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Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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Hand vor die Augen und trat von ihr zurück.
    »Böser Blick!«, höhnte McLean, die Hände in die schmalen Hüften gestützt. »Du musst ein ziemlicher Idiot sein, Thomas, wenn du an so etwas glaubst.«
    »Ihr solltet sie nicht unterschätzen, Jungs. Unsere Sarah kann viele Dinge, obwohl ich glaube, dass Hexenkünste nicht dazu gehören.« Elijah stieß ihr mit der Stiefelspitze in den Bauch. »Oder, Sarah?«
    Da sie nicht antwortete, trat er sie nicht gerade sanft in den Magen, sodass sie hustete und spuckte. »Na, Sarah, du lernst besser gleich, wer hier der Boss ist.« Er nickte seinen Kumpanen zu und grinste. »Du nämlich nicht. Wenn ich dich etwas frage, dann will ich eine Antwort haben. Also?« Er zog den Fuß zurück und trat sie wieder. Es fühlte sich gut an, seinen Zorn und die Monate der Enttäuschung abreagieren zu können.
    Daraufhin nickte sie zustimmend, und der Hass in ihren Augen machte Tränen Platz, als sie der Schmerz übermannte. Atemlos hustete sie und schnappte nach Luft, ihre Nasenlöcher weiteten sich, als sie ihre Lungen voll Luft sog. Es war tatsächlich Elijah Waugh, der feige Bastard!
    »Nehmt ihr den Knebel ab«, befahl Elijah. »Hier hört sie eh niemand, wenn sie schreit. Wir sind viel zu weit weg.«
    McLean bückte sich, um ihm zu gehorchen. Dowd fürchtete immer noch ihren Blick, und Cavanagh hielt sich hinter ihnen auf, offenbar unglücklich darüber, überhaupt dabei zu sein, aber auch nicht mutig genug, einfach wegzulaufen. Elijah stolzierte auf und ab wie ein Zwerghahn, und seine Augen glitzerten, als er ihre losen roten Locken auf ihre Schultern fallen sah.
    Sie war noch genauso schön, wie er sie in Erinnerung hatte. Die ganzen Monate in Newcastle, bis er einen Verstoß beging und der Leutnant entschied, ihn zu »disziplinieren«, indem er ihn nach Norfolk schickte, hatte er ständig an Sarah denken müssen. So oft hatte er sich vorgestellt, wie seine Hände in ihrem Haar wühlten, sich um ihre Kehle krallten und zudrückten, bis sie kaum noch Luft bekam, und sie dann nahm, so lange er wollte. Als er sie jetzt fixierte, versteifte sich sein ganzer Körper, heiße Lust begann in ihm zu kochen und zu brodeln. Noch nie hatte er eine Frau so sehr begehrt!
    Von dem Knebel befreit spuckte Sarah den sauren Geschmack zugleich mit ein paar Fusseln aus und versuchte, die Steifheit um die Muskeln um ihren Mund zu vertreiben. Die ganze Zeit über behielt sie Elijah im Auge, da er der Anführer zu sein schien. Die anderen waren nur schwächliche Narren, die tun würden, was er befahl.
    »Nun, Sarah O'Riley, hast du nichts zu sagen? Keine gehässigen Bemerkungen für uns?«
    »Mit dir rede ich nicht, Waugh. Wir haben uns nichts zu sagen«, erklärte sie und hob trotzig das Kinn.
    »Mein Gott, du hast echt Mut, das muss ich dir lassen.«
    »Dumm, dass das nicht für dich gilt, Elijah Waugh. Tap ferer Elijah ! Hah!« Sie sah die Männer der Reihe nach an und meinte mit einem verächtlichen Lächeln: »Ihr seid doch alle Feiglinge. Mein Will hatte im kleinen Finger mehr Mumm als ihr alle zusammen. Was für Männer entführen denn eine Frau, eine Mutter? Feiger Abschaum, das seid ihr alle!«
    Die Narbe auf Elijahs Wange rötete sich, und er berührte sie flüchtig, mit kaum beherrschtem Zorn den Kiefer anspannend. »Mutige Worte, Sarah, wenn man bedenkt, in was für einer Lage du bist. Sag mal – und ich will eine Antwort haben –, kannst du dich noch daran erinnern, was ich dir gesagt habe, als mich die Konstabler in Sydney abgeführt haben? Kannst du?«
    »Ja, kann ich.« Wie er sie giftsprühend angesehen hatte und ihr versprochen hatte, sich an ihr zu rächen, hatte sich tief in ihr Gedächtnis eingebrannt.
    »Und?« Er hob den Stiefel, um sie erneut zu treten.
    Sie zuckte sichtlich zusammen und wich zurück. »Du hast gesagt ›Es ist noch nicht vorbei, Sarah, eines Tages werde ich mich an dir rächen‹ .«
    »Sehr gut. Du erinnerst dich ja noch«, meinte er sanft, drohend. Sie ist schlau, vergiss das nicht, erinnerte er sich selbst. »Ich habe lange drauf gewartet, Sarah. Deinetwegen habe ich Striemen auf dem Rücken und keine Chance, jemals befördert zu werden. Sie haben mich in diese stinkende Kohlegrube geschickt, wegen dir. Und selbst hier auf Norfolk hast du es hingekriegt, dass ich an einen der schlimmsten Orte auf der Insel geschickt wurde. Du musst dich für eine Menge verantworten, Sarah O'Riley, und weißt du was?«, fragte er und wartete, bis sie ihn ansah.
    Zitternd

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