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Das Lied der Sirenen

Das Lied der Sirenen

Titel: Das Lied der Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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eitel, und wir dachten, der Mörder würde so wütend darüber werden, daß wir mit dem Finger auf den falschen Mann zeigten, daß er seine Deckung aufgeben und mit uns in Kontakt treten würde.
    Es ist alles verdammt schiefgelaufen.«
    Ein Freund von McConnell sagte gestern abend: »Die Polizei von Bradfield ist eine Mörderbande. Für mich steht fest, daß sie Stevie auf dem Gewissen hat. Sie hat ihn wegen der Serienmorde schwer in die Mangel genommen, ihn in jeder Hinsicht unter Druck gesetzt.
    Auch wenn sie ihn nach der ersten Festnahme wieder laufenließen, Dreck wie dieser bleibt an einem haften. Man hat ihm bei der Arbeit und auch in den Schwulenbars die kalte Schulter gezeigt.
    Er hat sich deshalb entschlossen, Schluß zu machen. Es ist eine Tragödie – noch schlimmer, es ist eine sinnlose Tragödie.
    Und das alles hat die Polizei nicht einen Zentimeter näher an die Aufklärung der Serienmorde gebracht.«
    Penny steckte sich die nächste Zigarette an und las alles noch einmal durch. »So, Kevin, such dir aus, was in deine Richtung geht«, sagte sie laut und drückte auf die Tasten, die die Datei abspeicherten und über ihr Modem in den Computer im Büro überspielten. Dann, als nachträglichen Gedanken, tippte sie:
    Memo für die Nachrichtenredaktion.
Von Penny Burgess,
Redaktion Kriminalberichterstattung.
    Als Ausgleich für die Überstunden, die ich in der vergangenen Woche und heute geleistet habe, nehme ich morgen (Montag) frei. Ich hoffe, es gibt dadurch nicht zu viele Probleme.
    »Ein Landrover Discovery, metallicgrau oder dunkelblau?« wollte Dave Woolcott noch einmal wissen und machte sich eine Notiz.
    »Genau das sagte der Mann«, bestätigte Carol.
    »Okay. Aber heute am Sonntag kann ich von Swansea keine detaillierte Auskunft über jedes Fahrzeug kriegen, das auf unserer Liste steht«, meinte Dave.
    »Es wäre doch möglich, ein Team zu den größten Auto- und Gebrauchtwagenhändlern zu schicken und uns aus ihren Akten die Leute raussuchen zu lassen, die so einen Wagen gekauft haben«, schlug Kevin vor. Wie alle anderen war er voller Tatendrang, der nur durch die tragische Nachricht aus Barleigh gedämpft wurde.
    »Nein«, entschied Brandon. »Das ist eine Verschwendung von Zeit und Personal. Es ist nicht sicher, daß der Killer den Wagen hier in Bradfield gekauft hat. Wir warten bis morgen früh, und dann legen wir los.«
    Alle sahen enttäuscht aus, obwohl sie Brandon zustimmen mußten. »Wenn das so ist, Sir«, sagte Carol, »möchte ich mit Dave die Liste der Lieferanten von Computer-Software und auch -Hardware zusammenstellen, damit wir für eine telefonische Rundfrage bereit sind, sobald wir ein paar Leute dafür frei haben.«
    Brandon nickte. »Gute Idee, Carol. Und wir anderen gehen jetzt heim und sehen mal nach, ob wir unsere Häuser und Familien noch wiedererkennen.«
     
    Tony lag ausgestreckt auf dem Sofa und versuchte sich einzureden, er freue sich über den Luxus, wieder einmal fernsehen zu können, als es an der Haustür klingelte. Die Aussicht auf Gesellschaft zur Erlösung aus seiner ruhelosen Langeweile katapultierte ihn auf die Füße und in die Diele. Mit einem freudigen Lächeln öffnete er die Tür.
    Das Lächeln verflog, als er feststellen mußte, daß sich seine Hoffnung nicht erfüllte. Vor der Tür stand eine Frau, aber sie war keine Bekannte oder Kollegin. Sie war groß und knochig, hatte derbe Gesichtszüge und ein kräftiges, eckiges Kinn. Sie strich sich das lange Haar aus dem Gesicht und sagte: »Es tut mir sehr leid, Sie zu stören, aber mein Wagen streikt, und ich habe keine Telefonzelle in der Nähe gesehen. Darf ich Ihr Telefon benutzen, um den Automobilclub anzurufen? Ich werde selbstverständlich dafür bezahlen …« Ihre Stimme verebbte, und sie lächelte schüchtern.

[home]
Auf 3 ½-Zoll-Diskette; Beschriftung: Backup. 007 ;
Datei Love 017 .doc
    Als ich Sergeant Merrick im Sackville Arms sah, fiel ich beinah in Ohnmacht. Ich war nur hingegangen, weil ich wußte, daß es die Stammkneipe der Detectives von der Scargill Street war, und ich mir anhören wollte, was die Leute von der Mordkommission sich zu erzählen hatten. Ich wollte sie über mich und meine Verdienste reden hören. Aber ich war nicht darauf vorbereitet, ein bekanntes Gesicht zu sehen, das auch noch in meine Richtung blickte.
    Ich saß ganz unauffällig in einer Ecke, als Merrick hereinkam. Zuerst überlegte ich, ob ich gehen sollte, sagte mir aber dann, daß ich so die Blicke nur auf mich

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