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Das Lied der Sirenen

Das Lied der Sirenen

Titel: Das Lied der Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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gesagt, du könntest es dir nicht erlauben, mich ebenfalls zu begehren, nicht wahr?« fuhr ich mit harter, anklagender Stimme fort. »Du hast meine Liebe betrogen. Du hast nicht den Mut gehabt, eine Liebe zu wählen, die uns beide in den siebten Himmel geführt hätte. Du hast dein wahres Selbst verleugnet und dich mit diesem dümmlichen kleinen Ding abgegeben, dieser billigen Nutte. Hast du denn nicht verstanden? Ich bin der einzige Mensch auf der ganzen Welt, der weiß, wirklich weiß, was du brauchst. Ich hätte dich zu Ekstasen führen können, aber du hast dich für die ungefährliche, klägliche Option entschieden. Du hast es nicht gewagt, eine wahre Verbindung von Geist und Körper einzugehen, so ist es doch, oder?«
    Trotz der Kühle im Keller tropften Schweißperlen an seinen Schläfen hinunter. Ich trat zu ihm, berührte seinen Körper, strich mit der Hand über seine weiße, muskulöse Brust und ließ die Fingerspitzen auf seinen Leisten tanzen. Er zuckte zurück, und seine dunkelblauen Augen flehten mich an. »Wie konntest du verraten, was dein Herz dir sagt?« zischte ich und grub die Fingernägel in das weiche Fleisch oberhalb der drahtigen Locken seines Schamhaars. Er spannte den Körper an, sich gegen mich wehrend. Das ließ mich erschaudern. Ich nahm die Hand von seinem Körper und bewunderte die dunkelroten Halbmonde, die meine Fingernägel auf seiner Haut hinterlassen hatten. »Du weißt, daß du mir gehörst. Du hast es mir angedeutet. Du hast mich begehrt, wir beide wissen, daß es so ist.«
    Wieder drang ein dumpfer Laut unter dem Knebel hervor. Schweiß breitete sich jetzt auch auf seiner Brust aus, und kleine Tröpfchen bedeckten das dichte schwarze Haar, das in einer dünnen Linie über seinem Bauch auslief und auf seinen Schwanz zeigte, der zusammengeschrumpelt und leblos wie eine tote Schnecke zwischen seinen Oberschenkeln lag. Obwohl er mich offensichtlich nicht begehrte, erregte mich der bloße Anblick seiner verwundbaren Nacktheit. Er war schön. Ich spürte, wie mein Blut schneller durch die Adern floß, spürte das Anschwellen meines Fleisches, die Gier, ihn zu nehmen, zu explodieren. Ich haßte mich selbst wegen dieser Schwäche und drehte mich schnell weg, ehe er sehen konnte, welche Auswirkungen sein Anblick auf mich hatte.
    »Alles, was ich wollte, war, dich zu lieben«, sagte ich ganz ruhig. »Ich wollte nicht, daß wir beide in diese Situation geraten.« Meine Hand fuhr zur Winde des Streckmechanismus und streichelte das glatte Holz. Ich drehte den Kopf und schaute auf Adams attraktives Gesicht. Langsam, ganz langsam begann ich das Rad zu bewegen. Sein Körper, von Beginn an bereits in einer gestreckten Position, spannte sich durch den Zug der Riemen an den Gliedmaßen weiter an. Er versuchte vergeblich, sich dagegen zu wehren. Die Übersetzung des Streckmechanismus vervielfältigte meine geringe Anstrengung bis zur Kraft mehrerer Männer. Adam war keine besondere Herausforderung für meine Maschine. Ich sah, wie die Muskeln seiner Arme und Beine gestreckt wurden, wie seine Brust sich im Kampf um Atemluft schneller hob und senkte.
    »Es ist noch nicht zu spät«, sagte ich. »Wir können immer noch zu Liebenden werden. Möchtest du das?«
    Er bewegte verzweifelt den Kopf, und es war unmißverständlich, daß er nickte. Ich lächelte. »Das gefällt mir schon besser«, sagte ich. »Jetzt mußt du es mir nur noch beweisen.«
    Ich strich mit der Hand über seine feuchte Brust und rieb dann mein Gesicht an dem weichen dunklen Haar. Ich roch seine Angst, schmeckte sie auch in seinem Schweiß. Ich vergrub mein Gesicht an seinem Hals, saugte an der nassen Haut, biß zärtlich zu und knabberte an seinem Ohrläppchen. Sein Körper blieb zwangsweise starr, aber ich spürte keine Erektion unter meinen Händen. Frustriert löste ich mich von ihm. Dann beugte ich mich über sein Gesicht und entfernte mit einer schnellen Bewegung das Klebeband von seinem Mund.
    »Au!« schrie er, als seine Haut dabei aufriß. Er fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. »Bitte, lassen Sie mich gehen«, flüsterte er.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht, Adam. Wenn wir vielleicht doch noch zu Liebenden würden …«
    »Ich werde es niemandem sagen«, krächzte er. »Ich schwöre es.«
    »Du hast mich schon einmal betrogen«, erwiderte ich. »Wie könnte ich dir also trauen?«
    »Es tut mir leid«, winselte er. »Ich wußte nicht … Es tut mir wirklich leid.« Aber in seinen Augen stand

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