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Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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war, daher sollte er sich besser ruhig verhalten. »Es tut mir leid, dass ich gestern Abend so überstürzt abgehauen bin bei den Hunters. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, ich musste da dringend weg. Ich … ich glaube, ich hatte einfach Angst.«
    »Das verstehe ich, Simon«, erwiderte sie müde. »Es spielt auch keine Rolle. Marcus und ich haben eine ganze Reihe von Dingen klären können, die mir passiert sind. Ich werde dir davon erzählen, wenn du dafür besser empfänglich bist.« Damit schloss sie die Tür und ging ins Haus zurück.
    Er wartete ein paar Minuten, bevor er ihr folgte.
    »Liebes«, begann er und versuchte, ihr einen reumütigen Kuss auf die Wange zu geben, »es tut mir wirklich leid, dass ich so ein emotionaler Feigling bin.«
    Jessica wich zurück und betrachtete ihn aufmerksam. Er sah erschöpft aus, sein Atem roch nach Alkohol, und er roch noch nach etwas anderem. Was war das? Der Geruch kam ihr irgendwie bekannt vor. Ihr Geruchssinn lief auf Hochtouren. Parfum. Sie konnte schwach den Geruch von Parfum wahrnehmen, ein sehr aufdringliches Parfum. Konzentriert versuchte sie sich daran zu erinnern, wo sie es schon einmal gerochen hatte.
    »Simon, wo warst du?«
    Er zuckte mit den Schultern, während er seine Krawatte löste und sein Hemd aufknöpfte. »Eigentlich nirgendwo. Ich bin nur herumgefahren, habe irgendwo etwas gegessen …«
    »Wo hast du gegessen?«, forschte sie. Das Parfum begann ihre anfänglich fehlende Neugier durch einen rasch wachsenden Verdacht zu ersetzen. Der Geruch war ihr bekannt, und doch nicht vertraut. Ganz sicher kein Duft, den sie tragen würde. Zu erregend, zu … offensichtlich verführerisch.
    »Irgendwo. Ich erinnere mich nicht mehr. Warum willst du das wissen?«
    »Ich bin nur neugierig«, wehrte sie seine Frage ab. Wenn sie sich doch nur daran erinnern könnte … wer … sie wuss te, dass irgendjemand diese Parfummarke trug. O ja, es war Poison . Und dann fiel ihr ein, wer dieses Parfum trug: Sue Levinski. Sue trug es immer, auch im Krankenhaus, obwohl
    sie es eigentlich besser wissen sollte.
    »Ich gehe mich duschen.«
    Simon begann sich unter ihrem forschenden Blick unbehaglich zu fühlen. Sie sah ihn so merkwürdig an. Ihm war klar, dass Jessica bei ihrem juristischen Hintergrund viel zu schlau war, um ihm abzunehmen, dass er die ganze Nacht nur herumgefahren war. Warum hatte er sich nicht die Zeit genommen, sich ein Alibi auszudenken? Mit einem Kopfnicken in ihre Richtung flüchtete er ins Bad und stellte sich fünf Minuten lang unter die Dusche, um alle Spuren seiner Nacht mit Sue von seinem Körper, wenn nicht sogar aus seinem Geist zu waschen.
    Als er fertig angezogen für die Arbeit aus dem Bad kam, stand kein Frühstück auf dem Tisch. Nichts. Nicht eine Tasse Tee, keine Scheibe Toast. Gar nichts. Er war offenbar tief in Ungnade gefallen, stellte er fest, doch solange sie ihn nicht damit konfrontierte und er schnell aus dem Haus kommen konnte, würde er es überleben.
    »Du warst bei Sue Levinski, stimmt's?«, erklang Jessicas Stimme irgendwo hinter ihm.
    Einen Moment lang hielt er inne, er brauchte Zeit, um seine Gesichtszüge in den Griff zu bekommen und sich einen entrüsteten Tonfall zuzulegen. »Das war ich nicht«, leugnete er, als er sich zu ihr umwandte.
    »Lüg mich nicht an, Simon. Du weißt, ich merke immer, wenn du mich anlügst.«
    »Ich lüge nicht. Aber ich bin ziemlich beleidigt, dass du überhaupt nur denken kannst …«
    »Oh, lass das doch, ich bin doch nicht dumm, selbst wenn du es eventuell bist. Außerdem habe ich viel zu häufig die ›Ich tu so, als ob ich beleidigt wäre‹-Masche gesehen, als ich noch im Familiengericht gearbeitet habe, um sie nicht zu erkennen. Glaubst du, ich würde die Zeichen nicht erkennen? Du hast kaum geschlafen, und ihr Parfum klebt – oder klebte bis eben – an dir. Ich wette, wenn ich genau hinsehen würde, würde ich irgendwo an deinem dreckigen Hemd Lippenstiftspuren finden und Kratzer auf deinem Rücken.« Sie versuchte nicht einmal, ihr Lächeln zu verbergen, als sie sah, wie er schuldbewusst zusammenzuckte. »Das habe ich mir doch gedacht. Vielleicht hättest du duschen sollen, bevor du von ihr weggegangen bist. Dann wärst du möglicherweise damit durchgekommen.«
    »Und? Macht es dir überhaupt etwas aus?«, schoss er zurück, obwohl er sich darüber klar war, dass er seinen Seitensprung damit so gut wie eingestand. »Du steckst doch so tief in deinen eigenen Problemen oder in denen

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