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Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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durchscheinendes weißes Hemd, das ihr nur halb über die Oberschenkel reichte und unter dem er die Umrisse eines schwarzen Büstenhalters und sehr kurzer Spitzenhöschen erkennen konnte. In seiner Brust wurde eine Art Kickstarter betätigt, dessen Reaktion sich langsam in seine Lenden vorarbeitete. Er musste schlucken und sah weg …
    Doch nicht schnell genug, dass Sue seinen Blick nicht bemerkt hätte. Lächelnd verstärkte sie den Schwung ihrer Hüften, als sie die Kühlschranktür öffnete und sich extra tief bückte, um ihm einen Ausblick auf ihre wohlgeformten Beine und ihren Hintern zu gönnen.
    »Ist schon gut, ich habe keinen Hunger«, brachte er umständlich hervor, von seiner eigenen Reaktion auf sie aus dem Konzept geworfen. Sein Blick heftete sich wie gebannt auf sie. Jesus, warum war ihm das nicht schon viel früher aufgefallen? Seit zwei Monaten sah er sie nun fast jeden Tag, und doch hatte er sie offenbar noch nie richtig angesehen. Nun, jetzt hatte er die Augen auf, und was er sah, gefiel ihm. Sue Levinski war nicht nur eine gefühlvolle, fürsorgliche Person, sie war auch eine schöne, sogar eine sehr schöne, begehrenswerte Frau. Im unteren Rücken machte sich ein Kribbeln bemerkbar, das sich langsam bis in seinen Schoß ausbreitete. Mein Gott, was fiel ihm nur ein? Doch die Antwort darauf war ihm sehr gut bekannt. Er stürzte den Rest Whisky hinunter und wollte aufstehen. Er musste hier weg, bevor er sich zum Narren machte.
    Im nächsten Moment war sie neben ihm und hielt ihn am Arm. »Gehen Sie nicht, Simon. Noch nicht.« Sie trat hinter ihn und legte ihm die Hände auf die Schultern. »Sie sind so verspannt. Lassen Sie mich das machen. Ich bin eine ziemlich gute Masseurin.«
    Obwohl sie zierlich war, fühlten sich ihre Hände, die ihn zum Sofa zurückführten, an wie Stahlklammern. Sein Stöhnen war eine Mischung aus Schmerz und Vergnügen, als sie ihre Finger gnadenlos in seine verspannten Schulter- und Nackenmuskeln grub.
    »Oh, mein Gott, tut das gut!«
    »Das freut mich. Ohne Ihr Hemd wäre es allerdings weitaus effektiver«, schlug sie vor und lächelte wissend, als er begann, es aufzuknöpfen. Das ging ja leichter als erwartet. Dass er zu ihr gekommen war, war ein Zeichen dafür, dass er sich bei ihr wohl fühlte und ihr alles erzählen konnte. Sie entschied, dass es an der Zeit war, in ihrer Beziehung einen Schritt weiter zu gehen.
    Zehn Minuten später schnurrte er fast vor Zufriedenheit. Ihre Hände vollbrachten ein Zauberkunststück, musste er zugeben. Sie hatten jeden verspannten Muskel in seinem Rücken gefunden und ihn bearbeitet, bis er sich lockerte und entspannte.
    »Was werden Sie jetzt wegen Jessica unternehmen?«, fragte sie in leichtem Konversationston.
    »Unternehmen? Ich weiß nicht.« Er holte tief Luft. »Ich habe keine Lust, nach Hause zu gehen. Wenn ich daran denke, ihr gegenüberzutreten, wenn ich weiß, dass sie dieses Ding, diese Person, Sarah, beeinflusst, dann frage ich mich, wie viel von dem, was Jessica tut, Jessica ist, und wie viel ist Sarah?«
    »Ich verstehe«, meinte sie und fuhr nach einer Kunstpause fort: »Das ist, als ob Sie mit einer Fremden verheiratet seien, nicht wahr?«
    Er wandte den Kopf, um sie anzusehen, und erschrak fast darüber, wie dicht ihr Gesicht sich vor seinem befand. »Ganz genauso ist es. Die meiste Zeit weiß ich nicht, wo oder wer die wahre Jessica ist.«
    »Du musst nicht nach Hause gehen, Simon. Du kannst gerne hier bleiben, wenn du willst«, flüsterte sie heiser. »Du bist hier mehr als willkommen.« Sie neigte sich ein Stück vor und berührte flüchtig seine Lippen mit den ihren. »Du bist ein sehr attraktiver Mann, Simon. Du musst doch wissen, was ich für dich empfinde, oder?« Sie schlug scheu die Augenlider nieder. »Wegen der Lage, in der du dich befindest, habe ich versucht, meine Gefühle zu verbergen, aber du bist ein sensibler Mann. Du musst doch wissen, dass ich …«
    »N-nein!«
Er hatte keine Ahnung, doch dann fielen ihm ein paar Gelegenheiten ein. Die kleinen Dinge, die sie tat, um seinen Alltag bequem und angenehm zu machen. Ihr Interesse an seinen Problemen und seinem Geriatriekomplex. Natürlich. Er zwinkerte, wich ihr aber nicht aus. Stattdessen fragte er sich, wie wohl das wunderbare Parfum hieß, das sie trug. So berauschend und so verdammt erregend. Er war stocksteif, und hätte er vor ihr gestanden, dann hätte sie deutlich sehen können, welche Auswirkung ihre Massage auf ihn hatte. Aber … er war

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