrem hübschen Hemd, das Haar über ihren Rücken wallend und einen Pokal Wein zur Begrüßung ihres Geliebten in der Hand. Aber Thomas schob das Glas weg – es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte es ihr aus der Hand geschlagen.
    »Was soll das, Elaine? Spielen wir hier ein Spielchen? Leg dich jetzt ins Bett wie eine gehorsame Frau. Ich weiß, dass du schön bist, du brauchst dich nicht zu präsentieren wie eine Hure.«
    Elaine schluckte. Wie ein getretener Hund zog sie sich zum Bett zurück und legte sich auf den Rücken. Thomas schien der Anblick zu gefallen.
    »So ist es besser. Warte, bis ich mich ausgezogen habe. Du hättest mir dabei helfen können, aber nicht so halb nackt, das ist nicht damenhaft. Nun warte.«
    Thomas entkleidete sich gemächlich und legte seine Sachen ordentlich

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